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Oktoberfest: Drogenkonsum steigt deutlich an – diese Droge ist besonders beliebt


Polizei besonders gefordert
Wiesn: Drogenkriminalität steigt um mehr als 80 Prozent


03.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein Trachtler zieht Schnupftabak (Symbolbild): Nicht nur der ist auf dem Oktoberfest sehr beliebt. (Quelle: IMAGO/Daniel Scharinger/imago-images-bilder)

Auch die Einsatzkräfte hatten auf dem Oktoberfest in München viel zu tun und ziehen zum Ende der Wiesn Bilanz. Besonders gefordert waren sie aufgrund des massiv angestiegenen Kokainkonsums.

Während es auf der Wiesn im Jahr 2023 nur zu einem leichten Anstieg der Gewaltdelikte gekommen ist, waren die Polizeibeamten besonders mit dem Kampf gegen Drogenbesitzer beschäftigt. Bis zum Tag der Deutschen Einheit gab es 368 Fälle wegen möglichen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, wie die Polizei am Dienstag auf der Oktoberfest-Abschlusspressekonferenz mitteilt. Damit fällt ein Drittel aller angezeigten Strafdelikte auf den unerlaubten Besitz oder Weiterverkauf von Drogen zurück.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Drogenkriminalität damit um 80 Prozent angestiegen. Besonders häufig wurden Kokainkonsumenten erwischt. Die Polizei begründet das mit dem guten Wetter und der "gelösten Stimmung", die zu einem "ungenierten Umgang" mit der Substanz geführt haben könnte. Auch durch zahlreiche zivile Polizeibeamte und durch die Videoüberwachung hätten mutmaßliche Drogenkriminelle überführt werden können.

32 verletzte Polizisten – zwei davon dienstunfähig

Schwierig sei die Überwachung allerdings auch durch ähnlich aussehendes legales "Wiesnkoks" – ein weißes "Schnupfpulver" aus Traubenzucker. "Wer meint, er kommt zum Koksen auf das Gelände, kann davon ausgehen, dass das teure Koks weg ist", sagt ein Polizeisprecher im Gespräch mit t-online. Auch eine Sicherheitsleistung sei in manchen Fällen sofort vor Ort zu begleichen, wenn die Wahrscheinlichkeit hoch genug ist, dass es zu einer Geld- oder Freiheitsstrafe kommen könnte.

Die Anzahl anderer Straftaten bewegte sich ungefähr auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Dabei gingen Schlägereien mit Maßkrügen (29) um neun Fälle leicht zurück. Aus dem Rest der Polizeibilanz geht ebenfalls ein Rückgang der Taschendieb-Kriminalität (143 Fälle) hervor. Außerdem soll es 26 Angriffe auf Polizisten gegeben haben. 32 Beamte sollen sich während ihrer Schicht auf der Theresienwiese verletzt haben – zwei davon so stark, dass sie dienstunfähig wurden. Einer von ihnen hatte sich eine Knöchelfraktur zugezogen.

Beamte ziehen 258 Führerscheine ein

Zahlreiche Wiesnbesucher haben sich zudem in alkoholisiertem Zustand mit dem Auto auf den Heimweg gemacht. Die Ordnungshüter sprechen von 258 eingezogenen Führerscheinen und 219 Trunkenheitsfahrten mit E-Scootern.

Besonders oft wurden in diesem Jahr auch Sexualdelikte (73 Fälle) angezeigt. Die Polizei spricht allerdings von einer hohen Dunkelziffer. 310 Mädchen sollen den "Safe Space" der Initiative "Sichere Wiesn" aufgesucht haben. Darunter 24 Mädchen, die akute Gewalt erlebt haben und 16 weitere wegen sexueller Gewalt – unter anderem wegen ungewollten Küssen, "Upskirting" oder schwerer sexueller Gewalt. Elfmal bestand obendrein der Verdacht, dass Frauen unter K.-o.-Tropfen gesetzt worden waren.

"Alkoholsieger": Junger Mann mit 3,6 Promille

Die Sanitäter kümmerten sich auf dem Oktoberfest um 7.620 Patienten – eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Teilweise waren bis zu 90 Patienten zeitgleich in Behandlung. 36 Prozent waren aufgrund einer Alkoholvergiftung bei den Rettungskräften. 13 Prozent suchten die Erste-Hilfe-Station wegen Herz- und Kreislaufproblemen auf, 29 Prozent mussten chirurgisch behandelt werden. Nur ein Prozent der Patienten war wegen Schlägereien vor Ort.

Beim vermutlich am stärksten alkoholisierten Oktoberfestbesucher maßen die Einsatzkräfte einen Wert in Höhe von 3,6 Promille. Bei dem "Alkoholsieger" handelt es sich um einen jungen Mann Mitte zwanzig, der auf der Sanitätsstation bis zum frühen Morgen ausnüchterte und anschließend den Heimweg aufsuchte.

Die Feuerwehr musste auf der Wiesn nicht so oft ausrücken. Die Einsatzkräfte waren mit kleineren Brandeinsätzen beschäftigt und mit dem Achterbahn-Unfall beim "Höllenblitz", bei dem sich acht Menschen am ersten Oktoberfestwochenende verletzten.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Pressematerialien von der Oktoberfest-Abschlusspressekonferenz
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