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"Letzte Generation": Autofahrer dreht wegen Blockade durch | München


Newsblog zur "Letzten Generation"
Flaschenattacke samt Schimpftirade: Autofahrer dreht durch

  • Meike Kreil
  • Sven Sartison
Von M. Kreil, S. Sartison, C. Gospodarek, C. Paulus, D. Salg, P. Buchen, J. Läkamp

Aktualisiert am 04.09.2023Lesedauer: 20 Min.
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Erneuter Klimaprotest in München: Mehrere Autos haben Aktivisten der "Letzten Generation" angefahren. (Quelle: t-online)

München im Fokus der "Letzten Generation": Seit Wochen sorgen sie in bayerischen Städten für Sitzblockaden – und Aufregung. Die Entwicklungen im Newsblog.

Die Gruppe "Letzte Generation" macht München seit Donnerstag vergangener Woche zur "Protesthochburg" – eine Allgemeinverfügung der Stadt hält sie nicht auf. In der bayerischen Landeshauptstadt endet die Bayerntour der Klimaaktivisten. Zuvor sorgten sie in Nürnberg, Regensburg und Würzburg für diverse Störaktionen.

Montag, 4. September

Mann bespritzt Klimaaktivist aus fahrendem Auto heraus

13 Uhr: Seit eineinhalb Wochen haben die Unterstützer der "Letzten Generation" München zu ihrer Protesthochburg gemacht. Inzwischen scheint der Geduldsfaden vieler Autofahrer überspannt, bei manch einem sogar schon gerissen zu sein. Am Montagmorgen teilte die Klimagruppe auf X (ehemals Twitter) ein Video, welches einen unschönen Vorfall zeigt.

Zu sehen ist ein Mann in einem silbernen Renault Clio, der augenscheinlich alles andere als erfreut über die neuerlichen Straßenblockaden zu Wochenbeginn ist. An der Kreuzung Innsbrucker Ring/Aribonen Straße macht er seinem Ärger Luft und greift zu drastischen Maßnahmen.

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Als er an einem auf der Fahrbahn sitzenden Mitglied der "Letzten Generation" vorbeifährt, bespritzt er dieses mit dem Inhalt seiner Getränkeflasche. Dazu gibt es einen emotionalen Wutausbruch samt Schimpftirade. "Du sollst jetzt arbeiten. Du H****sohn, du greisliger, du", sagt er.

"Letzte Generation" scheitert in Gillamoos

11 Uhr: Spitzenpolitiker der Parteien kommen am Montagvormittag in Bayern zu einem traditionellen Schlagabtausch beim Volksfest Gillamoos zusammen. Vor Ort sind unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Auch CDU-Vorsitzender Friedrich Merz wird zum traditionellen Schlagabtausch antreten.

Diese Gelegenheit wollen die Unterstützenden der "Letzten Generation" nicht ungenutzt lassen. Sie sind ebenfalls angereist, um die Veranstaltung für eine Störaktion zu nutzen. Offenbar aber sind sie damit gescheitert. Zumindest haben die Aktivisten es nicht auf die Bühne geschafft, wie sie es eigentlich geplant hatten. Nach Informationen von t-online wollten eigentlich mindestens fünf Aktivisten die Bühne stürmen und ein Transparent ausrollen und sich festkleben. Vor der Bühne wurden sie offenbar erwischt.

Ein Unterstützer jedoch schaffte es auf einen Biertisch und machte auf sich aufmerksam. Bevor er nach kurzer Zeit herausgetragen wurde. Söder kommentiert von der Bühne: "Bestellen Sie sich a Maß, bestellen Sie sich ein Hendl. Haben Sie Spaß."

Neue Woche, neue Blockaden

6.55 Uhr: Auch die neue Woche beginnt mit mehreren Blockaden inmitten des Münchners Berufsverkehrs. Eine findet nach ersten Informationen aktuell an der Rosenheimer Straße statt, eine andere am Innsbrucker Ring. Die Polizei war rasch vor Ort. Dennoch kam es zu einem größeren Stau am Ring.

Sonntag, 3. September

Zahlreiche Aktivisten in Präventivhaft – Darunter auch der "Thailand-Urlauber"

14.25 Uhr: Laut einer Mitteilung der "Letzten Generation" befinden sich inzwischen 27 Aktivisten in Bayern in Präventivhaft. Besonders pikant: Darunter soll sich demnach auch der 24-jährige Yannik S. befinden. Dieser sorgte Anfang des Jahres für Schlagzeilen, weil er mit seiner Freundin – auch bei der "Letzten Generation" aktiv – nach Thailand in den Urlaub flog. Dies berichtete auch "bild.de".

Während seines Urlaubs verpasste der Aktivist auch einen Gerichtstermin. Vor dem Gericht hätten er und seine Freundin sich zusammen mit anderen Aktivisten für eine Blockadeaktion in Stuttgart im vergangenen Jahr verantworten müssen. Wegen Formfehlern wurde das Verfahren neu aufgerollt, am Mittwoch verurteilte Yannik S. das Amtsgericht Bad Cannstatt zu einer Haftstrafe. Mehr zu dem Verfahren gegen den Urlauber der "Letzten Generation", lesen Sie hier.

Unabhängig davon ermöglicht das Polizeiaufgabengesetz in Bayern Präventivhaft. Personen können bis zu 30 Tage in Gewahrsam genommen werden. Dies ist laut dem Gesetz möglich, um "die unmittelbar bevorstehende Begehung oder Fortsetzung einer Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung für die Allgemeinheit oder einer Straftat zu verhindern."

Die "Letzte Generation" kritisiert, dass die aktuell 27 Inhaftierungen kein Resultat eines ordentlichen Gerichtsprozesses mit Beweisaufnahme seien. Stattdessen werden die Personen laut einer Mitteilung der Gruppierung nur kurz einem Haftrichter vorgeführt. Laut einer Aktivistin sei das eine Sache von 10 Minuten.

Freitag, 1. September

Klimaaktivisten blockieren erneut Rettungswagen

12.45 Uhr: Unterstützer der "Letzten Generation" haben auch am Freitagmorgen wieder mehrere Straßen in München blockiert. Unter anderem behinderten die Klimaaktivisten den Verkehr nach Angaben der Polizei an der Abfahrt der A96 in der Fürstenrieder Straße sowie an der Donnersbergerbrücke. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, musste dort aufgrund der Proteste ein Rettungsfahrzeug auf Einsatzfahrt abgeleitet werden.


Verwendete Quellen
  • twitter.com: Beitrag von @AufstandLastGen
  • sueddeutsche.de: "Wieder Rettungswagen blockiert"
  • Polizeipräsidium München: Pressemitteilung vom 29. August
  • Reporterin vor Ort
  • Eigene Recherchen
  • Pressemitteilungen der Letzten Generation
  • Telefonate mit der Letzten Generation
  • Frühinformation der Polizei München, E-Mail, 30.08.2023
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • x.com: Beiträge der "Letzten Generation"
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