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Borussia Dortmunds Kaderumbau: Drei DFB-Spieler stehen auf der Streichliste


Riesen-Rochade
Fünf alte DFB-Spieler weg, fünf neue zum BVB

  • Melanie Muschong
Pro & KontraVon Melanie Muschong und Florian Wichert

Aktualisiert am 12.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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Ein Mann der klaren Worte, aber alles andere als unumstritten: Mats Hummels. (Quelle: t-online)

Der Kaderumbau bei Borussia Dortmund rückt näher und könnte bei einem ganzen Quintett an aktuellen und ehemaligen DFB-Auswahlspielern zu einem Abschied führen.

Fünf Spiele hat der BVB noch vor sich, die interessieren allerdings kaum noch jemanden in Dortmund. Die Saison ist gelaufen, zumindest Platz zwei in der Bundesliga und damit die erneute Qualifikation für die Champions League so gut wie sicher – aus den anderen Wettbewerben ist die Borussia längt raus.

Sowohl die Teilnahme am DFB-Pokal als auch an der Champions sowie später der Europa League endete mit einem blamablen Ausscheiden. Und seitdem diskutieren Fans, Experten und auch die Klubverantwortlichen eigentlich nur noch über eines: den Kader für die kommende Saison.

Wie groß muss der Umbruch werden, damit Borussia Dortmund wieder erfolgreich sein kann?

Trainer Marco Rose soll wohl bleiben, Torjäger Erling Haaland wird wohl gehen, die Verpflichtung von Bayern-Spieler Niklas Süle ist bereits bekannt gegeben. Doch es soll noch viel mehr passieren.

"Sport Bild" berichtete zuletzt, dass mit Emre Can, Julian Brandt und Nico Schulz gleich drei aktuelle oder ehemalige deutsche Nationalspieler auf der Streichliste stehen und notfalls für deutlich weniger Geld verkauft werden sollen als sie einst kosteten – um bloß die hohen Gehälter einzusparen.

Brandt steht in der Kritik, obwohl er gerade noch am Freitag beim 2:0 beim VfB Stuttgart doppelt traf und mit sieben Saisontoren schon jetzt mehr erzielt hat als in den vergangenen beiden Spielzeiten zusammen. Neben dem Trio Can, Brandt und Schulz steht auch hinter einem Verbleib von Kapitän Marco Reus und dessen Vertreter Mats Hummels weiter ein Fragezeichen.

Die Verträge der BVB-Legenden enden 2023, sie gehören zu den Topverdienern, sind allerdings sichtlich in die Jahre gekommen. TV-Experte Lothar Matthäus sagte zuletzt bei Sky in Bezug auf die beiden: "Vielleicht ist ein neues Abenteuer ja gar nicht die schlechteste Idee." Hummels hat sich nun auch noch verletzt und fällt mehrere Wochen aus.

Das wirft die Frage auf:

Muss sich der BVB gleich von einem DFB-Quintett trennen, um wieder Titel zu holen?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Dortmund braucht jetzt fünf neue Nationalspieler

Der BVB wird am Ende dieser Saison eine Dekade der Enttäuschungen hinter sich haben. Nur zwei Erfolge im Pokal, keine Meisterschaft, kein Triumph in Europa – und die laufende Spielzeit ist sogar noch geprägt von peinlichen Klatschen. Zehn Jahre, die eng verknüpft sind mit den Namen Reus und Hummels. Beide haben zweifellos extrem viel für den Verein geleistet. Trotzdem ist offensichtlich, dass ihre Zeit nun abläuft. Sie sind 32 bzw. 33 Jahre alt und verletzungsanfällig, aber immer noch Großverdiener.

Dortmund braucht jetzt einen echten Neustart und sollte die beiden dafür dringend von der Payroll bekommen - genau wie Schulz, Can und Brandt. Schulz hat es in drei Jahren nicht mal phasenweise zum Stammspieler geschafft. Can fiel in erster Linie als Unsicherheitsfaktor auf. Die größte Enttäuschung ist Brandt, der mit 25 Jahren immer noch nicht über den Status eines Talents hinausgekommen ist und mit seinen Fähigkeiten nur sporadisch etwas anzufangen weiß.

Findet der BVB für alle Fünf Abnehmer, spart er rund 40 Mio. Euro Gehalt pro Jahr – und kann zusammen mit der Haaland-Ablöse in ein neues DFB-Quintett investieren. Mit Süle, Salzburgs Adeyemi sowie Schlotterbeck aus Freiburg, Raum aus Hoffenheim und Werner von Chelsea sollte ein Neustart nicht nur gelingen, er sollte auch ein Jahrzehnt mit deutlich mehr Titeln einläuten.

Kontra
Melanie MuschongMelanie MuschongSportredakteurin

Nein, Dortmund sollte keinen zu radikalen Cut vornehmen

Die Borussia ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, keine Frage. Titel gibt es 2022 mal wieder keine. Mit Hummels, Reus, Can, Brandt und Schulz gleich fünf erfahrene Spieler abzugeben, wäre allerdings fatal. Zumal auch Allrounder Witsel schon so gut wie weg ist und Haaland den Klub fast sicher verlässt. Zu handeln, als ob der Klub abgestiegen wäre, führt ganz sicher nicht zu den erhofften Titeln.

Besser: Punktuell umbauen. Schulz und Can sind keine Leistungsträger, könnten einen Neustart gebrauchen. Ebenso wie Hummels, der nun schon wieder verletzt ist. Mit Süle hat der BVB bereits für Ersatz gesorgt.

Reus sollte als Kapitän bleiben, neuen Spielern Sicherheit geben. Der Verein braucht ihn als Identifikationsfigur. Brandt auf die Streichliste zu setzen, wäre ebenfalls Aktionismus. Gegen Stuttgart hat er zwei Tore erzielt. Trainer Rose sagte: "Er hat das gemacht, was ich noch mehr von ihm fordere." Also soll er ihn weiter fordern. Schließlich war Brandt unter ihm besser als in den zwei Spielzeiten zuvor zusammen.

Ein Titelkandidat braucht den richtigen Mix: Einen erfahrenen Kapitän, neue Spieler für frischen Wind und bereits vorhandene Talente, die sich weiter entwickeln. Eine Hau-Ruck-Aktion hat noch nie gutgetan. Zumal hinter jedem Triumph noch ein ganz wichtiger Faktor steckt: Geduld.

Muss sich der BVB gleich von einem DFB-Quintett trennen, um wieder Titel zu holen? Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren normalerweise wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen. In dieser Woche tritt Melanie Muschong (Redakteurin Sport) gegen Florian Wichert an. Sehen Sie den "Zweikampf" auch als Bewegtbild-Format: am Montag ab 22.30 Uhr im Free-TV im Rahmen von "Bundesliga Analyse" auf Sport 1 oder ab 16 Uhr hier oben im Video.

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