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Essen: So sollten Sie sich beim Auftreten der Asiatischen Hornisse verhalten


Insekt seit 2023 auch in Essen
Asiatische Hornisse: So verhalten Bürger sich richtig

Von t-online, jum

Aktualisiert am 28.04.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0307672443Vergrößern des BildesEine Asiatische Hornisse (Archivbild): Die Art hat sich in den vergangenen Jahren stark in Deutschland ausgebreitet. Auch in Essen gab es bereits Sichtungen. (Quelle: IMAGO/Geyres Christophe/ABACA)
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Die asiatische Hornisse hat sich in Deutschland rasant ausgebreitet und gilt als potenzielle Bedrohung für heimische Bienenvölker. Auch in Essen ist das unbeliebte Insekt längst angekommen.

Sie lauern vor Bienenstöcken und fangen heimkehrende Honigbienen ab: Die eingeschleppte Asiatische Hornisse hat sich im vergangenen Jahr in einigen Regionen Deutschlands rasant ausgebreitet. Auch in Essen ist das Insekt bereits gesichtet worden – im Jahr 2023 im Stadtteil Bredeney. Danach habe es weitere Sichtungen der "Vesp velutina" im Stadtgebiet gegeben.

Aus anderen Regionen in Europa ist bekannt, dass diese Hornisse einen besonders großen Appetit auf Bienen hat. Daher gilt die Hornisse als potenzielle Bedrohung – sowohl für die vom Imker betreuten Honigbienen, als auch für Wildbienen und andere Insekten. Sie steht auf der EU-Liste der prioritären gebietsfremden invasiven Arten.

Aktuell versuchen die Naturschutzbehörden, die Ausbreitung der Asiatischen Hornissen so gut es geht zu begrenzen. Das Umweltamt bittet Bürgerinnen und Bürger, Nester zu melden, damit sie entfernt werden können. Von der europäischen Hornisse unterscheidet sich die asiatische Variante optisch vor allem durch die fast vollständig schwarze Färbung bis auf einen gelben Streifen am Hinterleib.

Gefahr für Menschen nicht größer als bei heimischen Wespenarten

Für den Menschen geht von den Tieren übrigens kein erhöhtes Risiko aus, wie Nabu-Expertin Melanie von Orlow erklärt. "Die Tiere verhalten sich friedlich und defensiv, reagieren aber empfindlich bei Annäherungen unter zwei Metern an ihr Nest. Die Stiche sind nicht gefährlicher als die einheimischer Wespenarten", heißt es dazu in einem Fachartikel.

Die Gefährdungslage für die heimischen Bienenvölker hingegen ist derzeit noch nicht abschätzbar. "Zwar bringt die Vespa velutina aller Voraussicht nach keine essenzielle Bedrohung für die europäische Imkerei, die genauen Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt sind jedoch noch nicht abzusehen", so Orlow.

In Essen ist man deshalb seit einiger Zeit im intensiven Austausch mit Kollegen aus ganz Europa, wie Uwe Hartmann, 1. Vorsitzender des Kreisimkerverbandes Essen, auf t-online-Nachfrage erklärt. "In Frankreich und in den Niederlanden gibt es bereits Erfahrungen mit der Gefährdung der Bienen. Unser Wespen- und Hornissenberater Kevin Roß steht daher im Erfahrungsaustausch mit holländischen Imkern."

Nester niemals selbst entfernen!

Für Imker sei es in jedem Fall möglich, die Bienen mit geeigneten Schutzmaßnahmen vor der asiatischen Hornisse zu schützen. "Als Schutzmaßnahmen werden sogenannte Reusen empfohlen; solche Schutzmaßnahmen sind aber erst bei akuter Bedrohung an einem Bienenstand sinnvoll", betont der Vorsitzende, dessen Verband regelmäßig Informationsveranstaltungen zum Thema Hornissen für Interessierte anbietet.

In keinem Fall sollten verängstigte Bürger in Panik verfallen und als Kurzschlussreaktion auf die Tiere losgehen. Deshalb gilt auch: Wer ein Nest der Insekten entdeckt, solle dieses in keinem Fall selbst entfernen. Die Asiatische Hornisse reagiere sehr aggressiv, wenn ihr Nest bedroht werde, was Angriffe in großer Zahl zur Folge habe. Die Tiere würden dann gezielt ihr Gift in Richtung der Augen spritzen, wovor auch die klassische Imkerschutzkleidung nicht ausreichend abschirmen könnte.

Stattdessen wird Betroffenen angeraten, sich an die örtlichen Wespen- und Hornissenberater oder die untere Naturschutzbehörde der Stadt Essen zu wenden. Verdachtsfälle der Asiatische Hornissen sollen zudem durch Fotos dokumentiert werden. Die Bilder sollen dann samt Ortsangabe an den Kreisimkerverband oder die untere Naturschutzbehörde weitergegeben werden.

Verwendete Quellen
  • Anfrage beim Kreisimkeverband Essen vom 24. April 2024 (per E-Mail)
  • Newsletter des Kreisimkerverbands Essen zum Thema Asiatische Hornisse von April 2024 (per E-Mail)
  • Pressemitteilung des Kreisimkerverbands Essen vom 18. Februar 2024
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