t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeRegionalHannover

Hannover: Mutmaßlicher Kokain-Boss im Libanon festgenommen


Internationale Rauschgift-Razzia
Mutmaßlicher Kokain-Boss im Libanon festgenommen

Von t-online, dpa, pas

23.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Eine mit Stacheldraht gesicherte Gefängnismauer (Symbolbild): Im Fall eines international agierenden Kokain-Syndikats soll ein weiterer Tatverdächtiger im Libanon nun in U-Haft sitzen.Vergrößern des BildesEine mit Stacheldraht gesicherte Gefängnismauer (Symbolbild): Im Fall eines international agierenden Kokain-Syndikats soll ein weiterer Tatverdächtiger im Libanon nun in U-Haft sitzen. (Quelle: IMAGO/Rüdiger Wölk/imago-video)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Im Februar fanden Ermittler im Hamburger Hafen Kokain im Wert von Hunderten Millionen Euro. Ein mutmaßlicher Täter wartet in Beirut auf seine Auslieferung.

Nach einem Rekordfund von 16 Tonnen Kokain im Hamburger Hafen soll ein Tatverdächtiger laut eines Medienberichts im Libanon festgenommen worden sein. Dabei soll es sich um den hannoverschen Unternehmer Khaled B. handeln. "Der Beschuldigte wurde dort aufgrund unseres internationalen Haftbefehls festgesetzt", zitiert "Bild" eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Khaled B. befände sich demnach derzeit in Beirut in Untersuchungshaft. Ein Auslieferungsbescheid sei bereits gestellt. Auch zwei weiteren mutmaßlichen Spitzen des Syndikats, das ihren internationalen Handel aus der niedersächsischen Landeshauptstadt heraus betrieben haben soll, warten demnach im Ausland auf ihre Auslieferung.

Dabei soll es auch sich um einen Mann aus Hannover-Laatzen handeln, der sich seit März in Spanien in U-Haft befindet. Ein weiterer Verdächtiger soll sich demnach in Dubai – gegen Kaution auf freiem Fuß, allerdings nur mit Meldeauflagen.

Erster Prozess am Landgericht Hannover startet

In Kürze startet am Landgericht Hannover der Prozess gegen vier weitere Verdächtige, die die zu dem Syndikat gezählt werden. Dabei soll es sich um Männer im Alter zwischen 30 und 46 Jahren handeln. Ihnen wird Beihilfe zur Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge beziehungsweise Beihilfe dazu vorgeworfen, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover sagte.

Laut Ermittlungen soll eine international agierende Bande von Drogenhändlern Lieferungen von tonnenweise Kokain per Schiff aus Südamerika in den europäischen Raum organisiert haben.

Razzia in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien und Paraguay

Der Bande wird unter anderem vorgeworfen, mehr als 23 Tonnen Kokain aus Süd- und Mittelamerika in die Europäische Union verschifft zu haben. Ihr wird auch der Rekordfund von 16 Tonnen Kokain im Februar 2021 im Hamburger Hafen zugeordnet.

Bei einer großangelegten Razzia im vergangenen April wurden Wohnungen und Geschäftsräume in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien und Paraguay durchsucht. Seit 2020 ist die "Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift" von Landeskriminalamt und Zollfahndungsamt Hannover den international agierenden Rauschgiftschmugglern auf der Spur.

Hunderte Millionen Euro in Kokain

Den vier Männern werden laut Anklage zwei Taten vorgeworfen, wie die Sprecherin sagte. Zum einen sollen sie sich mit gesondert verfolgten Mittätern spätestens im November 2020 zusammenschlossen haben, um Kokain über Südamerika nach Deutschland zu schmuggeln. So seien sie verdächtig, mit weiteren Bandenmitgliedern von Dezember 2020 bis Februar 2021 die Lieferung der 16 Tonnen Kokain mit einem Marktwert von etwa 448 Millionen Euro nach Hamburg organisiert zu haben.

Zum anderen werde einem der vier Männer vorgeworfen, mit weiteren Mittätern schon zwischen Juli 2020 und Februar 2021 die Einfuhr von etwa 2,8 Tonnen Kokain aus Südamerika über den Hamburger Hafen und die Region Hannover nach Den Haag eingefädelt zu haben. Das Rauschgift mit einem Marktwert von 91 Millionen Euro war demnach in Kanistern versteckt, die angeblich Spachtelmasse enthielten.

Noch nicht alle mutmaßlichen Täter gefasst

Laut Staatsanwaltschaft Hannover kommunizierte die Bande ausschließlich über verschlüsselte Handys mit der App "SkyECC". Hinweise auf die Tat ergaben sich demnach durch die Auswertung umfangreicher Kommunikationsdaten der von französischen Ermittlungsbehörden entschlüsselten App.

Insgesamt gebe es 32 Beschuldigte, acht seien schon gesondert angeklagt worden. Damit steige die Gesamtzahl der Angeklagten auf zwölf, so die Sprecherin. Gegen die übrigen werde noch ermittelt, oder sie seien auf der Flucht und zur Fahndung ausgeschrieben.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website