In Frankfurt ist Anklage gegen eine mutmaßliche Bande von Rauschgiftdealern erhoben worden. Die elf Männer sollen unter anderem tonnenweise Cannabis und große Mengen Kokain verkauft haben. Nach Angaben der hessischen Generalstaatsanwaltschaft von Freitag traf die Bande ihre Absprachen über den Verschlüsselungsdienst Anom. Die angeklagten Männer und die Chats waren 2021 im Zuge einer weltweiten Razzia aufgeflogen.
Als mutmaßlichen Drahtzieher der illegalen Geschäfte haben die Ermittler einen 33-Jährigen aus Frankfurt angeklagt. Er soll alle Absprachen getroffen und für die Organisation verantwortlich gewesen sein. Den Ermittlungen zufolge wurden Kokain, Amphetamine und Cannabis von Spanien und aus den Niederlanden nach Deutschland transportiert und hier verkauft. Insgesamt soll die Bande zwischen Dezember 2020 und Juni 2021 mit drei Tonnen Cannabis, 315 Kilogramm Kokain, 113 Kilogramm Amphetamin, 677 Liter Amphetaminöl und 13 Kilogramm Methamphetamin gehandelt haben.
Bei der Razzia vergangenes Jahr hatten die Behörden unter der Federführung des Bundeskriminalamts sowie der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt Waffen Rauschgift, mehr als eine halbe Million Euro Bargeld und Kurierfahrzeuge sichergestellt. Acht der Angeklagten sitzen der Anklagebehörde zufolge seit der Razzia in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Landgericht Frankfurt. Es bestimmt auch den Termin der Gerichtsverhandlung.
In Hanau wird seit diesen April ein weiteres Verfahren aus dem Anom-Komplex verhandelt. Dort stehen drei Männer vor Gericht. Ihr Prozess ist zunächst bis Mitte Juli terminiert.