Er reiste durch halb Deutschland Wer ist der erste Affenpocken-Patient in München?
München meldet den ersten in Deutschland aufgetretenen Fall von Affenpocken. Bei dem Patienten handelt es sich um einen aus Brasilien stammenden 26-Jährigen. Er war auch schon in anderen Städten.
Dem ersten in Deutschland gemeldeten Affenpocken-Patienten in München geht es nach Angaben des Schwabinger Klinikums relativ gut. Der junge Mann habe sich "sehr verantwortungsbewusst direkt nach Symptombeginn in medizinische Betreuung begeben, um andere vor einer Infektion zu schützen", sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie der München Klinik am Freitag.
Er habe mit leichten Schluckstörungen und erhöhter Temperatur nur geringfügige Symptome und brauche noch keine speziellen Medikamente. Der Patient werde weiter in dem Krankenhaus bleiben, da von einer drei bis vier Wochen andauernden Infektiosität ausgegangen werde, erläuterte Wendtner, der Anfang 2020 auch den bundesweit ersten bekannten Corona-Patienten behandelt hatte.
Affenpocken in München: Infektionsketten nachvollziehen
Er wies darauf hin, dass Affenpockenviren in West- und Zentralafrika bei Nagetieren verbreitet seien und normalerweise von Tieren auf Menschen übertragen würden. Es sei ungewöhnlich, dass es aktuell mehrere Fälle in unterschiedlichen Ländern auch außerhalb Afrikas gebe. Die Infektionsketten müssten nun nachvollzogen werden. "Darüber hinaus sollte jetzt nicht spekuliert werden", sagte der Mediziner.
Bei dem Münchner Patienten handelt es sich um einen aus Brasilien stammenden 26-Jährigen. Laut dem bayerischen Gesundheitsministerium war er von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist und seit etwa einer Woche in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuvor sei er auch schon in Düsseldorf und Frankfurt am Main gewesen.
Infektionen mit dem Virus werden mittlerweile aus immer mehr Ländern gemeldet. Das Affenpocken-Virus ruft meist nur recht milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.
- Nachrichtenagentur dpa