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Berlin: Fünfjährige in Bürgerpark Pankow erstochen – Mutter äußert sich


Kind in Berliner Park getötet
Mutter über Tatverdächtigen: "Er hat uns in die Irre geführt"

Von afp, dpa, nhe

Aktualisiert am 15.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Nebenklägerin (r.) im Gerichtssaal: Vor dem Berliner Landgericht hat ein Prozess gegen den inzwischen 20 Jahre alten Mann begonnen, der am 21. Februar 2023 im Bürgerpark ein fünf Jahre altes Mädchen ermordert haben soll.Vergrößern des BildesDie Nebenklägerin (r.) im Gerichtssaal: Vor dem Berliner Landgericht hat ein Prozess gegen den Mann begonnen, der ein fünf Jahre altes Mädchen ermordet haben soll. (Quelle: Paul Zinken/dpa)
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Er soll eine Fünfjährige in einem Park mit mehreren Stichen getötet haben: Nun beginnt der Prozess gegen ihn.

Vor dem Berliner Landgericht hat der Prozess gegen einen 20-Jährigen begonnen, der ein fünf Jahre altes Mädchen in einem Park erstochen haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft Gökdeniz A. in ihrer am Dienstag verlesenen Anklageschrift Totschlag vor. Er soll das Kind am Nachmittag des 21. Februars in einem Gebüsch des Bürgerparks Pankow getötet haben. Mit sieben Messerstichen in Brust und Bauch. Rettungskräfte hatten noch versucht, das Mädchen zu reanimieren – ohne Erfolg.

Weitere Details zu der Tat beinhaltete die Anklage nicht, das Motiv ist ebenfalls weiterhin unklar. A. wolle sich nicht zu den Vorwürfen gegen ihn äußern, gab sein Verteidiger am Dienstag bekannt. Die Mutter des getöteten Kindes trat in dem Prozess vor einer Jugendkammer als Nebenklägerin auf.

Ohne erkennbare Regung verfolgte der Angeklagte die Aussage der Mutter. Die 25-Jährige kennt ihn nach eigener Aussage seit der Grundschulzeit. Auch weil sie zwischenzeitlich in Nordrhein-Westfalen gelebt habe, hätten sie länger keinen Kontakt gehabt. Seit ihrer Rückkehr nach Berlin im Sommer 2022 habe sie sich jedoch viel um ihn gekümmert. Er habe zu Hause Probleme gehabt und bei ihr Zuflucht gesucht. "Er hat mich große Schwester genannt", schilderte sie.

"Er hat uns in die Irre geführt"

Er habe mit ihren vier Kindern, darunter Zwillinge, gespielt. Wenige Male habe er auf sie alleine aufgepasst – auch am Tattag. Während er mit den Geschwistern auf einem Spielplatz nahe dem Bürgerpark geblieben sei, habe sie in der nahe gelegenen Wohnung Essen kochen wollen. Sie sei dann informiert worden, dass die Fünfjährige verschwunden sei. Zeugen schilderten, der Mann sei mit dem Kind weggegangen, angeblich, weil es zur Toilette gemusst habe. Etwas später sei er allein zurückgekommen.

Er habe so getan, als ob er suchen helfe, schilderte die Mutter weinend. "Er hat uns in die Irre geführt. Er wollte, dass wir sie nicht finden", sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Die 25-Jährige mache sich Vorwürfe. Als sie wenige Tage vor der Tat die Kleidung des Angeklagten waschen wollte, habe sie ein Küchenmesser in seiner Jacke gefunden. "Ich hätte es ihm wegnehmen können." Im Nachhinein betrachtet sei es ein Fehler gewesen, ihm die Kinder anzuvertrauen.

Der Angeklagte wurde am Tattag festgenommen, nachdem das vermisst gemeldete Mädchen leblos in einem Gebüsch aufgefunden worden war. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft.

Tatverdächtiger mehrfach strafrechtlich augefallen

Der Heranwachsende hat keinen Beruf erlernt und ist bereits strafrechtlich aufgefallen, unter anderem wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung. So sei er im Dezember 2021 ohne Führerschein mit dem Auto seiner Mutter gefahren, habe zwei Unfälle verursacht und sei jeweils weitergefahren.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm zudem vor, sich im Oktober 2021 mit seinem strafunmündigen Bruder in der S-Bahn gegenseitig auf den Schoß von Fahrgästen geschubst zu haben. In einem Fall hätten sie sich dabei vor einer Frau entblößt.

Für die Verhandlung vor einer Großen Jugendkammer wurden 15 weitere Termine bis November angesetzt. Das Urteil könnte demnach am 10. November fallen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
  • Eigene Berichterstattung über die getötete Fünfjährige auf t-online.de
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