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Hannover: Klimaneutralität in Gefahr? So will die Region ihr Ziel erreichen


"Wir wollen Vorbild sein"
Hannovers ehrgeiziger Klima-Fahrplan wankt

Von t-online, pas

24.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Hannovers Regionspräsident Steffen Krach (l.) und Umweltdezernent Jens Palandt: Die Region Hannover will Vorreiter in Sachen Klimaschutz werden.Vergrößern des BildesHannovers Regionspräsident Steffen Krach (l.) und Umweltdezernent Jens Palandt: Die Region Hannover will Vorreiter in Sachen Klimaschutz werden. (Quelle: Patrick Schiller)
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Hannovers Weg zur Klimaneutralität bis 2035 gerät ins Straucheln, trotz eines rigiden Klimaplans. Eine neue Analyse legt dar, warum selbst massive lokale Anstrengungen nicht ausreichen könnten.

Die Region Hannover hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2035 will sie klimaneutral werden – zehn Jahre früher als Deutschland insgesamt. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass die Treibhausgasemissionen in diesem Zeitraum um bis zu 62 Prozent gesenkt werden können, wenn die Region konsequent alle Möglichkeiten ausschöpft. Für eine vollständige Klimaneutralität müssten jedoch auch Bund und Land noch ehrgeiziger werden.

Zwei Szenarien hat das Fachbüro Hamburg Institut im Auftrag der Region durchgerechnet. Im ambitionierten "Klimaplan-Szenario" sinken die Emissionen von 2020 bis 2035 um 62 Prozent, der Endenergiebedarf um 35 Prozent. Voraussetzung dafür ist ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem von Wind- und Solarenergie. Ab 2031 könnte die Region ihren Strombedarf dann bilanziell vollständig selbst decken.

Zum Vergleich: Setzt man im "Trend-Szenario" nur die aktuelle Entwicklung ohne zusätzliche regionale Anstrengungen fort, werden die Emissionen in der Region Hannover nur um 50 Prozent sinken, der Energiebedarf um 22 Prozent. "Die Studie zeigt ganz klar: Unsere Planungen sind nicht überambitioniert, sondern dringend notwendig", sagt Klimadezernent Jens Palandt (Grüne) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.

Region Hannover: Klimaneutralität bis 2035 wackelt

Trotz der regionalen Bemühungen werde das Ziel der vollständigen Klimaneutralität bis 2035 aber voraussichtlich knapp verfehlt. Grund sind laut Studie Restemissionen, etwa aus der Landwirtschaft, dem Flugverkehr oder noch vorhandenen Öl- und Gasheizungen. Auch ist die Region abhängig von Rahmenbedingungen auf EU-, Bundes- und Landesebene, etwa beim Kohleausstieg oder Verbrennerfahrzeugen. "Da müssen EU, Bund und Länder ihre Hausaufgaben machen, aber auch die Kommunen sind in der Pflicht", so Hannovers Regionspräsident Krach am Mittwoch.

"Dass wir mit dem Jahr 2035 ein extrem ehrgeiziges Ziel haben, war uns von Anfang an klar", sagt Krach. Es sei ihm aber lieber, "einen ambitionierten Plan mit aller Konsequenz zu verfolgen und möglicherweise etwas später ins Ziel zu kommen, als hinterher festzustellen, dass wir mehr hätten tun können."

Die Region Hannover

Mit einer Fläche von über 2.300 Quadratkilometern und einer Bevölkerung von etwa 1,2 Millionen Menschen ist die Region Hannover der größte Kommunalverband in Niedersachsen und flächenmäßig größer als das Land Berlin. Sie übernimmt die Aufgaben einer Kreisverwaltung. Die Regionsversammlung ist das wichtigste politische Gremium und besteht aus 85 Politikerinnen und Politikern – darunter dem Regionspräsidenten, der direkt von der Bevölkerung gewählt wird. Seit November 2021 bekleidet Steffen Krach (SPD) dieses Amt.

Unter der Annahme eines klimaverträglichen Restsockels an Emissionen pro Einwohner könnte energetische Klimaneutralität Anfang der 2040er Jahre erreicht werden, bei ambitionierterer Bundes- und Landespolitik auch früher, heißt es zudem in der Studie.

"Wir wollen niemanden bevormunden"

Die Region will ihren Einflussbereich nun maximal ausschöpfen. Etwa mit einem schnelleren Ausbau von Windkraft und Photovoltaik, der Erschließung von Geothermie und der Wiedervernässung von Mooren.

Auch die Bürger und Unternehmen sieht Palandt in der Pflicht: "Individuelle Entscheidungen haben einen riesigen Einfluss auf unsere Bilanz." Um die zu erreichen, will die Region Hannover aber nicht auf Appelle setzen: "Wir wollen Vorbild sein, anstatt die Menschen zu belehren." Dem pflichtet auch Palandt bei: "Wir wollen niemanden bevormunden", so Palandt.

Die Botschaft müsse sein: "Es zahlt sich aus, jetzt eine Wärmepumpe einzubauen oder eine PV-Anlage aufs Dach zu bringen." Ordnungspolitische Vorgaben plane die Region aber nicht, so Krach und Palandt einhellig.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Region Hannover vom 24. April 2024
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