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Klinik-Chef: "Die Situation ist äußerst kritisch"


Frankfurt am Main
Klinik-Chef: "Die Situation ist äußerst kritisch"

Von dpa
20.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Corona-IntensivstationVergrößern des BildesEine Mitarbeiterin der Pflege steht in einem Zimmer einer Corona-Intensivstation. (Quelle: Fabian Strauch/dpa/Illustration/dpa-bilder)
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Die Lage auf Hessens Intensivstationen spitzt sich nach Aussage des Direktors des Frankfurter Universitätsklinikums deutlich zu. "Die Situation ist äußert kritisch", sagte Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor des Frankfurter Uniklinikums und Leiter des Planungsstabs für die stationäre Versorgung der Covid-Patienten in Hessen am Gesundheitsministerium. "Was wir aktuell machen, ist Krisenmanagement."

Graf erklärt weiter: "Das ist kein Problem der Covid-Patienten, das betrifft alle." Die stationäre Versorgung und die Betreuung von Notfällen sei bereits jetzt "beeinträchtigt". Für Patientinnen und Patienten dauere es immer länger, bis sie an der richtigen Stelle die richtige Behandlung bekämen. Besonders stark belastet seien die Versorgungsregionen Südhessen und Frankfurt/Offenbach. Aktuell sei es in Hessen noch nicht so dramatisch wie zum Beispiel in Bayern, wo Patienten bereits nach Italien verlegt werden müssten. Aber die Lage spitze sich auch hier deutlich zu.

Knapp ein Prozent der Neuinfektionsfälle lande auf der Intensivstation, rechnete Graf vor. "Das wären bei den aktuellen Infektionszahlen 50 oder mehr Patienten pro Woche zusätzlich zu den heute schon rund 250 dort behandelten Patienten. Dann sind wir in einigen Wochen deutlich über dem Höchstwert des letzten Winters." Im vergangenen Winter mussten in Hessen zu Spitzenzeiten 575 Covid-19-Intensivpatienten versorgt werden.

Ursache der erneuten Zuspitzung sei die zu hohe Zahl der Ungeimpften, ein nachlassender Impfschutz bei Geimpften und die höhere Ansteckungsrate der Delta-Variante, sagte Graf. Verschärft werde die Situation dadurch, dass deutschlandweit bis zu 30 Prozent weniger Intensivbetten vorhanden seien als im vergangenen Winter. Ursache dafür ist laut Graf vor allem, dass Pflegekräfte fehlen. Diese seien in Folge der monatelangen Dauerbelastung "ausgebrannt, frustriert, desillusioniert".

Ob die Politik effektiv gegensteuern könne, ist für Graf fraglich: "Der Bremsweg ist lang." Die einzige Möglichkeit sei derzeit, die Impfungen so schnell wie möglich aufzufrischen und sofort Kontaktbeschränkungen zu erlassen. Weihnachtsmärkte und Großveranstaltungen müssten abgesagt werden. Graf sprach sich auch für eine allgemeine Impfpflicht aus, wie sie beispielsweise auch für Masern gelte, bei denen die Sterblichkeit deutlich niedriger sei.

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