"4 Blocks"-Star Kida Ramadan zieht sich überraschend zurück

Er prägte die deutsche Filmbranche in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderer: Kida Khodr Ramadan. Doch jetzt zieht er die Reißleine – und sucht sich Hilfe.

Es war ein kometenhafter Aufstieg: Den Namen Kida Khodr Ramadan kannte vor rund sechs Jahren fast niemand. Dann kam der Auftritt von Toni Hamady in der Serie "4 Blocks" – und plötzlich war Ramadan, der die Hauptrolle in der deutschen Mafiaserie verkörperte, ein Star. 2018 gewann er dafür sowohl den Deutschen Fernsehpreis als auch den Grimme-Preis.

Doch fünf Jahre später ist schon wieder Schluss – vorerst zumindest. In einem am Dienstagvormittag auf Instagram veröffentlichten Statement verkündet Ramadan, sich zurückziehen zu wollen. "In den letzten Jahren habe ich viele schöne Momente, Erfolge und Menschen erleben dürfen", beginnt der 46-Jährige seinen Text und fügt an: "All diese positiven Erfahrungen kamen dadurch zustande, dass ich nonstop an neuen Projekten gearbeitet habe."

Genau das sei das Problem. Er spricht anschließend von einer Art Burnout, möchte nun zur Ruhe kommen. Konkret heißt es: "Dabei habe ich jedoch vergessen, nach links und rechts zu schauen und habe Menschen, Situationen und Gefühle nicht mehr richtig wahrgenommen. Ich bin überarbeitet und habe erkannt, dass ich nicht mehr der Mensch bin, der ich sein möchte."

"Dabei werde ich mich auch unterstützen lassen"

Der gebürtige Libanese, der als kleiner Junge nach Berlin-Kreuzberg kam, scheint vom Schauspielberuf vorerst genug zu haben. Ramadan kündigt an: "Deshalb nehme ich mir eine Auszeit, um zur Ruhe zu kommen und ehrlich zu reflektieren." Auch eine Therapie klingt in seinem Statement an, der sechsfache Familienvater nennt es so: "Dabei werde ich mich auch unterstützen lassen. Ich möchte ein gutes Vorbild für meine Kinder und alle anderen sein."

Kida Ramadan heiratete 1996 in der Türkei seine Freundin Meryem, mit der er inzwischen sechs Kinder hat. Bei einigen seiner Projekte, wie auch zuletzt Anfang des Jahres in der neuen Serie "German Genius" spielte auch sein Sohn kleinere Rollen. Ramadan arbeitete neben der Schauspieltätigkeit auch als Produzent, Regisseur und Autor, wie zum Beispiel bei seinem Film "In Berlin wächst kein Orangenbaum".

Jetzt schließt er sein überraschendes Statement mit den Worten ab: "Deshalb werde ich hart an mir arbeiten, um gestärkt zurückzukommen und gemeinsam mit euch positive Dinge zu erschaffen." Es klingt so, als stehe kein Karriereende an, sondern eher eine Verschnaufpause. Wann Ramadan wieder arbeiten will, ist nicht bekannt.