t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

"Görli": Senatorin Iris Spranger überrascht mit Prognose zum Görlitzer Park


Problempark "Görli"
Senatorin überrascht mit gewagter Prognose zum Görlitzer Park

Von dpa, t-online, jl

Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Polizei im Görlitzer Park: Ist er so schlimm wie sein Ruf?Vergrößern des BildesPolizei im Görlitzer Park: Ist er so schlimm wie sein Ruf? (Quelle: Jürgen Held/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Was macht Berlin denn nun mit dem "Görli"? Wenn es nach Innensenatorin Iris Spranger (SPD) geht, könnte der Park sogar zum Vorbild werden.

Immer wieder ist der Görlitzer Park in den Schlagzeilen. Für große Aufregung hatte zuletzt eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung gesorgt. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) will das Image des Parks nun ändern. Sie hält eine Reihe von Maßnahmen für sinnvoll, um den Drogenhandel und die andere Kriminalität, wie etwa Raub, Diebstahl und sexuelle Übergriffe, im Görlitzer Park in Kreuzberg einzudämmen. Dazu machte sie sich für verschiedene Veränderungen stark. Und überraschte mit einer gewagten Zukunftsaussicht. Der "Görli" könnte zukünftig ein "Musterpark" werden.

Spranger plädierte am Dienstag im RBB-Inforadio für eine Umzäunung des Parks, der dann nachts geschlossen werden könne. Die Eingänge sollten mit Videokameras überwacht werden. Eine Videoüberwachung des ganzen Parks, wie CDU-Politiker es gefordert hatten, sei aber nicht realistisch. Spranger sprach davon, den Görlitzer Park durch eine "grundlegende Überarbeitung" zu besagtem "Musterpark" zu machen.

"Görli": Mit verschiedenen Maßnahmen zum Musterpark

Nötig sei auch mehr Beleuchtung, damit gerade Frauen und Kinder sich sicherer fühlten, so die Innensenatorin. Die Polizei habe eine starke Beleuchtung mit Scheinwerfern in der vergangenen Woche getestet, das sei von den Anwohnern sehr gut angenommen worden. Außerdem müssten die ganzen Büsche besser gepflegt werden, damit dort keine Drogen mehr versteckt werden könnten. Im "Görli" ist das oft eine Taktik der Dealer, sodass sie nicht ihren ganzen Drogenvorrat bei sich tragen müssen. Falls sie von der Polizei erwischt werden, führen sie nur wenige Gramm bei sich, der Rest liegt versteckt im sogenannten "Bunker".

Alle Maßnahmen würden nur gemeinsam mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg umgesetzt werden können, so Spranger. Von einem härteren Vorgehen der Polizei gegen den seit vielen Jahren ausgeuferten Drogenhandel im Park war in dem Interview nicht die Rede. Der Park gilt als Drogen- und Kriminalitätshotspot, immer wieder wird im Zusammenhang mit dem "Görli" auch von "Drogentourismus" gesprochen.

Spranger betonte, die Polizei habe dort und in der Umgebung zuletzt 70.000 Einsatzstunden von Polizisten absolviert, im Gleisdreieckpark seien es vergleichbar nur 1.400 Stunden gewesen.

Im "Görli" so viele Straftaten wie in allen anderen Parks zusammen

Im Görlitzer Park und den Seitenstraßen gibt es seit mehr als zehn Jahren intensiven Drogenhandel, Dutzende Dealer stehen sichtbar den ganzen Tag an den Eingängen und den großen Wegen und bieten Marihuana, aber auch Kokain und Ecstasy an. Jedoch spielen auch Raubdelikte, Aufenthaltsverstöße und sexuelle Übergriffe eine Rolle. Im Juni wurde eine Frau offenbar von mehreren Männern vergewaltigt. Inzwischen gab es bereits mehrere Festnahmen. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kündigte für Anfang September einen Sicherheitsgipfel an.

In der Statistik der Polizei wurden für den Görlitzer Park und den Wrangelkiez im vergangenen Jahr 1.567 Straftaten gezählt. Das waren etwa so viele Straftaten, wie in allen anderen Parks zusammengerechnet. Zu den häufigsten Delikten zählten Drogenhandel und Aufenthaltsverstöße, die vor allem deswegen auffallen, weil die Polizei dort täglich kontrolliert. Über die Gefahren im Park sagen diese Zahlen nichts aus. Nach Angaben der Polizei werden dort ähnlich viele Sexualdelikte registriert wie in anderen Parks.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website