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Letzte Generation | Klimakleber beschmieren Sylt: So sieht es heute aus


"Letzte Generation"
Klimakleber beschmieren Sylt: So sieht es heute aus

Von Jannik Läkamp

19.06.2023Lesedauer: 4 Min.
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Farbanschlag auf Sylt: Aktivisten der "Letzten Generation" haben eine Dior-Filiale besprüht.Vergrößern des Bildes
Farbanschlag auf Sylt: Aktivisten der "Letzten Generation" haben eine Dior-Filiale besprüht. (Quelle: Jannik Läkamp/t-online)

Eine Nordseeinsel im Visier der Klimakleber: Die "Letzte Generation" hat viele Aktionen auf Sylt durchgeführt. Doch wie sieht es eigentlich aus, wenn Aktivisten und Presse weg sind?

Ab auf die Insel: Seit einiger Zeit haben die Aktivisten der "Letzten Generation" die Nordseeinsel Sylt im Visier. Mit spektakulären Aktionen machen die Klimakleber auf sich aufmerksam. Doch wie sieht es eigentlich hinterher aus? Sind die Spuren der "Letzten Generation" auf Sylt schon getilgt? Wie sehen die Orte inzwischen aus, die das Ziel der Aktivisten geworden sind? t-online war vor Ort.

"Letzte Generation" auf Sylt: Attacke auf Privatjet

Ein ganzer Privatjet voller oranger Farbe: Am 6. Juni hatten Mitglieder der "Letzten Generation" am Sylter Flughafen einen ganzen Privatjet mit Farbe besprüht. Wie t-online erfuhr, entstand wohl ein Schaden von rund einer Million Euro. Die Flensburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Nötigung.

Der orange Flieger steht nicht mehr am Sylter Flughafen. Doch gibt es noch andere Spuren? Bei einem Besuch vor Ort konnte sich t-online davon überzeugen: Ja, die "Letzte Generation" ist hier noch präsent.

Ein großer oranger Farbfleck ziert den Boden des Flughafens noch immer. Besonders gut zu erkennen ist auch, wo der besprühte Privatjet stand. Hier sind Löcher in der Farbdecke. Abgesperrt ist der Bereich jedoch nicht, in unmittelbarer Nähe parken andere Kleinflugzeuge.

Farbangriff auf das "Miramar"-Hotel

Nur zwei Tage nach der Privatjet-Aktion war die Bar des bekannten und edlen Hotels "Miramar" dran. In Anspielung auf den Smog in New York besprühten Mitglieder der "Letzten Generation" die Bar in oranger Farbe. "Wir markieren Orte und Symbole maßlosen Überkonsums", erklärte der Aktivist Hendrik Frey dazu.

Nach Angaben der Polizei hatten um kurz vor 19 Uhr sechs Personen im Alter von 19 bis 63 Jahren das Hotel "Miramar" in Westerland betreten. Sie beschmierten daraufhin die Wände im Foyer sowie in der Bar mit Farbe aus Beuteln und Feuerlöschern. Die Schadenshöhe ist noch völlig unklar.

Auch etliche Tage nach der Farbattacke ist die Bar des "Miramar" vor allem eines: orange. Zwar ist die Bar geöffnet, der Betrieb läuft ganz normal. Doch noch immer sieht die Wand hinter der Theke aus wie ein modernes Kunstwerk.

Lediglich die Theke, die Tür zur Küche und die Fenster sind bereits gereinigt.

Golfplatz "Budersand" in Hörnum umgegraben

Wenig später war der Golfplatz des Hotels Budersand Ziel der Aktivisten. Sie stürmten den Platz in Hornum, gruben mit Spaten und kleinen Schaufeln den Rasen um, pflanzten Setzlinge in den Boden und streuten Blumensamen auf der Anlage in Hörnum aus. Die Fahne des Golfloches tauschten sie gegen ein grünes Schild mit der Aufschrift "Naturschutzgebiet". Die Polizei war schnell vor Ort. Zum ersten Mal setzten sie hier keine orange Farbe ein. Nur einen Tag nach der Aktion hat t-online sich vor Ort einen Überblick verschafft.

Der Ortsbesuch zeigt: Zwar sind die Aktivisten noch Thema, der Platz ist aber normal bespielbar. Mehr dazu lesen Sie hier. "Man sieht gar nichts mehr", sagt ein Ehepaar um die 50, welches gerade vom Golfen kommt. "Da haben die Greenkeeper richtig gute Arbeit geleistet." Ihrer Einschätzung nach sei der Schaden behoben worden.

Dieser Eindruck entsteht auch bei einem Besuch auf der betroffenen Golfbahn an Loch 15. Das gepflanzte Bäumchen, welches auf Fotos zu sehen war, ist verschwunden. Und auch sonst erinnert nichts daran, dass hier gestern noch eine Protestaktion und ein Polizeieinsatz stattgefunden haben.

Luxusboutique und Juwelier in der Whiskeystraße

Am vergangenen Freitag folgte dann die bislang letzte Attacke der "Letzten Generation" auf Sylt – auch wenn Aktivisten wohl vor dem "Severins" in Keitum gesichtet worden sind. Eine Edelboutique und ein Juwelier wurden voller oranger Farbe gesprüht. Als die Polizei kam, klebten sich die Aktivisten an den Boden vor der Boutique.

Ein Anwohner reagierte mit einer Gegenaktion. Er besprühte die Aktivisten mit grüner Farbe. Auch kam es zu Übergriffen auf Pressevertreter.

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Auch hier ist t-online nur einen Tag nach der Attacke vor Ort. Und es zeigt sich: Auch hier ist noch vieles orange. Doch die Sylter waren bereits fleißig.

Der Boden vor der Luxusboutique ist bereits wieder sauber. Lediglich die Fassade des Gebäudes und eine dekorative Steinfigur leuchten noch orange. Auch Scheiben und Türen sind wieder sauber. Besonders das "Dior"-Logo des Ladens sticht - nun frisch geputzt - deutlich hervor. Anwohner hatten bereits, währen die Polizei die Aktivisten noch vom Boden löste, die Säuberung mit einem Hochdruckreiniger begonnen.

Vor dem Juweliergeschäft zeigt sich: Hier ist kaum noch etwas von der Farbattacke zu sehen. Lediglich ein kleiner Teil der Fassade und des Reetdaches sind noch orange.

Es gilt nun, die Schäden endgültig zu beseitigen. Was die Aktivisten als Nächstes vorhaben, ist noch völlig offen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Eigene Recherchen
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