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"Ende Gelände" auf Rügen: Hier wohnen die Aktivsten


"Was hier passiert, ist nicht demokratisch"
So sieht es im Camp der Klimaaktivisten auf Rügen aus

Von Jannik Läkamp

22.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Hunderte Ende-Gelände-Aktivisten protestierten im Mai 2023 auf Rügen gegen die LNG-Politik der Bundesregierung: "Ende Gelände" will bis Sonntag auf der Insel bleiben. (Quelle: IMAGO/CHRISTIAN_ROEDEL/imago)

Am Samstag wollen hunderte Klimaaktivisten gegen den Bau eines LNG-Terminals auf Rügen protestieren. Doch wo kommt "Ende Gelände" eigentlich unter? t-online hat sich umgeschaut.

Etliche Klimaaktivisten von "Ende Gelände" wollen massiv gegen das geplante LNG-Terminal auf Rügen protestieren. Bis zu 1.000 Teilnehmer erwarten die Veranstalter bei einer Demonstration am Samstag. Auch Aktionen des zivilen Ungehorsams sollen stattfinden, soviel ist schon bekannt. Doch wo kommen die vielen Aktivisten unter?

Neben einem kleineren "Cliff-Camp", von dem aus der Demozug starten soll, haben die Aktivisten ein Klimacamp auf dem Lebensgut Frankenthal eingerichtet, wenige Gehminuten vom kleinen Ort Samtens. Es fungiert als Basislager der Aktivisten: mit Küche, einem Getränkeverkauf, Diskussionsrunden und Workshops.

Heimelig sieht es auf dem Hof aus. Auf freien Flächen sind größere Zelte aufgeschlagen, zwischen den Bäumen sind Hängematten gespannt. Schon jetzt sind viele Aktivisten vor Ort – rund hundert, laut eine Sprecherin. Die meisten würden jedoch im Laufe des Freitages noch anreisen. Überall über den Hof verteilt stehen die Aktivisten in Grüppchen zusammen. Reden, essen, rauchen. Auf einer großen Grünfläche hinter einem Wirtschaftsgebäude stehen vereinzelt Zelte der Aktivisten. Als Professor der TU Berlin verkündet, dass es bei dem LNG-Projekt darum gehe, die Energiewende zu sabotieren – rennen Hühner zwischen den Sprechern umher.

Rügen: Warum hat sich "Ende Gelände" diesen Hof ausgesucht?

Doch warum genau haben die Aktivisten auf diesem Hof ihr Lager errichtet? "Sie treffen den Grundgedanken des Hofs, die Frage, wie wir in Zukunft gerecht für Mensch und Natur leben können", erklärt Elke Neugebauer, eine der Mitgründerin des Lebensguts Frankenthal. Hinter dem Hof verbirgt sich ein Verein mit dem Motto: "Wir wollen nicht besser leben, sondern wir wollen gut leben". Das bedeute ein Leben im Einklang mit und nicht auf Kosten der Natur und anderer Menschen. Durchaus passend zu den Klimaaktivisten von "Ende Gelände".

Doch stoßen die mitunter sehr ungewöhnlichen und zum Teil illegalen Aktionen von "Ende Gelände" durchaus nicht nur auf Zustimmung. Erst vor einem Monat haben die Aktivisten eine Pipeline-Baustelle in Schleswig-Holstein besetzt. Ist das mit dem Ziel des Hofs vereinbar? "Wir sind tagtäglich im Einsatz, um dieses LNG-Terminal zu verhindern. Gehen auf Demos, schreiben Briefe", erklärt Neugebauer. "Und niemand hört uns zu. Das, was hier auf Rügen passiert, ist nicht demokratisch. Und dann sollen wir uns an demokratische Regeln halten?" Sie persönliche unterstütze die Aktionen von "Ende Gelände", so Neugebauer. "Denn es gibt keinen anderen Weg. Also seid kreativ."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • lebensgut-frankenthal.de
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