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Mädchen aus Hamburg seit 23 Jahren vermisst: Polizei geht neuen Hinweisen nach


Seit 23 Jahren vermisst
Neue Hinweise im Fall Hilal – Polizei durchkämmt Wald

Von dpa, EP

Aktualisiert am 28.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Bus des VHH ist mit einem großflächigen Zeugenaufruf plakatiert: Seit 22 Jahren wird Hilal Ercan vermisst.Vergrößern des BildesEin Bus des VHH ist mit einem großflächigen Zeugenaufruf plakatiert: Seit 22 Jahren wird Hilal Ercan vermisst. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa)
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Auch nach mehr als 20 Jahren ist der Fall von Hilal nicht abgeschlossen. Nun gibt es neue Hinweise.

Mehr als zwei Jahrzehnten nach dem Verschwinden der kleinen Hilal hat die Hamburger Polizei am nördlichen Stadtrand ein Waldstück durchsucht. Die Beamten seien einer Spur nachgegangen, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Die Ermittler werteten durchgängig auch alte Akten aus – in diesem Zusammenhang seien sie auf den Fall eines bereits mehrfach verurteilten Sexualstraftäters gestoßen.

Dies habe nun dazu geführt, dass das 2,7 Hektar große Waldstück abgesucht worden sei. Die Polizei sei mit je 18 bis 25 Beamten täglich an 25 Tagen im Einsatz gewesen. Auch ein Gewässer wurde den Angaben zufolge mit Hilfe von Tauchern abgesucht.

Meter für Meter hatten sie dabei akribisch den Boden des Waldes auf mögliche Hinweise kontrolliert. Dafür wurde die Waldfläche in 75 Planquadrate eingeteilt. Entsprechende Markierungen sind an den Bäumen zu finden, über dem Boden schwebte mit Holzpflöcken befestigtes weiß-rotes Flatterband.

Polizei findet keine konkreten Hinweise auf eine Straftat

Bei der Suche in den Planquadraten kamen auch Metalldetektoren zum Einsatz. Hochfrequentes Piepen und und Surren schallte deshalb lange durch den Wald. Verdächtige Stellen markierten die Beamtinnen und Beamten mit roter Farbe aus einer Spraydose. Bei den darauf folgenden Grabungen wurden zahlreiche metallische Gegenstände gefunden, wie der Sprecher sagte. Doch die erhoffte heiße Spur blieb zunächst aus.

"Nach jetzigem Kenntnisstand haben wir keine Hinweise auf eine konkrete Straftat entdeckt. Das heißt, die Gegenstände, die wir hier gefunden haben – das waren vor allem metallene Gegenstände – deuten nicht auf eine konkrete Straftat hin." Auch menschliche Überreste oder mutmaßliche Tatwaffen fanden die Einsatzkräfte nicht. Alle eingesammelten Gegenstände sollen nun ausgewertet würden. "Die sind in der Kriminaltechnik und werden untersucht."

Sie kaufte Süßigkeiten und verschwand

Seit dem 27. Januar 1999 wird das damals zehnjährige Mädchen vermisst. Hilal hatte an jenem Tag ein gutes Halbjahreszeugnis nach Hause gebracht. Der Vater erlaubte der Tochter, sich Süßigkeiten im benachbarten Einkaufszentrum "Elbgaupassage" zu kaufen. Sie kam nie zurück.

Seit ihrem Verschwinden hat die Familie nicht aufgehört, nach Hilal zu suchen. Sogar die Hamburger Verkehrsbetriebe haben sich beteiligt und ein riesiges Bild des Mädchens auf ihre Busse drucken lassen. "Hilal, wir geben nie auf! Deine Familie", hieß es auf den Fahrzeugen. 20.000 Euro hat die Staatsanwaltschaft noch vor einem Jahr als Belohnung für die Personen ausgeschrieben, die Hinweise zur Tat, zur Ermittlung oder Ergreifung eines Täters geben können.

Einen kurzen Lichtblick – zumindest in Sachen Aufklärung – hatte es 2018 gegeben. Da hatten die Ermittler im Altonaer Volkspark nach Überresten des Kindes gesucht, dabei aber nichts entdeckt. Ein Zeuge hatte nach Angaben der Polizei damals auf eine Örtlichkeit verwiesen, die bereits 2005 als möglicher Ablageort der Leiche des Kindes galt. Damals hatte ein Tatverdächtiger gestanden, Hilal entführt und getötet zu haben. Er widerrief jedoch sein Geständnis.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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