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Dennis Schröder bei der Basketball-EM: Endlich ein Anführer


Basketball-Kapitän Dennis Schröder
Der NBA-Star ist endlich Anführer

  • Dominik Sliskovic
Von Dominik Sliskovic

Aktualisiert am 11.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Dennis Schröder: Der NBA-Star spielt mit Dauer der Europameisterschaft immer reifer auf. (Quelle: IMAGO/Tilo Wiedensohler)

Im Achtelfinale gegen Montenegro zeigte Dennis Schröder seine bislang beste EM-Leistung. Der Kapitän interpretiert seine Rolle zusehend seriöser – ein Segen für das DBB-Team.

Er konnte es einfach nicht sein lassen. Immer wieder stattete Dennis Schröder der Bank Montenegros einen Besuch ab, um noch ein paar Takte loszuwerden. Den genauen Wortlaut – und ob dieser komplett jugendfrei war – wissen wohl nur die Protagonisten selbst. Was die Zuschauer auf den Rängen der Berliner Arena jedoch deutlich wahrnahmen, war Schröders diebische Freude an seinen Psychospielchen.

Schröder wurde im Verlauf des siegreichen EM-Achtelfinals ( 85:79) hart angegangen, sowohl physisch als auch verbal. Seine Reaktion darauf zeigte, dass er seine Rolle als Kapitän der Basketball-Nationalmannschaft Deutschlands endgültig angenommen hat: der 28-Jährige trat als Lautsprecher, erster Diplomat und Agent Provocateur in Personalunion auf. Statt sich von der körperlichen Präsenz der spielerisch unterlegenen Montenegriener einschüchtern oder zu Kurzschlussreaktionen reizen zu lassen, bekämpfte der Braunschweiger den Gegner mit einer koketten Gelassenheit und einer Menge Trash Talk.

Das wäre kaum der Rede wert, hätte Schröder aus diesen Kämpfen abseits des Parketts nicht eine enorme Energie für sein Spiel gewonnen. Sein einhändiger Posterdunk im zweiten Viertel war eine einzige Machtdemonstration, acht Assists der Beweis, dass er nicht nur der egoistische Dribbler und Dreierschütze ist, den seine Kritiker in ihm sehen. "Er ist unser Leader", stellte Forward Johannes Thiemann sehr deutlich im ZDF-"Sportstudio" klar, als Moderator Sven Voss genau das in Frage zu stellen versuchte. Schröders mannschaftsdienliche Leistung gegen Montenegro war der Beweis seiner bemerkenswerten Entwicklung im bisherigen Turnierverlauf: Er ist endlich Anführer.

Schröder hat eine wichtige Erkenntnis für sich gewonnen

Nach dem überraschenden Auftaktsieg gegen Frankreich schien es zeitweise so, als sähe Schröder in der Vorrunde vordergründig eine Möglichkeit durch persönliche Highlightplays auf sich aufmerksam zu machen. Gegen die Außenseiter Bosnien und Herzegowina ging das trotz einiger Ungenauigkeiten noch recht gut – gegen Titelverteidiger Slowenien wurde der auf Vereinssuche befindliche NBA-Star dafür ordentlich abgestraft. Beobachtete man Schröder am Samstag in Berlin, erkannte man, dass Schröder diese Spielchen zurückgestellt hat. Er hat erkannt, dass mit dieser so eingespielten Mannschaft viel mehr als nur ein paar nette Highlights möglich ist – und er mit einer Medaille noch deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten wird.

Dabei ist dieses Fernziel gegen Montenegro noch einmal gehörig ins Wanken geraten. Beinahe hätte das DBB-Team einen 27-Punkte-Vorsprung gegen den Underdog aus der Hand gegeben. Doch in der entscheidenden Phase trat Kommunikator Schröder auf den Plan. In den Auszeiten, auf dem Platz, von der Bank aus: Der Kapitän peitschte seine Kollegen ein, legte den Finger in die Wunde und dirigierte die Mannschaft durch das letzte Viertel.

Schröder gab sich dennoch selbstkritisch. "Im Endeffekt haben wir den Sieg geholt. Das freut mich natürlich. Aber wir haben echt nicht diszipliniert gespielt", sagte er im Anschluss. Mit Blick auf ein mögliches Viertelfinale gegen die hoch favorisierten Griechen um NBA-Superstar Giannis Antetokounmpo gibt sich der Kapitän jedoch kämpferisch: "Wir haben gezeigt, was wir können. Wie wir verteidigen und wie wir in der Offensive spielen. Das müssen wir einfach abliefern. Wenn wir das tun, haben wir immer gute Chancen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen der Partien der deutschen Basketball-Nationalmannschaft in Köln und Berlin
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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