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"Letzte Generation" gräbt Golfplatz auf Sylt um – Golfer: "Finde die Aktion gut"


"Letzte Generation" gräbt Golfplatz um
Golfer überrascht mit Reaktion

Von Jannik Läkamp

Aktualisiert am 17.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine Aktivistin der "Letzten Generation" auf dem Golfplatz: Am Mittwoch stürmt die Gruppe den Platz auf Sylt.Vergrößern des Bildes
Eine Aktivistin der "Letzten Generation" auf dem Golfplatz: Am Mittwoch stürmt die Gruppe den Platz auf Sylt. (Quelle: Letzte Generation/Twitter)

Die "Letzte Generation" will Reiche stören. Wo geht das besser als auf Sylt? Doch die reagieren nach einer Störaktion auf einem Golfplatz unterschiedlich.

Es war ein PR-Coup, der für Aufsehen sorgte: Am Mittwoch haben fünf Aktivisten der "Letzten Generation" einen Sylter Golfplatz ins Visier genommen. Sie pflanzten kleine Bäume in den Boden des Golfplatzes des Hotels Budersand, streuten Blumensamen auf das gepflegte Hörnumer Green. Die Polizei reagierte schnell.

Einer der Golfer allerdings überrascht mit seiner Meinung zu der Aktion. So richtig nachvollziehen kann Marco S. die Aktion der Klimaaktivisten zwar nicht, die damit den hohen Wasserverbrauch von Golfplätzen anprangern wollen. Der Golfer steht am Donnerstagnachmittag am ersten Loch von insgesamt 18 in Hörnum. "Im Grunde werden ja vor allem die Rasenflächen am Abschlag bewässert. Der Rest des Platzes nicht, wie man sehen kann." Er deutet auf bräunlich gefärbte, kurz gemähte Rasenflächen einige Meter weiter. "Natur pur", sagt er und jagt den ersten Ball des Tages in Richtung Ziel.

Auch der Golferverband bestätigt: Nur drei Prozent der Fläche eines Golfplatzes werde intensiv gepflegt. "Aber ganz ehrlich, inhaltlich finde ich die Aktion gut", erklärt S. "Golf und Naturschutz gehen Hand in Hand." Er selbst fahre nur E-Auto, ernähre sich vegan. "Genauso wie meine Kinder."

Sylter Golfer nach "Letzter Generation": "Kann ja wieder spielen"

Ebenso würde ihn die Beschädigung des Platzes nicht stören, auch wenn er grundsätzlich kein Freund der Methoden der "Letzten Generation" sei. "Ich kann ja wieder spielen." Inzwischen ist von der Beschädigung am Loch 15 keine Spur mehr zu entdecken.

Kurz darauf beendet ein Ehepaar um die 50, die ihre Namen in diesem Artikel nicht lesen wollen, ihre Golfrunde. Sie finden härtere Worte für die Maßnahmen der Aktivisten. "Bei jeder dieser Aktionen verlieren sie Unterstützung. Sie attackieren Menschen, Werte." Dennoch betonen die beiden, Klimaschützer zu sein. "Wir müssen etwas tun, das Klima geht uns alle an. Aber das war eine fürchterliche Aktion."

Der Präsident des Deutschen Golfverbandes (DGV), Claus Kobold, pflichtet den beiden Golfern bei. In einer Stellungnahme kritisiert er die Aktivisten. "Völlig unverständlich erscheint mir, wie zerstörerische Aktionen, wie wir sie zuletzt auf Sylt erleben mussten, den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern sollen, der notwendig ist, um gemeinsam und mit aller Kraft den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen." Der Golfsport setze sich aktiv mit seiner Rolle zur Bekämpfung des Klimawandels auseinander.

Die "Letzte Generation" sieht das anders. Auf Twitter erklärte die Gruppe am Mittwoch, ein Platz dieser Größe verbrauche so viel Wasser pro Jahr wie 750 Deutsche.

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Dass die Aktivisten der "Letzten Generation" die Insel nun in Frieden lassen werden, ist eher unwahrscheinlich. Doch was das nächste Ziel der "Letzten Generation" sein könnte, ist unklar. Etwa die berühmte Sansibar? Oder doch eher der sowohl bekannte als auch luxuriöse Lanserhof? Denn hier wurden jüngst Aktivisten gesichtet. Doch eines ist klar. Auf Sylt gibt es etliche Orte, deren Zurschaustellung von Luxus für die "Letzte Generation" lohnenswerte Ziele sein könnten.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • golf.de: "Golf integriert statt zu spalten"
  • twitter.com: @AufstandLastGen
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