Darmstadt – Angriff auf Obdachlosen: Video enthüllt Umfang der Gewalttat

Ein 57-jähriger Obdachloser wurde in Darmstadt Opfer einer brutalen Gewalttat – nun ist er an seinen Verletzungen gestorben. Ein Video von der Überwachungskamera zeigt, dass der Täter rund 70 bis 80 Mal auf den Kopf des Mannes eingetreten hat.

Eine Woche ist es nun her, dass ein 57-jähriger Obdachloser in einem Wartehäuschen auf dem Darmstädter Luisenplatz angegriffen und lebensgefährlich verletzt wurde. Die Tat geschah in der Nacht zum Mittwoch. Vergangenen Donnerstagabend ist er im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Der 15-jährige Tatverdächtige wurde festgenommen und sitzt nun in Untersuchungshaft. Sein Begleiter ist sein 18-jähriger Bruder gewesen. Viele Menschen sind schockiert über die brutale Gewalt des jugendlichen Täters – ein Video von einer Überwachungskamera verdeutlicht nun den Umfang des Angriffs auf den Verstorbenen.

Paul Wandrey (CDU), Ordnungsdezernent der Stadt Darmstadt, berichtet der Hessenschau gegenüber, das Video gesehen zu haben. Die dargestellte Brutalität sei schwer zu ertragen, so Wandrey. Zunächst sollen der 15-jährige Täter und sein 18-jähriger Begleiter dem Obdachlosen das Portemonnaie abgenommen haben. Gegen den Raub habe sich das Opfer nicht gewehrt und es bereitwillig herausgegeben.

Jugendlicher soll rund 70 bis 80 Mal zugetreten haben

Der Jugendliche habe anschließend rund 70 bis 80 Mal auf den Kopf des Obdachlosen eingetreten, berichtet Wandrey. Auch dagegen habe sich der nun Verstorbene nicht gewehrt. Das "Nichtablassen" habe Wandrey bei der Sichtung des Videos am meisten schockiert. Die Begleitung des Täters wirkte derweil schwer betrunken.

Um dem verstorbenen 57-Jährigen eine Bestattung mit Grabstein zu ermöglichen, hat die Regionale Diakonie Darmstadt eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Auch eine Traueranzeige in der lokalen Tageszeitung soll mit dem eingesammelten Geld ermöglicht werden. Im Normalfall kommt die Stadt bei wohnsitzlosen Verstorbenen für die Bestattungskosten auf, jedoch bleibt das Grab bei einer Sozialbestattung anonym und wird weder mit Namen noch mit einer Erinnerung versehrt.