Israel-Gaza | FC Bayern: Volker Beck (Grüne) zeigt Noussair Mazraoui an

Erneut beschäftigt der Fall Noussair Mazraoui den FC Bayern. Nun äußerte sich ein Politiker der Grünen – und erstattete sogar Strafanzeige.

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, hat den FC Bayern für den Umgang mit seinem Spieler Noussair Mazraoui nach dessen propalästinensischen Social-Media-Beitrag kritisiert. "Auch nach den verbalen Ausflüchten von Mazraoui kann es kein einfaches 'Schwamm drüber!' geben", sagte Beck der "Bild". "Der Umgang des FC Bayern ist hier armselig."

Mazraoui hatte Mitte Oktober für Wirbel gesorgt, nachdem er auf Instagram in mehreren Beiträgen Palästina im Konflikt mit Israel den Sieg gewünscht hatte. Kurz zuvor hatte die palästinensische Terrororganisation Hamas den Mittelmeerstaat überfallen und etliche Zivilisten getötet und weitere nach Gaza verschleppt. In der folgenden Auseinandersetzung mit Israel starben tausende Menschen auf beiden Seiten.

Der FC Bayern entschied sich jedoch dagegen, seinen Profi für seine Beiträge zu sanktionieren. "Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt", so Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. "Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben."

Beck erstattete Strafanzeige gegen Mazraoui

Der Fall bekommt nun aber eine weitere Wendung. Denn Volker Beck hat nach eigenen Angaben bei der Münchner Polizei und der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen Mazraoui wegen der "Billigung von Straftaten" erstattet, wie er der "Bild" mitteilte.

"Die Aussage 'hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen' kann man nach dem Massaker vom 7.10. nur als Billigung der Taten der Hamas verstehen", erklärte der Grünen-Politiker. "Die Billigung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist strafbar". Er hoffe, "dass die Justiz den Vereinsoberen die Dimension des Vorgangs vor Augen führt".

Zuletzt hatte auch der FC-Bayern-Fanclub "Kurt Landauer Zürich" den Umgang der Münchner Vereinsführung mit Mazraoui kritisiert. Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte zuvor in einer Stellungnahme von Mazraoui "mehr Reue und Selbstkorrektur" bei dem Münchner Profi vermisst.