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Sylt: Wie die Insel sich nach den Punks verändert hat – und wann sie wiederkommen


Kunst und Verbote
Wie sich Sylt nach den Punks verändert hat

Von Jannik Läkamp

17.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Bilder vom Wochenende: Punker kampieren auf Sylt.Vergrößern des Bildes
Punker kampieren auf Sylt (Archivbild): Seitdem hat sich einiges getan. (Quelle: Fabian Bimmer/Reuters)

Rund ein Jahr ist es her, da überrannten die Punks Sylt. Bald wollen sie wiederkommen. Wie hat sich die Insel seitdem verändert?

Deutschland freute sich im Sommer über das 9-Euro-Ticket. Ganz Deutschland? Nein, eine kleine Insel in der Nordsee hatte daran ganz schön zu knabbern. Statt die günstigen Züge genießen zu können, fluteten Punker die Insel der Reichen und Schönen im Juni, Juli und August 2022. Doch was ist davon jetzt, rund ein Jahr später, zurückgeblieben?

Wer Westerland im Sommer '22 besucht hatte, konnte ihnen unmöglich aus dem Weg gehen. Besonders rund um den bekannten Wilhelminenbrunnen bevölkerten etliche Punks die Friedrichstraße. Der Brunnen selbst hatte darunter sichtlich zu leiden. Schnell kippte das Wasser. Ein Innenstadtbrunnen mag sich ja womöglich zum Bierkühlen eignen. Zum Baden und Haarewaschen aber definitiv nicht.

Das Wasser wurde daraufhin regelmäßig erneuert, der Brunnen zwischenzeitlich sogar von der Gemeinde umzäunt. Und jetzt, ein Jahr später? Der Brunnen sieht fast aus wie früher. Aber eben nur fast.

Am Rande des Stadtbrunnens, in dem vor einem Jahr Punker planschten, ist neuerdings ein Schild angebracht. Platziert wurde es passenderweise im April, kurz vor dem Start der Sylter Sommersaison.

Zu lesen ist hier: "Betreten des Brunnens verboten!". Nicht, dass es erst jetzt verboten wäre, wie der Bürgermeister auf t-online Anfrage mitteilt. Die Schilder "dienen der Klarheit und sollen geltendes Recht verdeutlichen. Es handelt sich ja bei dem Brunnen um ein Kunstwerk und nicht um eine Spielfläche – auch wenn die Wasserfläche im Sommer zur Abkühlung einlädt." Um ein wenig mehr Gravitas in das Verbot zu legen, steht sogar auf dem Schild, wer einem das Baden in der Wilhelmine verbietet. Es ist der Bürgermeister höchstpersönlich. Ob das Schild nur wegen der Punks angebracht wurde, ist der Redaktion nicht bekannt. Ob es sie aufhalten wird, sollten sie wieder auf die Insel kommen, ist mehr als fraglich.

Apropos Punks, die auf Sylt zurückkehren. Die Berliner Gruppe der Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD) kündigte an, in diesem Jahr wieder nach Westerland fahren zu wollen. "Dieses Jahr kommt der Pöbel wieder zurück nach Sylt, zur Insel der Reichen und Schönen", ist dort zu lesen. Die Sylter dürfen sich wohl auf etwas gefasst machen: "Letztes Jahr war erst der Anfang".

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Womöglich stehen der Nordseeinsel erneut wilde Zeiten bevor, nicht nur wegen der aktuell auf Sylt aktiven Mitgliedern der "Letzten Generation". Doch wo könnten die Punker unterkommen? Im vergangenen Jahr errichteten sie im Rathauspark in Westerland ihr Zeltlager.

Das könnte dieses Jahr schwierig werden. Bis zum 10. September ziert eine große Lichtinstallation die Grünfläche. Laut der "Süddeutschen Zeitung" will die Gemeinde keinen Zusammenhang zwischen den Punks und der Errichtung des Kunstwerks herstellen.

Nun wird jedoch akkurat der Platz, an dem die Punks ein Jahr zuvor auf der Insel hausten, in den entscheidenden Wochen von einer Kunstinstallation vereinnahmt. Ein Schelm, wer "Zufall" dabei denkt.

Natürlich gibt es auch hier – wie an der Wilhelmine – ein Schild. Verboten wird hier, die Rasenfläche zu betreten. Sollten die Punks wiederkommen, bleibt abzuwarten, ob sie sich von Kunst und Schildern aufhalten lassen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Anfrage an den Sylter Bürgermeister
  • sz.de: Lichtkunst und Meeresrauschen statt Punks im Rathauspark
  • t-online.de
  • Eigene Recherchen
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