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Köln: Mutmaßliche Vergewaltigung – Polizei stellt Fahndung nach Täter ein


Decksteiner Weiher
Polizei stellt Fahndung nach mutmaßlichem Vergewaltiger ein

Von Florian Eßer

Aktualisiert am 25.03.2021Lesedauer: 2 Min.
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Wege entlang des Decksteiner Weihers (Archivbild): Eine Frau gab an, in der Nähe sexuell missbraucht worden zu sein.Vergrößern des Bildes
Wege entlang des Decksteiner Weihers (Archivbild): Eine Frau gab an, in der Nähe sexuell missbraucht worden zu sein. (Quelle: Mika Volkmann/imago-images-bilder)

Eine mutmaßliche Vergewaltigung am Decksteiner Weiher hatte in Köln hohe Wellen geschlagen. Doch an der Tat gab es Zweifel, die Polizei ging an die Öffentlichkeit. Nun gibt es weitere Details.

Der Fall einer mutmaßlichen Vergewaltigung am Decksteiner Weiher beschäftigt Köln weiterhin: Ende April hatte eine Joggerin angegeben, in einem Waldstück am Decksteiner Weiher vergewaltigt worden zu sein.

Nachdem bereits wenige Tage nach der Anzeige Zweifel an der Version des vermeintlichen Opfers auftraten, haben Polizei und Staatsanwaltschaft nun die Fahndung nach einem möglichen Täter eingestellt. Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage von t-online mitteilte, würde sich die objektive Beweislage nicht mit den Angaben der Anzeigenerstatterin decken. Insbesondere das Spurenbild spräche dagegen, dass sich die Tat so zugetragen hat, wie die Frau sie schilderte: "Ausgeschlossen ist nichts, doch die Beweise deuten gerade in eine andere Richtung", so Bremer.

Verdacht des Vortäuschens einer Straftat

So würden sich die Ermittlungen derzeit auf den Anfangsverdacht des Vortäuschens einer Straftat konzentrieren. Das mutmaßliche Opfer hatte angegeben, am Mittwochmorgen des 24. Februars auf ihrer Joggingroute von einem ihr unbekannten Mann abgepasst worden zu sein. Dieser habe sie demnach mit einem Gegenstand bedroht und in ein Waldstück in der Nähe der KVB-Haltestelle "Stüttgenhof" geführt.

Dort soll der Täter sie anschließend vergewaltigt und misshandelt haben. Die Schilderungen des Tathergangs hatte die Polizei damals besonders alarmiert: Aufgrund des atypischen Täterverhaltens schlossen die Ermittler, dass der Vergewaltiger noch einmal einschlägig in Erscheinung treten könnte. Daraufhin wendeten sich die Beamten mit einer Beschreibung des Täters an die Öffentlichkeit.

Opfer gab eine Beschreibung des Täters

Der Täter, so die Angaben des mutmaßlichen Opfers, sei in schwarze Klamotten gekleidet gewesen und habe eine Mund-Nasen-Maske getragen. Nur die "auffallend grünen Augen" seien sichtbar gewesen. In Köln schlug der Fall schnell hohe Wellen, Joggerinnen und Spaziergängerinnen wurden gewarnt, sich nicht alleine im Gebiet um den Tatort herum aufzuhalten.

Im Zuge der mutmaßlichen Vergewaltigung hatten Beamte einer Hundertschaft das betreffende Waldstück mehrfach nach Spuren untersucht, Fahndungsplakate wurden aufgehängt und potenzielle Zeugen befragt. Die Bemühungen der Polizei aber förderten keine Ergebnisse zu Tage.

Gutachten widersprechen der Version des Opfers

Kurze Zeit später gaben die Ermittler an, dass man nun auch gegen das Opfer ermittle – wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat. Die Frau, so ein Ermittlungsansatz, habe sich die Vergewaltigung eventuell nur ausgedacht: Im Laufe der Ermittlungen führten Rechtsmediziner Untersuchungen an dem vermeintlichen Opfer und seiner Kleidung durch, wobei sie auf Diskrepanzen zur Tatversion der jungen Frau stießen. Inzwischen würden mehrere Gutachten dafür sprechen, dass die Anzeigenerstatterin unwahrheitsgemäße Angaben zur Tat gemacht hat. Daher hat die Staatsanwaltschaft die Fahndung nach einem Täter in Absprache mit der Polizei nun eingestellt. Die Frau bleibe jedoch bei ihrer Version des Tatablaufs.

Ermittlungen sollen bald zum Abschluss gebracht werden

Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer erzählte, sei die Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung noch immer sehr groß, noch heute würden Joggerinnen fragen, ob sie sich um den Decksteiner Weiher herum sicher fühlen könnten: "Deshalb haben wir beschlossen, noch einmal an die Öffentlichkeit zu gehen."

Auch wenn die Zweifel an der Geschichte weiter wachsen, gelte nach wie vor die Unschuldsvermutung, so Bremer weiter: "Die Ermittlungen sollen aber bald zu einem Abschluss gebracht werden."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Anfrage an Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer
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