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Ernst August von Hannover: Welfen-Unternehmen meldet Konkurs an


"Irrationale" Geschäftspraktiken?
Ernst August: Welfen-Unternehmen meldet Konkurs an

  • Patrick Schiller ist t-online Regio Redakteur in Hannover.
Von Patrick Schiller

18.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Prinz Ernst August von Hannover (Archivbild): Offenbar hat ein Unternehmen der Adelsfamilie in Österreich Konkurs angemeldet.Vergrößern des Bildes
Prinz Ernst August von Hannover (Archivbild): Offenbar hat ein Unternehmen der Adelsfamilie in Österreich Konkurs angemeldet. (Quelle: Leonardo Fernandez/Getty/Getty Images)

Neuer Ärger für Ernst August von Hannover: Das Familienunternehmen EAH BetreibungsgmbH ist pleite. Trägt das Welfen-Oberhaupt eine Mitschuld?

Die EAH BetreibungsgmbH hat am Montag Konkurs angemeldet. Die Meldung wirkt zunächst unspektakulär, doch im Firmennamen des Unternehmens mit Sitz in Salzburg (Österreich) verweist auf die hochgeborene Eigentümerfamilie: Die Buchstaben "EAH" stehen für Ernst August Prinz von Hannover. Ebender ist Erststifter der Welfen Privatstiftung, die Eigentümerin des Pleite-Unternehmens ist.

Das Unternehmen war im Sommer dieses Jahres bekannt geworden, als es neben dem Ehemann von Prinzessin Caroline von Monaco in einem Prozess als Nebenklägerin und Finanzgeberin aufgetreten ist. Das Oberhaupt der Welfen hatte mehrere Schenkungen wegen "groben Undanks" von seinem gleichnamigen Sohn zurückgefordert. Konkret ging es um den Welfen-Sitz, die Marienburg bei Hannover, aber auch um wertvolle Kunstschätze, Antiquitäten und Grundstücke. Doch die Klage wurde abgewiesen.

Bericht über zweifelhafte Geschäftspraktiken

Damit sei ein Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens "unausweichlich" gewesen, sagt Patrick Thun-Hohenstein, Geschäftsführer der Firma, der "Kronen Zeitung". Auch habe Ernst August dem Unternehmen "Kunstgegenstände verkauft, die längst nicht mehr in seinem Besitz waren", sagt Thun-Hohenstein der Zeitung. Das Verhalten des Welfenprinzen bezeichnet er als "irrational".

Ärger soll es auch mit einem früheren Salzburger Anwalt des Welfenprinzen geben: Wie die "Kronen Zeitung" an anderer Stelle berichtet, soll Ernst August Honorare über 74.000 Euro nicht bezahlt haben. Auch für die Vertretung seiner Rückforderungs-Klage der Marienburg hätte er sich und das Familienunternehmen den dem Anwalt vertreten lassen. Ob ein Zusammenhang zum Konkursverfahren besteht, ist jedoch unklar.

Um wie viel Geld geht es?

Das Konkursverfahren des Welfen-Unternehmens wird auch im Verzeichnis des Kreditschutzverbands (KSV) von 1870 gelistet. Der KSV in ein staatlich bevorrechteter, wirtschaftlich und politisch unabhängiger Gläubigerschutzverband in Österreich. Demnach belaufen sich die Schulden auf eine Höhe von 500.000 Euro. Aktuell seien fünf Gläubiger von dem Verfahren betroffen, das laut Thun-Hohenstein zur Schließung des Unternehmens führen werde.

Es ist kein gutes Jahr für den Welfenprinzen: Nicht nur, dass seine Klage zur Rückforderung der Marienburg vom Landgericht Hannover abgewiesen wurde, hat auch das Landesverwaltungsgericht Oberösterreich bereits im März eine Klage des Prinzen abgewiesen. Damit erhält der Welfenprinz weder seinen österreichischen Waffenpass zurück noch seine Jagdwaffen, die er nach einem Polizeieinsatz in seinem Anwesen im Juli 2020 abgeben musste.

Ein Waffenverbot wird in Oberösterreich zeitlich unbegrenzt ausgesprochen. Zwar hätte Ernst August formal die Möglichkeit, einen neuen Waffenschein zu erlangen, doch daran seien hohe Anforderungen geknüpft. Die Richter hatten in ihrem Urteil im März bereits erklärt, dies werde für den Welfen schwierig zu erfüllen sein.

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