Pierre Pahlke aus Essen seit zehn Jahren weg: Hat die Polizei eine Spur?

Es ist ein rätselhafter Fall: Seit fast elf Jahren ist ein junger Essener verschwunden. Eine Spur führte bis nach Amsterdam – ohne Erfolg. Kommt jetzt die Wende?

Der mysteriöse Vermisstenfall von Pierre Pahlke, einem geistig behinderten jungen Mann, der vor elf Jahren aus der Heimstatt Engelbert in Essen-Frillendorf verschwand, wird von der Essener Kriminalpolizei neu aufgerollt.

Dank neuer Hinweise hoffen die Ermittler, das Rätsel um sein Verschwinden doch noch lösen zu können. "Es hat sich vor wenigen Wochen ein Zeuge über seinen Rechtsanwalt gemeldet", sagte der pensionierte Erste Kriminalhauptkommissar Michael Detscher in einem Podcast der Polizei Essen.

Detscher gehört zu einem Team aus drei aktiven Kripo-Beamten und zwei weiteren pensionierten Ermittlern, die ungeklärte Fälle mit modernen Mitteln neu untersuchen. "Ich persönlich gehe davon aus, dass jemand aus seinem engsten Umfeld, das heißt, aus der Heimstatt Engelbert, etwas mit dem Verschwinden von Pierre zu tun haben könnte", erklärte Detscher weiter.

Suche mit Leichenspürhunden am Hallopark

In der vergangenen Woche durchsuchte die Polizei mit Leichenspürhunden einen bestimmten Bereich des Halloparks nahe der Betreuungseinrichtung. In der hatte Pierre, laut einem der Ermittler auf dem Niveau eines Sechsjährigen, gelebt. Die Aktion blieb allerdings erfolglos. Die erneute Aufmerksamkeit für den Fall, auch durch einen neuen Krimi-Podcast der Essener Polizei, hat Pierres Eltern allerdings dennoch überrascht und erfreut.

Pierre Pahlke verschwand am 17. September 2013. Zuletzt wurde er in einer Nettofiliale an der Hubertstraße gesehen, wo er eine Flasche Isostar kaufte. "Auszuschließen ist es nicht, dass er im Bereich der Hubertstraße von einem Auto weggebracht wurde", so Detscher über das Schicksal des jungen Autofans.

Trotz intensiver Suchmaßnahmen, auch mit Tauchern und aus der Luft, blieb Pierre unauffindbar. Selbst eine Spur, die Mantrailer-Hunde ins Amsterdamer Rotlichtviertel führten, verlief im Sand. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0201 8290 oder per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de entgegen. Die Eltern des Mannes haben eine Belohnung für Hinweise in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt.