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Ronald "Blacky" Miehling: Vom Polizistensohn zum Drogenboss


Hamburger "Schneekönig" ist tot
Vom Polizistensohn zum Drogenboss

Von t-online, EP

Aktualisiert am 04.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Roland "Blacky" Mehling: Der "Schneekönig" starb nach schwerer Krankheit.Vergrößern des BildesRoland "Blacky" Mehling: Der "Schneekönig" starb nach schwerer Krankheit. (Quelle: Foerster2002 - Eigenes Werk/Wikipedia)
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Totschlag, Drogengeschäfte, und Rotlichmilieu: Das Leben von Ronald "Blacky" Miehling, dem "Schneekönig" von Hamburg, war von Höhen und Tiefen geprägt.

Er wurde als Sohn eines Polizisten geboren, doch schon als Teenager kam Ronald "Blacky" Miehling zum ersten Mal ins Gefängnis. Für zehn Jahre. Bei einem schweren Raub tötete er damals mit einem Komplizen einen Fleischgroßhändler.

Diese zehn Jahre waren nicht die einzige Haftstrafe, die der Hamburger absitzen musste. In seinem bewegten Leben als Hamburgs "Schneekönig" folgten viele Jahre im Gefängnis "Santa Fu" (Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel in Hamburg). Für die Polizei war er einer der mächtigsten Kriminellen des Landes. In der Hansestadt ist er zu einer Legende geworden.

Langjähriger Freund erinnert sich an "Blacky"

Wie "Bild.de" berichtet, lebte Ronald "Blacky" Miehling seit seinem letzten Gefängnisaufenthalt nach eigenen Angaben von 600 Euro im Monat. Davor sah dies jedoch anders aus: Es soll Zeiten gegeben haben, in denen er sein Geld gewogen hat, statt es zu zählen; er in Champagner badete und teure Sportwagen fuhr. "Alle denken, irgendwo hab ich noch Millionenverstecke. Da suchen die alle nach – ich auch", sagte "Blacky" in einer Dokumentation über sich selbst.

Ein Freund erinnert sich an eine Anekdote mit der Hamburger Legende: "Meine lustigste Erinnerung: Blacky und ich sind bei Mercedes reinspaziert", erzählt Freund Mike Wappler – "Milliarden-Mike" – "Bild.de". Der Verkäufer habe sie zunächst gar nicht bedienen wollen. "Dann hat Blacky 250.000 Mark aus einer Aldi-Tüte auf den Tisch gekippt und gesagt: Ich nehme den SL gleich mit", wird Wappler zitiert.

Nach dem Drogenhandel das Modelabel

Insgesamt verbrachte der Koks-König 33 Jahre hinter Gittern. Zwischen zwei Gefängnisaufenthalten flüchtete er nach Kolumbien und Venezuela, wo er dann 1994 erneut festgenommen wurde. Immer wieder zog es ihn für Millionengeschäfte nach Kolumbien. Und auch nachdem er dem Drogenhandel den Rücken gekehrt hatte, ließ ihn das Land nicht los. "Vor einem Jahr erhielt er das erste Mal die Krebsdiagnose. Sein Traum war es immer, noch einmal nach Kolumbien zu reisen", erzählt sein Freund "Bild.de".

Bis 2005 kam Miehling immer wieder ins Gefängnis. Und auch nach seiner Entlassung 2016 sei er noch von der Polizei beschattet worden. Er gründete das Modelabel "Blacky" und bot in einem Internetshop unter anderem T-Shirts mit Coca-Pflanzen-Aufdruck an.

Tod für Bekannten ein Schock

Bis zu seinem Tod lebte Ronald "Blacky" Miehling zurückgezogen mit seiner Frau und seiner Tochter in Bremen. Wie seine Frau in einer Dokumentation über den Drogenboss sagte, sei sie nur Teil seines Privatlebens gewesen. Aus seinen Geschäften sei sie stets herausgehalten worden. Im privaten Kreis seiner Familie sei Miehling dann auch eingeschlafen.

"Ich stehe unter Schock. Blacky und ich waren seit 40 Jahren befreundet, haben zusammen im Knast in Santa Fu gesessen, dort jeden Tag zusammen gekocht". Er sei mittlerweile "ein ganz entspannter Rentner", hatte "Blacky" ihm einst in einem Telefonat gesagt.

Verwendete Quellen
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