Michail Gorbatschow: Oligarchen-Villa am Tegernsee wird zum bayerischen Ladenhüter

Früher urlaubte hier der einst mächtigste Mann der Sowjetunion, heute will dort niemand leben. Das Hubertus-Schlössl am Tegernsee findet keine Käufer.

Obwohl das frühere Anwesen von Michail Gorbatschow mit einem traumhaften Blick auf den Wallberg am Tegernsee lockt, scheint der Name von Russlands Ex-Präsidenten die hochpreisigen Wohnungen darin nicht interessanter zu machen.

Eine Maklerin, die das insgesamt rund 17 Millionen Euro teure Hubertus-Schlössl in Rottach-Egern anbietet, sagte der "Bild"-Zeitung nun, dass bislang lediglich eine Wohnung für rund 1,9 Millionen Euro auf dem Anwesen verkauft worden sei. Gorbatschows Tochter Irina hatte das Schlössel 2019 aus dem Familienbesitz für rund sieben Millionen Euro verkauft.

Aus der um 1900 erbauten Türmchen-Villa mit ihren insgesamt 570 Quadratmetern Wohnfläche zog Irina in eine Eigentumswohnung am Tegernsee. Ein neuer Besitzer für das mittlerweile renovierte Schlössel tut sich derweil nicht auf. "Es handelt sich um ein Juwel, aber wir haben in einer schwierigen Zeit mit der Vermarktung begonnen", sagte Maklerin Nicola Krois von "At Home Immobilien" dem Blatt.

Zu den verbliebenen Wohnungen zählt eine im Erdgeschoss mit fünf Zimmern auf 248 Quadratmetern. Sie ist für 3,35 Millionen Euro zu haben. Im Obergeschoss findet sich eine Drei-Zimmerwohnung für 3,25 Millionen Euro.

Die "günstigste" Möglichkeit, in der früheren Gorbatschow-Villa zu leben, scheint die Dachgeschosswohnung zu sein. Für die Dreizimmerwohnung mit 181 Quadratmetern muss man immerhin noch 3,1 Millionen Euro zahlen.

Gorbatschow hatte immer wieder das Tegernseer Tal für Ausflüge mit seiner Tochter, die hier lebt, besucht: Zuletzt hatte sich der Ex-Kremlchef im Januar 2014 dort aufgehalten. In seinen letzten Lebensjahren war der letzte Präsident der Sowjetunion so krank, dass er auf Reisen verzichtete. Im Alter von 91 Jahren verstarb er schließlich im August vergangenen Jahres in Moskau.