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Chris Rock bei Oscars 2016: "Hollywood ist rassistisch!"


Oscar-Moderator Chris Rock
"Ist Hollywood rassistisch? Ja, verdammt!"

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 29.02.2016Lesedauer: 2 Min.
Chris Rock moderierte die 88. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Los Angeles.Vergrößern des BildesChris Rock moderierte die 88. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Los Angeles. (Quelle: ap-bilder)
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Es war eine sehr "weiße" Oscar-Verleihung in diesem Jahr. In den wichtigsten Kategorien war kein einziger Schwarzer nominiert. Da konnte es sich der schwarze Moderator Chris Rock nicht nehmen lassen, immer wieder den Finger in die Wunde zu legen.

Bei Rocks witziger, bissig-böser Moderation blieb vielen Gästen im Dolby Theatre das Lachen im Hals stecken. Beharrlich und mit derbem Humor thematisierte er die Rassismus-Debatte, die im Vorfeld der Verleihung unter dem Hashtag #OscarsSoWhite entbrannt war - und keilte dabei heftig und deutlich gegen das "weiße" Hollywood: "Ist Hollywood rassistisch? Ja, verdammt, Hollywood ist rassistisch."

Die Oscars seien auch als die "Preise der Weißen" bekannt, bemerkte der 51-Jährige süffisant und legte sofort nach: "Das sind die 88. Oscars, warum protestieren wir jetzt - und nicht schon früher, in den 50ern und 60ern? Weil wir damals echte Probleme hatten, gegen die wir protestieren mussten. Wir waren zu sehr damit beschäftigt, vergewaltigt und gelyncht zu werden, um uns zu sorgen, wer den Oscar für die beste Kamera gewinnt." Es sei egal, welche die beste Dokumentation sei, "wenn deine Großmutter an einem Baum hängt", so Rock weiter.

"Auf dem Weg ins Kino erschossen"

Doch nicht nur verbal teilte Rock aus. Die These, es gebe ein weißes und ein schwarzes Kino, belegte er mit einem Einspielfilm, in dem er in der kalifornischen Problemstadt Compton schwarze Kinogänger zu ihren Sehgewohnheiten befragte. Ergebnis: Keiner von ihnen hatte auch nur einen der nominierten Oscar-Filme gesehen. Dafür kannten alle den hauptsächlich mit schwarzen Darstellern besetzten Rapper-Film "Straight Outta Compton".

Um Gerechtigkeit zwischen weißen und schwarzen Künstlern walten zu lassen, machte Rock einen satirischen Vorschlag: Im obligatorischen Nachruf-Beitrag für die verstorbenen Mitglieder der Oscar-Academy sollten diesmal nur Schwarze vorkommen:"Es wird darin nur schwarze Menschen geben - die von Polizisten auf dem Weg ins Kino erschossen wurden", meinte Rock und thematisierte damit die Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA.

Doch Rock spottete nicht nur, er appellierte auch: Schwarze Darsteller sollten in Hollywood die gleichen Chancen bekommen wie alle anderen. Schließlich bekomme auch Leonardo DiCaprio jedes Jahr die Gelegenheit, in einem guten Film mitzuspielen.

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