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Berlin | 84-Jähriger kämpft gegen Zwangsräumung – "Wäre Todesurteil"


Prozess hat begonnen
Räumungsklage gegen 84-jährigen Mieter: "Das wäre das Ende für mich"

Von t-online, ksi

16.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann sitzt auf der Bettkante (Symbolbild): Bei der Verhandlung vor dem Amtsgericht Wedding wurde Manfred Moslehner von seinen Nachbarn und der Mietergemeinschaft unterstützt.Vergrößern des BildesEin Mann sitzt auf der Bettkante (Symbolbild): Bei der Verhandlung vor dem Amtsgericht Wedding wurde Manfred Moslehner von seinen Nachbarn und der Mietergemeinschaft unterstützt. (Quelle: Getty Images)
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Manfred Moslehner muss das Haus verlassen, in dem er geboren wurde und heute noch lebt. Am Montag begann der Prozess, der auch die Richterin nicht kaltzulassen schien.

Vor dem Amtsgericht Wedding wurde am Montag verhandelt, ob einer Räumungsklage gegen Manfred Moslehner stattgegeben wird. Darüber berichtete unter anderem die "Berliner Zeitung". Seit 13 Jahren kämpft der Mieter um den Verbleib in seinem Haus in Berlin-Reinickendorf.

Seit ein Immobilienentwickler die Siedlung "Kleinkleckersdorf" im Jahr 2010 gekauft hat, drängt er darauf, die Häuser zu modernisieren – und dann als Eigentumswohnungen weiterzuverkaufen. Ende letzten Jahres wurde Moslehner gekündigt und eine Räumungsklage gegen ihn eingereicht. Zuvor soll ihn der Investor zu Modernisierungsarbeiten gedrängt haben. Der 84-Jährige wehrte sich dagegen, um eine Mieterhöhung zu vermeiden.

Moslehner hat am Montag viele Freunde und Verbündete mit in den Gerichtssaal gebracht. Auch seine Mietergemeinschaft "Am Steinberg" ist dabei. Hans-Hartmut Lenz und seine Frau Brigitte führen den Kampf der Mieter der Siedlung gegen den Investor an. Auch sie stehen Moslehner an diesem Montag zur Seite.

Besteht Hoffnung für Mieter?

Die Richterin kennt die Mieter und ihren Kampf gegen den Investor. Nach Angaben der "Berliner Zeitung" wirkte auch sie vor Gericht betroffen vom Schicksal Moslehners. Ob sie wirklich ein Urteil fällen müsse, soll sie gefragt haben. "Oder gibt es noch eine Chance, dass man auf einen Nenner kommt?"

Die Anwältin des Investors sagte hingegen am Montag vor Gericht, die Räumungsklage sei der letzte Ausweg. Das Haus sei dringend sanierungsbedürftig. Die Elektrik etwa sei "katastrophal". Moslehner seien andere Wohnungen in der Nähe angeboten worden, die er abgelehnt habe. Nun könne ihm allerdings keine andere Wohnung mehr angeboten werden.

Auf die Frage der Richterin antwortete Manfred Moslehner, dass er sein Elternhaus nicht freiwillig verlassen werde. Er habe einfach keine Möglichkeit, woanders unterzukommen. "Das wäre das Ende für mich, ein Todesurteil", sagte Moslehner nach der Verhandlung in einem Interview mit dem rbb.

Am Montag entschied die Richterin nicht über die Räumungsklage, sie brauche Bedenkzeit. Ob Manne sein Zuhause verliert, soll nächste Woche entschieden werden. Laut "Berliner Zeitung" soll sich die Berliner Bundestagsabgeordnete Canan Bayram in den Fall eingeschaltet haben. Sie habe Kontakt zu Investor und Mieter aufgenommen und versuche zu vermitteln.

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