RW Essen kämpft um Abstieg: Bekommt der Klub ein Bundesliga-Stadion?

RWE kämpft um den Abstieg – doch in der Verwaltung denkt man groß. Die Stadt plant ein Erstliga-Stadion. Kostenpunkt: mindestens 20 Millionen Euro.

Der Drittligist Rot-Weiss Essen könne bald ein Erstliga-Stadion bekommen. Verein und Stadt wollen das Stadion an der Hafenstraße aufrüsten. Kostenpunkt: mindestens 20 Millionen Euro, wie aus einer Studie der städtischen Grundstücksverwaltung GVE hervorgeht. Die Westfälische Allgemeine Zeitung hatte hierüber berichtet. Nicht nur RWE dürfte sich darüber freuen, denn auch die Frauen der SGS nutzen das Stadion an der Hafenstraße – und diese kicken bereits in der ersten Liga.

Die Stadt Essen hatte die Grundstücksverwaltung für eine Vorplanung zum Ausbau der Stadionecken beauftragt. Hier ging es vor allem darum, ob die Ecken an den Stadionseiten mit Zuschauerplätzen gefüllt werden können. Die Studie gibt dafür grünes Licht.

Das elf Jahre alte Stadion an der Hafenstraße hat eine Zuschauerkapazität von 20.300 Plätzen. Durch das Bauprojekt würden rund 8.500 Plätze hinzukommen und – besonders wichtig – eine Sitzplatzkapazität von 20.000 erreicht werden, um die Mindestanforderung für FIFA-Länderspiele zu erfüllen.

Erst jüngst hatte sich die Stadt Essen für die Frauen-Fußball Weltmeisterschaft 2027 in Holland, Belgien und Deutschland mit dem Stadion als Austragungsort für Gruppen- und Finalspiele beworben, jedoch aufgrund der zu geringen Sitzplatzkapazität keinen Zuschlag erhalten.

Mit der Modernisierung soll auch der Gäsefanblock optimiert sowie 17 zusätzliche Logen gebaut werden, gab die Stadt weiter bekannt. Fertigstellt werde der Ecken-Ausbau groben Schätzungen zufolge frühestens 2027.

Die Studie hat geliefert, jetzt muss es nur noch mit dem Drittligist vorangehen. Den RW Essen dümpelt aktuell auf dem 15. Platz der Liga herum und befindet sich im Abstiegskampf. Vergangenen Spieltag konnte RWE zwar gegen 1860 München in der Nachspielzeit ausgleichen und rettete damit einen Punkt, der Klassenerhalt ist aber längst nicht sicher.