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Wunstorf: 14-Jähriger getötet – Therapeut spricht von "Hinrichtung"


14-Jähriger in Wunstorf getötet
Therapeut: Tat kommt "fast einer Hinrichtung gleich"

Von dpa, ads

Aktualisiert am 30.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Mitarbeiter der Spurensicherung der Polizei stehen an einem Leichenwagen (Archivbild): Hier wurde die Leiche eines 14-Jährigen durch einen Gleichaltrigen abgelegt.Vergrößern des BildesMitarbeiter der Spurensicherung an einem Leichenwagen (Archivbild): Hier wurde die Leiche des 14-Jährigen gefunden. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa)
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Ein 14-Jähriger wird tot im Wald gefunden – Täter soll ein gleichaltriger Junge sein. Wie kann es zwischen so jungen Menschen zu einer solchen Tat kommen?

Nach der Tötung eines 14-jährigen Jungen aus dem niedersächsischen Wunstorf sind die Hintergründe der Tat weiter unklar. Aus Sicht des Jugendtherapeuten Kurt Brylla hat es in der Regel verschiedene Gründe, wenn Heranwachsende derart brutal werden, wie er der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" erzählt.

Der Junge soll durch die Hand eines gleichaltrigen Freundes zu Tode gekommen sein. Nachdem die Eltern des 14-Jährigen diesen nach einer Verabredung als vermisst gemeldet hatten, sagte der Freund den Ermittlern, er habe den Jungen umgebracht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ein ebenfalls 14 Jahre alter Junge steht im Verdacht, den arg- und wehrlosen Teenager mit stumpfer Gewalt getötet zu haben. "Ob mit Tötungsabsicht oder nicht: Für mich kommt diese Tat fast schon einer Hinrichtung gleich", sagte Brylla, der lange als Dozent an einem Institut in Hannover arbeitete und der Zeitung zufolge inzwischen im Ruhestand ist.

Therapeut sieht mehrere Faktoren hinter Gewalttat

Er gehe davon aus, dass es mehrere Faktoren im Hintergrund gab, die zu dieser Gewalttat führten. "Oft sprechen wir in solchen Fällen von mangelnder Empathie und fehlender Mentalisierung", sagte der Therapeut.

Den Tätern fehle die Fähigkeit, sich in das Opfer hineinzuversetzen, "überhaupt nachzuvollziehen und mitzuempfinden, wie das Opfer sich fühlt, wenn man ihm Schmerzen zufügt", erklärte er. "Bei Kindern gibt es darüber hinaus auch Mechanismen, die dazu führen, dass sie ihren Lebensfrust sozusagen kompensatorisch an dem Opfer ausleben."

Konnte der Täter die Konsequenzen abschätzen?

Brylla verwies darauf, dass manche Menschen andere quälen und demütigen, um selber besser und allmächtiger dazustehen. Ob der Täter emotional und kognitiv in der Lage war, das Ausmaß und die Endgültigkeit der Tat zu verstehen, werde eine der Fragen bei der Aufarbeitung sein.

Brylla zufolge wird die Familie des Opfers professionelle Hilfe brauchen. "Sie muss sich nicht nur von ihrem Kind verabschieden. Sie muss auch lernen, mit den schrecklichen Bildern zu leben, die mit seinem Tod verbunden sind", so der Therapeut.

Nachdem die Eltern ihren 14-jährigen Sohn am Dienstagabend als vermisst gemeldet hatten, leitete die Polizei eine großangelegte Suchaktion ein. Der gleichaltrige Freund hatte den Ermittlern in deren Rahmen gesagt, er habe den Jungen getötet und seine Leiche versteckt. Nach stundenlanger Suche fanden Einsatzkräfte den Toten.

Aus Ermittlerkreisen heißt es, der Junge soll von seinem Mitschüler auf das Grundstück gelockt und dort gefesselt und geknebelt worden sein. Ein oder mehrere Steine sollen dann als Tatwaffe gedient haben. Dann soll der 14-Jährige versucht haben, die Leiche zu verscharren. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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