Berlin: Polizei entdeckte erschöpfte Flüchtlinge in verplombten LKW

Plötzlich hört ein Lkw-Fahrer Schreie in seinem Anhänger. Als Polizisten diesen öffnen, finden sie sechs Flüchtlinge aus Afghanistan.

In einem Gewerbegebiet in Ludwigsfelde haben Polizeibeamte am Freitagband sechs Flüchtlinge aus einem Lkw befreit, der die Männer offenbar nach Deutschland schmuggeln sollte. Wie die "B.Z." und ein Reporter vor Ort berichten, hatte der Fahrer eines türkischen Lkws in der Stadt kurz vor Berlin gegen 22 Uhr aus seinem verplombten Anhänger Klopfgeräusche und Hilferufe gehört. Er verständigte die Polizei.

Die Brandenburger Polizei war mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz und öffnete den verschlossenen Anhänger schließlich. Die dort entdeckten sechs Männer, die nach eigener Aussage aus Afghanistan stammen, wurden von den Mitarbeitern eines Rettungsdiensts untersucht. Dem Reporter zufolge waren die Flüchtlinge sichtlich erschöpft, sie hatten wohl tagelang in dem verschlossenen Anhänger ausgeharrt.

Tagelangen Reisen oft lebensgefährlich

Die Männer erwartet nun eine Anzeige wegen illegale Einreise, sie können nun beim Bundesamt für Migration einen Asylantrag stellen. Über das Alter der Männer war zunächst nichts bekannt, die Polizei versucht nun, die Identitäten der Geflüchteten zu ermitteln.

Immer wieder transportieren Schlepper Flüchtlinge mithilfe von versiegelten Lkw nach Europa. Die tagelangen Reisen sind für die Menschen oft lebensgefährlich. Zuletzt hatte die Polizei in Bremen eine Menschengruppe im Inneren eines Lkws entdeckt, der aus Bulgarien losgefahren war.