Darmstadt: Kripobeamter gesteht Diebstahl bei Todesermittlungen

Sie ermittelten in einem Todesfall, nun stehen zwei Kripobeamte selbst im Visier der Ermittler: Eine Überwachungskamera filmte sie offenbar beim Diebstahl.

Bei der Aufnahme eines Tatorts sollen zwei Kripobeamte im Rahmen eines Todesermittlungsverfahrens Bargeld und Gegenstände aus einer Wohnung gestohlen haben. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittele gegen den 54 Jahre alten Polizisten und seine 52 Jahre alte Kollegin wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen Unterschlagung, teilte die Polizei in Darmstadt am Montag mit.

Die mutmaßliche Tat im November 2022 sei von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Angehörige hätten sich daraufhin an die Polizei gewandt. Die beiden Ermittler sollen bei einem Einsatz in Ober-Ramstadt (Darmstadt-Dieburg) einige 50-Euro-Scheine und nicht näher beschriebene weitere Gegenstände aus einer Wohnung entwendet haben, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag der "Hessenschau" bestätigte. Die Beamten seien wegen eines Todesermittlungsverfahrens im Einsatz gewesen und sollten dort den Tatort aufnehmen.

Weiter heißt es, dass auf den Aufnahmen zu erkennen sei, wie die Polizisten mehrere Geldscheine in der Hand halten. Die Staatsanwaltschaft gehe von einem dreistelligen Betrag aus.

"Vorwürfe wiegen schwer" – ein Beamter gesteht

Einer der beiden Tatverdächtigen habe die Tat bereits eingeräumt und sich entschuldigt, teilte die Polizei weiter mit. Nähere Angaben zu dem Tatort und dem damaligen Fall lagen zunächst nicht vor.

"Ich bin über das Vorgehen der beiden Beamten sehr enttäuscht", teilte Polizeipräsident Björn Gutzeit mit. "Derartige Vorwürfe wiegen schwer." Beiden Ermittlern des Polizeipräsidiums Südhessen sei die Ausführung ihrer Amtsgeschäfte bis auf Weiteres untersagt worden. Zudem wurde ein Hausverbot ausgesprochen. Der Fall werde "lückenlos aufgeklärt", kündigte er an.