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Corona in Köln: Drittimpfung – wer sie bekommt


Alles zum Booster-Piks
Drittimpfung – wo bekomme ich sie in Köln?


07.10.2021Lesedauer: 4 Min.
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Jemand zieht einen Impfstoff gegen das Coronavirus auf eine Spritze auf (Symbolbild): Seit September gibt es offizielle Empfehlungen für eine Booster-Impfung.Vergrößern des Bildes
Ein Impfstoff gegen das Coronavirus wird auf eine Spritze aufgezogen (Symbolbild): Seit September gibt es offizielle Empfehlungen für eine Booster-Impfung. (Quelle: Agencia EFE/imago-images-bilder)

Bereits seit mehreren Wochen gibt es die Booster-Impfung gegen das Coronavirus – auch in Köln. Doch für wen kommt der dritte Piks aktuell überhaupt in Frage? Und lohnt sich die Drittimpfung überhaupt?

Die europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat beschlossen, dass jeder ein halbes Jahr nach dem Erlangen des vollständigen Impfschutzes eine dritte Corona-Impfung bekommen kann. Die deutsche Ständige Impfkommission (Stiko) hat vorerst nur grünes Licht für Auffrischungsimpfungen immungeschwächter Personen und gefährdeter Berufsgruppen gegeben. Wer in Köln wo seine dritte Spritze bekommt – und ob sie überhaupt sinnvoll ist, klärt t-online.

Wer bekommt eine dritte Corona-Impfung?

Die Landesgesundheitsminister haben klar festgelegt, wer wann seine Auffrischungsimpfung bekommen kann. "Impfberechtigt sind alle Menschen über 60 Jahren, bei denen die zweite Impfung mindestens sechs Monate her ist", erläutert der leitende Impfarzt von Köln, Jürgen Zastrow. Außerdem bekämen alle Menschen auch unter 60 Jahren dann ihre dritte Impfung, wenn sie mit einem Vektor-Impfstoff geimpft worden seien. Wer also mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft wurde, darf sich jetzt mit Biontech oder Moderna impfen lassen.

Beim Impfstoff von Johnson & Johnson hat die Stiko am Donnerstag entschieden, dass alle Personen, die dieses Vakzin erhalten haben, Anspruch auf eine weitere Dosis eines mRNA-Impfstoffes haben – bereits vier Wochen nach der Impfung. Begründet wurde das mit der "ungenügenden" Wirkung von Johnson & Johnson.

Außerdem können sich Menschen mit unterdrücktem oder geschwächtem Immunsystem nachimpfen lassen. So steht es in der Vereinbarung der Gesundheitsministerkonferenz. Wer in seinem Beruf besonders von einer Ansteckung gefährdet ist, dürfe sich ebenfalls nach sechs Monaten die dritte Spritze holen, sagt Zastrow. Das betreffe zum Beispiel Ärzte oder Pflegepersonal. Auch die Stiko hat das so festgelegt.

Wo bekomme ich meine Auffrischungsimpfung?

Die Landesgesundheitsminister haben sich darauf geeinigt, dass Auffrischungsimpfungen gegen Corona nur noch bei niedergelassenen Ärzten durchgeführt werden. Der aktuelle Erlass des Gesundheitsministeriums will, dass die niedergelassenen Ärzte im Einzelfall über die Auffrischung entscheiden, sagte ein Sprecher der Stadt Köln auf Nachfrage. Deshalb kann man auch bei den mobilen Impfaktionen zunächst keine dritte Spritze bekommen. Eine spätere Änderung des Erlasses sei aber nicht ausgeschlossen.

Warum bekommen nur manche Menschen eine Auffrischungsimpfung?

Nach Angaben der Gesundheitsministerkonferenz seien einige Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Schutzwirkung der ersten beiden Impfungen nachlässt. Eine aktuelle Datenanalyse zu den Impfstoffen von Biontech-Pfizer und Moderna bestätigt diesen Verdacht. Demnach nehme bei einer Reihe von Menschen über 65 Jahren sechs Monate nach der letzten Impfung die Zahl schwerer Covid-Verläufe wieder zu. In einem Tweet hat SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach auf diese Untersuchung hingewiesen und kommentierte, diese Daten sprächen stark für eine dritte Impfung ab 65.

Bei immungeschwächten Menschen bildet der Körper grundsätzlich weniger Antikörper gegen Corona. Daher ist auch bei ihnen eine Nachimpfung sinnvoll. Die Stiko hat eine Auffrischung für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem empfohlen. Menschen in Gesundheitsberufen sind einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Deshalb können auch sie nach sechs Monaten eine freiwillige Auffrischung erhalten.

Die europäische EMA ist jetzt noch einen Schritt weiter gegangen. Sie empfiehlt nach sechs Monaten eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 für alle ab 18 Jahren.

Ist die Drittimpfung sinnvoll?

In Kölner Pflegeeinrichtungen haben die Booster-Impfungen für Senioren schon am 13. September begonnen. Das haben die Sozial-Betriebe-Köln auf Anfrage mitgeteilt. Die Impfung sei aber freiwillig. In den Pflegeheimen der Sozial-Betriebe seien über 90 Prozent der Bewohner zweimal geimpft. Die Resonanz gegenüber der dritten Impfung sei ebenfalls sehr positiv. Auch viele Mitarbeiter hätten sich schon für die dritte Impfung entschieden, um sich und die vulnerablen Gruppen zu schützen.

Katrin Beer (Name geändert) geht es ähnlich. Sie ist Assistenzärztin in der gynäkologischen Abteilung eines Kölner Krankenhauses und wird keinen Augenblick zögern, sich ein drittes Mal impfen zu lassen, sobald es bei ihr so weit ist. Es gebe für sie keinen Grund, weshalb man dieses Angebot einer Auffrischungsimpfung nicht annehmen sollte.

"Für gefährdete Berufsgruppen, aber auch zum Schutz meiner Patienten halte ich es für sinnvoll, mich auch ein drittes Mal gegen Corona impfen zu lassen. Gerade Schwangere, mit denen ich oft zu tun habe, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt." Auch in deren Sinne appelliert sie an andere Menschen, sich gegen Corona impfen zu lassen.

Wie sind die aktuellen Impfzahlen?

Seit Beginn der Corona-Impfungen im vergangenen Dezember haben 789.533 Menschen in Köln ihre Erstimpfung und 764.001 Menschen ihre zweite Impfung bekommen. Laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein in der Domstadt haben bislang etwa 12.496 Personen eine Corona-Auffrischungsimpfung bekommen.

Wie sieht die Corona-Lage gerade in Köln aus?

Die aktuellen Corona-Zahlen in Köln spiegeln die hohe Impfquote wider. Zuletzt war die 7-Tage-Inzidenz in Köln immer weiter gefallen. Am Donnerstag lag der Wert bei 54,4. Am Mittwoch meldete die Stadt noch eine Inzidenz von 61,4.

Die Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 bleiben ebenfalls auf niedrigem Niveau. Mit Stand vom 6. Oktober lagen 88 Personen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus, 43 davon auf der Intensivstation. Von den Infizierten in stationärer Behandlung seien etwa 70 Prozent nicht geimpft, wie die Stadt Köln auf Anfrage mitteilt.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit einer Kölner Assistenzärztin
  • Anfrage an die Stadt Köln
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