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Protest gegen den RBB: "Es macht mich fassungslos, was hier passiert ist"


Protest gegen den RBB
"Es macht mich fassungslos, was hier offenbar passiert ist"

Von Annik Schalck, Yannick von Eisenhart Rothe

Aktualisiert am 15.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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Mitarbeitenden-Demo vor dem RBB (Archivbild): Redaktionsausschuss und Vertretung der freischaffenden RBB-Mitarbeiter schlossen sich am Dienstag zusammen.Vergrößern des Bildes
Mitarbeitende stehen mit Bannern vor dem Gebäude: Hier tagt am Montag der RBB-Rat. (Quelle: Yannick von Eisenhart Rothe/t-online)

Vor der RBB-Rundfunkratssitzung in der Causa Schlesinger demonstrieren zahlreiche Mitarbeiter. Sie beklagen die zum Teil "prekären Verhältnisse".

Vor dem Start der Sondersitzung des RBB-Rundfunkrates haben Mitarbeiter vor dem RBB-Gebäude in Berlin protestiert. "Wir haben es alle nicht geahnt", sagte Natascha Lottes vor Ort einem t-online-Reporter. "Ich bin sehr entsetzt darüber, wie die Geschäftsleitung sich offenbar ihre eigenen Regeln gemacht hat."

Lottes ist Radiomoderatorin und Redakteurin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und seit 1988 beim Sender. Gemeinsam mit etwa 50 anderen protestierte sie vor dem RBB: Dort soll ab 16 Uhr über die Zukunft von Patricia Schlesinger entschieden werden. "Bloß nicht weiter so" und "Geld zurück ins Programm" stand auf den Plakaten der Protestierenden.

Chefin vom Dienst fordert Konsequenzen

"Ich bin vom System ÖR überzeugt und es macht mich fassungslos, was hier offenbar passiert ist", so Lottes. Sie habe viel Kontakt zu Hörerinnen und Hörern: "Da muss man sich rechtfertigen." Sie habe nicht viel Vertrauen in die aktuelle Geschäftsleitung, die Affäre transparent und umfassend aufzuklären.

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Ute Zill ist Chefin vom Dienst bei RBB 88.8 und Mitglied des Redaktionsausschusses beim Sender. Auch sie fordert eine lückenlose Aufklärung. "Wenn es neben Schlesinger noch andere Personen geben sollte, die verantwortlich für die aktuelle Situation sind, muss es Konsequenzen geben", sagte sie.

Sie sei heute gemeinsam mit den anderen zum Protestieren gekommen, "um dem Rundfunkrat klarzumachen, wie wichtig ihre Aufgabe gerade ist."

Vollzeitarbeit ohne Bezahlung: "Extrem unfair"

Neben Festangestellten kamen auch freie Mitarbeiterinnen und Praktikantinnen vor das Haus des Rundfunks in der Masurenallee. Insbesondere über die teilweise prekären Arbeitsbedingungen der Freien sei "der Unmut groß, wenn man die Summen hört, um die es hier geht", sagte eine 31-Jährige, die seit 2018 frei beim RBB arbeitet.

Um an andere Stellen im Haus wechseln zu können, habe sie etwa mehrere Hospitanzen ohne Bezahlung absolvieren müssen.

Ebenfalls gar kein Geld erhält eine Protestlerin, die gerade ein dreimonatiges Praktikum beim RBB absolviert. "Dass Praktikanten für gute Arbeit in Vollzeit nicht bezahlt werden, fühlt sich extrem unfair an", sagte sie. Sie könne sich das nur leisten, weil sie ein Stipendium habe.

Rat diskutiert über Schlesingers Zukunft

Die zurückgetretene ARD- und RBB-Chefin Patricia Schlesinger könnte laut einem Medienbericht am Montag bei der Sitzung mit sofortiger Wirkung entlassen werden. Das berichtete die "Bild" am Sonntag unter Berufung auf eine Beschlussvorlage für das Treffen des RBB-Rundfunkrats.

Schlesinger sieht sich zahlreichen Vorwürfen der Vetternwirtschaft ausgesetzt. Sie weist die Vorwürfe jedoch zurück. Nach der Kritik war sie zunächst von der ARD- und RBB-Spitze zurückgetreten und hatte ihren Posten im Aufsichtsrat bei der ARD-Filmtochter Degeto verloren.

Verwendete Quellen
  • Beobachtungen und Gespräche vor Ort
  • Eigene Recherche
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