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Borussia Dortmund: Terzic und der BVB stecken vor Pokalspiel im Bellingham-Dilemma


Vor Pokalspiel in Leipzig
Der BVB steckt im Bellingham-Dilemma


05.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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BVB-Trainer Edin Terzic und Jude Bellingham (Archivbild): (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Michael Weber)

In der heißen Phase der Saison braucht der BVB den jungen Engländer als Unterschiedsspieler. Der steckt allerdings im Formtief – und bräuchte eine Pause.

Nach der "Meister-Klatsche" in München muss Borussia Dortmund am Mittwochabend im Pokal-Viertelfinale in Leipzig ran. Die Mannschaft muss jetzt Charakter beweisen, die 2:4-Pleite wegstecken und eine Reaktion zeigen. Trainer Edin Terzic muss abwägen, wem er das zutraut – und steckt bei Jude Bellingham in einem echten Dilemma.

Einerseits ist der junge Engländer seit Längerem im Formtief und nicht zu 100 Prozent fit. Bellingham benötigt dringend eine Erholungspause. Andererseits braucht die Borussia ihn als Unterschiedsspieler, der mit seinen Fähigkeiten gerade in engen Partien zum wichtigen Faktor werden kann. Hinzu kommt, dass man den 19-Jährigen nicht mit einem Platz auf der Bank verärgern will.

Als die Dortmunder am Wochenende beim Gipfeltreffen in München vor allem in der ersten Halbzeit nahezu widerstandslos untergingen, war Jude Bellingham Teil des Problems. Zwar darf man von einem 19-Jährigen keine Wunder erwarten. Schließlich stehen erfahrene Führungsspieler wie Marco Reus noch mehr in der Verantwortung. Dennoch fiel auf, dass der Engländer große Probleme hatte. Dass die Münchner in den ersten 45 Minuten im Mittelfeld so dominant agieren konnten, lag auch an einem fast wirkungslosen Bellingham.

Taktisch undiszipliniert und mit negativer Körpersprache

Immer wieder ließ er in seinem Rücken zu viel Platz, den die Bayern ausnutzten. Der 19-Jährige agierte taktisch zu undiszipliniert, legte einmal mehr in den falschen Momenten zu viel Offensivgeist an den Tag, vernachlässigte die Defensivarbeit und trug erheblich dazu bei, dass ein Konter nach dem anderen auf das Dortmunder Tor zurollte. Bellingham bestritt zwar die meisten Zweikämpfe aller Spieler (27), gewann davon aber nicht einmal die Hälfte (48 Prozent) und blieb weit unter seinen Möglichkeiten.

Dazu passte die negative Körpersprache des Youngsters. Schnell war ihm die Frustration anzusehen, wenn er den Ball nicht so serviert bekam wie gewünscht oder sein Passversuch scheiterte. Bellingham blieb stehen, winkte ab, schimpfte. Auch drei Wochen zuvor im Derby auf Schalke hatte er ein unglückliches Bild abgegeben. Mit 41 Prozent gewonnenen Zweikämpfen verbuchte er die schwächste Quote aller Dortmunder. Bei beiden Gegentoren hatte er seine Füße im Spiel. In einem Fall war es sein Ballverlust im eigenen Spielaufbau, der zum Schalker Treffer führte. Das ist ihm in dieser Saison bereits zum vierten Mal passiert.

Es ist unübersehbar, dass der 19-Jährige an strategischem Kalkül noch dazulernen muss. Vor allem aber wird immer deutlicher, dass er auf dem Zahnfleisch geht und eine Pause für Körper und Kopf braucht. Längst performt er nicht mehr wie noch in der Hinrunde, hat viel weniger spielentscheidende Szenen.

Die meisten Spielminuten aller BVB-Spieler

Er ist aber auch der Akteur beim BVB, der nahezu immer auf dem Rasen steht. In der letzten Saison hatte er die meisten Spielminuten aller Dortmunder, und das mit zarten 18 Jahren. Dazu kommen die internationalen Einsätze bei der EM 2021 und der WM 2022. In der Länderspielpause vor dem Bayern-Duell spielte er mit England in Italien und gegen die Ukraine, jeweils fast die vollen 90 Minuten. Der Substanzverlust ist inzwischen unverkennbar, hinzu kommen anhaltende Beschwerden am linken Knie, über die es keine klare Auskunft gibt.

Eigentlich spricht also im Pokalspiel bei RB Leipzig am Mittwoch alles für eine Pause – wenn der BVB nicht auf ihn angewiesen wäre. Und mit einem Bank-Platz möchte man den Youngster kaum verärgern. Zwar buhlen nach wie vor alle Spitzenklubs um das große Talent, doch in Dortmund hat man die Hoffnung auf einen Verbleib noch nicht aufgegeben. Neben dem höchsten Gehalt, das je ein Spieler bei der Borussia kassiert hat, locken ihn Sebastian Kehl und Co. mit einer herausgehobenen Rolle, der Kapitänsbinde und der Aussicht, das Aushängeschild des Vereins schlechthin zu sein. Das aber geht nur auf dem Platz.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Reporter vor Ort
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