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Leichtathletik-WM: Sprint-Weltmeister Noah Lyles tritt seltsam auf


Irres Auftreten von Sprint-König Lyles
"Man könnte mich für verrückt halten"

  • Melanie Muschong
Von Melanie Muschong

Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 3 Min.
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Noah Lyles: Er ist der neue Sprintweltmeister über die 100 Meter.Vergrößern des Bildes
Noah Lyles: Er ist der neue Sprintweltmeister über die 100 Meter. (Quelle: IMAGO/©INPHO/Morgan Treacy)

Noah Lyles ist neuer Weltmeister über die 100 Meter. Der US-Amerikaner legte danach eine ungewöhnliche Show hin – und strotzte dabei nur so vor Selbstbewusstsein.

Aus Budapest berichtet Melanie Muschong

Als Noah Lyles wusste, dass er Weltmeister über die 100 Meter geworden war, legte er im Stadion eine Show hin. Er ließ sich feiern, posierte für die Fotografen und rannte zu seiner Familie. Seinen Liebsten lag er minutenlang in den Armen, bevor sich Lyles den TV-Kameras widmete.

Dort strahlte er ebenso wie auf der anschließenden Pressekonferenz. Diese eröffnete Lyles nach einer Frage mit den Worten: "Es war ganz Noah Lyles like". Denn: Eigentlich sind die 200 Meter die Paradedisziplin des US-Amerikaners. Für die Leichtathletik-WM in Budapest nahm er sich aber den Doppelstart über 100 und 200 Metern vor. Hinter den ersten Part kann Lyles nun einen Titel-Haken machen.

"Danke Gott, dass ich es bin"

Und das, obwohl der 26-Jährige ob seinen offensiv formulierten Zielen zuletzt auch Kritik einstecken musste. Nach dem Rennen regierte er darauf: "Sie haben gesagt, es sei nicht machbar. Sie haben gesagt, ich sei nicht der Richtige. Aber ich danke Gott, dass ich es bin."

Immer wieder betonte der frisch gekürte Sprint-Weltmeister, dass der Glaube an ihn selbst ihn soweit gebracht habe. Er konnte sich auch eine kleine Spitze an einen anwesenden Journalisten nicht verkneifen. Dieser hatte offenbar nicht daran geglaubt, dass Lyles über die 100 Meter den Titel holen könnte.

Besagter Journalist stellte eine Frage an den Athleten und begann diese mit den Worten: "Glückwunsch, sie haben vielen das Gegenteil bewiesen, mich eingeschlossen." Lyles lächelte darüber nur müde, ging auf die Einleitung gar nicht weiter ein. Er strahlte eine schon fast provozierende Selbstsicherheit aus.

"Dass man mich für verrückt halten könnte"

Dem US-Boy kam auf der Pressekonferenz sein Rennen aus dem Jahr 2019, in dem er einen PR (Personal Record) aufgestellt hatte, in den Sinn. Lyles erklärte in Bezug auf all die kritischen Stimmen: "Ich erinnere mich immer an dieses Rennen und wie es sich anfühlte und was mir durch den Kopf ging. Ich habe einfach so sehr an mich selbst geglaubt, dass ich dachte, ich sei an diesem Tag verrückt. Und so war es auch heute."

"Ich glaube so sehr an mich selbst, dass man mich für verrückt halten könnte. Aber ich werde das niemals gegen etwas eintauschen", so der US-Amerikaner, der zur Trainingsgruppe von Gina Lückenkemper unter Coach Lance Brauman gehört.

Lyles weiß um seine Stärken. Er ist nicht nur überzeugt von sich, sondern es macht den Eindruck, er sei mehr als das. So sagte er nach seinem Titel am Sonntagabend auch: "Ich weiß schon seit langem, dass ich noch so viel mehr zu diesem Ereignis beitragen kann, aber ich habe nur bei den 200 Metern viel gegeben. Und wenn die Leute auf dieses Jahr zurückblicken, werden sie sagen: 'Das war das Jahr, in dem Noah die 200, die 100 und die 4x100 Meter (Staffel) gewonnen hat. Und dann werden sie sagen: 'Das ist der Beginn einer Dynastie.'"

Damit dieser Wunsch für Noah Lyles in Erfüllung geht, muss er sich am Mittwoch im ersten Vorlauf und dann am Donnerstagabend im Finale über 200 Meter beweisen. Dass er siegen wird, ist für Lyles keine Frage: "Ich bin hierhergekommen, um drei Goldmedaillen zu holen, eine ist jetzt abgehakt."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung im Stadion in Budapst
  • Pressekonferenz mit Noah Lyles im Stadion in Budapest
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