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Krankheiten | Schnüffelnasen gegen Schweinepest: Ausbildung von Suchhunden


Krankheiten
Schnüffelnasen gegen Schweinepest: Ausbildung von Suchhunden

Von dpa
Aktualisiert am 23.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Thüringen verstärkt die Vorbereitungen auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest - auch mit der Ausbildung von mehr Suchhunden. Grund sind nach Angaben von Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) Infektionen bei Wildschweinen in Sachsen etwa 70 bis 80 Kilometer von der Landesgrenze entfernt. Die Ausbildung von weiteren 20 Suchhunden, die tote Wildschweine aufspüren, werde vom Land finanziell unterstützt, kündigte die Ministerin am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Erfurt an.

Geprüfte Kadaver-Suchhunde leisteten eine gute Arbeit, wenn es um die Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gehe. Es handele sich bei den 20 Hunden um Tiere von privaten Besitzern. "Es gab Anfragen unter anderem von Jägern." Einen ersten geprüften Suchhund in Privatbesitz gebe es im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Die Ausbildung der Helfer auf vier Pfoten koste zwischen 1100 und 1500 Euro - 500 Euro steuere das Land bei. Der Einsatz der Kadaver-Suchhunde würde zudem pro Tag mit einigen hundert Euro bezahlt.

Das Land besitzt nach Angaben von Werner zwei eigene, auf Wildschweinkadaver trainiere Hunde der Rasse ungarischer Vorstehhund, die auf die Namen Nelly und Edda hören. Nelly sei bereits in Regionen mit infizierten Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen zur Unterstützung im Einsatz gewesen. Die jüngere Edda habe ihre Prüfung erst in der vergangenen Woche abgelegt.

Nach den ASP-Fällen im Nachbarland Sachsen würden weitere Vorkehrungen getroffen, sagte Werner. "So ein Ausbruch könnte jeden Tag auch in Thüringen passieren." Ziel sei es, die Schweinebestände von Agrarbetrieben möglichst vor einer Infektion zu schützen.

Nach Angaben der Ministerin wurden für mehr als 850.000 Euro verschiedene Arten von Schutzzäunen angeschafft, etwa 100 Kilometer lang. Wildschweinbestände würden regelmäßig überprüft und verstärkt bejagt. "Wir haben in Thüringen viel dafür getan, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein." Derzeit würde an Regelungen für mögliche Entschädigungsleistungen gearbeitet, wenn die Nutzung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen eingeschränkt werden müsste.

Sachsen hatte am Wochenende angekündigt, im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest Wildschweine stärker zu bejagen. Der dortige Jagdverband hat ein spezifisches Konzept ausgearbeitet und will bis zu 60 Jagden in den Landkreisen Görlitz und Bautzen organisieren. Sie sollen durch Drohnenflüge unterstützt und analysiert werden. Bisher wurde in Sachsen ein Übergreifen auf Hausschweine verhindert.

Thüringens Agrarbetriebe halten bereits jetzt immer weniger Schweine - dieser Trend hat sich in diesem Jahr fortgesetzt. Wurden im November 2021 noch 617.700 Borstentiere gezählt, so waren es im Mai dieses Jahres nur noch 596.100, wie aus Daten des Statistischen Landesamtes hervorgeht. Die Haltung von Schweinen rentiert sich laut Bauernverband immer weniger.

ASP ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine betrifft. Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Es gibt keine Möglichkeit, Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt vom Menschen über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung oder Fahrzeuge sowie Futter in andere Gebiete übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich. Im September 2020 war in Brandenburg ein erster Fall von ASP bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt worden.

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