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FC Köln: Fans wollen Spieler nach Abstieg nicht sehen


"Wir sind Kölner, ihr nicht"
Fan-Proteste nur in Heidenheim: Stille FC-Rückkehr nach Köln


19.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Enttäuschte und traurige Kölner Fans: Nach einer blamablen 1:4-Niederlage ist der FC am Samstag abgestiegen. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S./imago)

Nach dem Abstieg des 1. FC Köln haben die Fans der Geißböcke ihrem Unmut Luft gemacht. Am Geißbockheim blieb es jedoch in der Nacht ruhig.

Als die Mannschaft des 1. FC Köln um halb zehn Uhr abends am Flughafen Köln/Bonn im gecharterten Flieger mit der passenden Flugnummer GER1948 landete, war die letzte Dienstreise der Saison fast beendet. Im Mannschaftsbus ging es nur noch die wenigen Kilometer zurück ans Geißbockheim, von wo aus die Spieler nach Hause gingen.

In der Vergangenheit waren nach erfolgreichen oder verhängnisvoll schlechten Spielen dies die Momente gewesen, in denen viele Fans noch einmal ihre Gefühle zum Ausdruck brachten. Nicht so am Samstagabend, denn am Geißbockheim wartete praktisch niemand auf die Mannschaft. Alles blieb ruhig. Keine Fan-Wut, aber auch keine aufmunternden Worte. Nur eine Handvoll Fans waren gekommen. Und so stiegen Spieler und Trainer wortlos aus dem Bus und verschwanden in der Nacht.

Fans stellen früh den Support ein

Das lag auch daran, dass der harte Kern der FC-Fans selbst noch auf der Rückreise aus Heidenheim war und schlichtweg nicht rechtzeitig hatte zurückkehren können nach dem peinlichen Saisonfinale mit der blamablen 1:4-Niederlage. Doch die über 2.000 Anhänger, die zum letzten Auswärtsspiel gereist waren, hatten ihren Gemütszustand bereits vor Ort zum Ausdruck gebracht.

Schon während des Spiels hatte der komplette Gästeblock die Unterstützung für den FC eingestellt, hatte über weite Teile der Partie geschwiegen. Die Kölner Profis hatten mit ihrer ungenügenden Leistung in Hälfte eins jede Hoffnung auf Rettung zerstört – und damit auch jedem Fan aufgezeigt, wohin es in der nächsten Saison gehen würde: in Liga zwei.

"Wir sind Kölner und ihr nicht"

Nach dem Abpfiff war die Stimmung dann im Gästeblock gekippt. Pfiffe und wütende Beschimpfungen, "Wir sind Kölner und ihr nicht"-Rufe gegen die Spieler, dazu "Keller raus" gegen den Sport-Geschäftsführer und eine klare Ansage der Ultras, dass die Spieler gar nicht erst in die Kurve kommen sollten. Zwischen Fankurve und Mannschaft herrschte ein Riss, der zumindest am Samstag nicht mehr gekittet werden konnte.

"Es ist extrem traurig", sagte hinterher ein bewegter Marvin Schwäbe. "Sorry zu sagen, ist fast schon respektlos", wollte der Torhüter gar nicht erst versuchen, sich für den Abstieg und die Art und Weise des Zustandekommens in Heidenheim zu entschuldigen. "Weil ich finde, dass sie von Anfang an bis zum letzten Spiel komplett hinter uns gestanden haben. Auch in den schwierigsten Zeiten, als wir fast schon abgestiegen waren. Es war schwer, nach dem Spiel in die Kurve zu gehen. Es tut mir einfach nur leid."

Keller zeigt Verständnis

Sportchef Keller dankte hinterher den Fans, "die heute im Stadion waren und immer im Stadion sind, die immer zum Training kommen. Das war über die Saison hinweg phänomenal – ohne dass wir es in vielen Momenten mit Leistung zurückzahlen konnten". Auch der 45-Jährige wusste: "Wenn wir in so einem relevanten Spiel so eine erste Halbzeit spielen, habe ich jedes Verständnis dafür, dass auch der positivste Fan irgendwann sagt: Das wird nichts mehr."

Zumindest kippte die Stimmung nicht in Gänze und schlug nicht in groß angelegte Proteste um. Ob es so bleibt, hängt wohl auch an der Aufarbeitung des sportlichen Versagens. Schon am Sonntag kommt die Mannschaft noch einmal am Geißbockheim zusammen, ehe es in die rund fünfwöchige Sommerpause geht. Dann sollen einige Dinge angesprochen werden. Ob es personelle Konsequenzen geben wird, wie viele Fans fordern, soll sich aber erst in der kommenden Woche entscheiden.

Verwendete Quellen
  • Eigenen Recherchen
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