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Zeckenstich mit Rötung: Wann das gefährlich ist


Rote Einstichstelle
Zeckenstich mit Rötung – wann das gefährlich ist


Aktualisiert am 13.06.2024 - 10:55 UhrLesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Illustration: Zecke auf der Haut.Vergrößern des Bildes
Nach einem Zeckenstich kann die Stelle um den Einstich herum gerötet sein. (Quelle: pal1983/getty-images-bilder)

Nach einem Zeckenstich kann eine mehr oder minder starke Rötung zu sehen sein. Was das bedeutet und wann Sie damit ärztlichen Rat suchen sollten.

Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen. Dazu zählen vor allem Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sowie Borreliose.

Eine Borreliose entsteht durch bestimmte Bakterien, die sogenannten Borrelien. Die Erkrankung macht sich häufig durch eine Rötung um die Einstichstelle bemerkbar, die als Wanderröte bezeichnet wird. Doch nicht jeder Zeckenstich mit Rötung ist gleich eine Borreliose.

Zeckenbiss oder Zeckenstich?

In der Alltagssprache ist häufig nicht von einem Zeckenstich, sondern von einem Zeckenbiss die Rede. Korrekt ist das jedoch nicht, denn Zecken beißen nicht.

Rötung direkt nach Zeckenstich normal

Wenn die Haut um einen Zeckenstich rot ist, muss das nicht zwangsläufig auf eine Erkrankung hinweisen. Ist unmittelbar nach dem Zeckenstich eine leichte Rötung um die Einstichstelle zu sehen, handelt es sich in den meisten Fällen um eine harmlose Entzündungsreaktion, die nichts mit Borreliose zu tun hat. Die Stichstelle kann leicht jucken. Gefährlich ist eine solche Rötung nicht. Nach wenigen Tagen hat sie sich von allein zurückgebildet.

Anders sieht es aus, wenn eine Rötung erst einige Tage oder auch Wochen nach dem Zeckenstich sichtbar wird. Dann könnte es sich um eine sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) im Rahmen einer Borreliose handeln.

Wanderröte bei Borreliose

Von 100 Personen, die von einer Zecke gestochen wurden, entwickelt etwa eine Person eine Borreliose. Die Erkrankung entsteht durch Bakterien.

Ist eine Zecke mit den Erregern infiziert, können diese beim Stich auf den Menschen übergehen und eine Borreliose auslösen. Bei einem Großteil der Infizierten geht die Borreliose mit einer Rötung nach dem Zeckenstich einher, die Fachleute als Wanderröte oder Erythema migrans bezeichnen.

Borrelien können teils lebensgefährliche Entzündungen in verschiedenen Organen auslösen. Zum Beispiel können sie das Nervensystem befallen und zu einer sogenannten Neuroborreliose führen, was unter anderem Gesichtslähmungen, Nervenentzündungen oder Hirnhautentzündungen nach sich ziehen kann. Auch können die Gelenke betroffen sein (Lyme-Arthritis), sehr selten das Herz. Ein weiteres selten auftretendes Symptom ist ein Lymphozytom. Darunter verstehen Fachleute eine rot-bläuliche, knotenförmige Schwellung an Ohrläppchen, einer Brustwarze oder im Intimbereich. Um solche Folgen zu vermeiden, muss eine Borreliose frühzeitig mit Antibiotika behandelt werden.

Die Wanderröte unterscheidet sich optisch deutlich von der harmlosen Rötung, die unmittelbar nach dem Zeckenstich zu sehen sein kann. Zudem bildet sie sich nicht sofort nach dem Stich, sondern erst einige Tage bis Wochen später.

Infizierte Personen bemerken einen abgegrenzten roten Fleck um die Einstichstelle herum. Dieser umfasst einen Durchmesser von fünf Zentimetern und mehr und ist damit deutlich größer als eine normale Entzündungsreaktion. Hinzu kommt, dass sich die Wanderröte allmählich ausbreitet. Auch in diesem Punkt unterscheidet sie sich von einer ungefährlichen Rötung, die sich nach kurzer Zeit zurückbildet.

Im Zweifel wird die Ärztin oder der Arzt eine Blutuntersuchung veranlassen. Im Falle einer Infektion lassen sich Antikörper gegen Borreliosen im Blut nachweisen. Allerdings kann der Test in den ersten Tagen nach der Infektion noch negativ ausfallen. Auch sagt die Antikörperbestimmung nichts darüber aus, ob die Person aktuell an Borreliose erkrankt ist oder ob die Infektion bereits länger zurückliegt, denn Antikörper lassen sich auch teils Jahre später noch nachweisen. Daher ist es wichtig, das Ergebnis der Untersuchung immer zusammen mit den aktuellen Symptomen zu interpretieren.

Schon gewusst?

Wird die Zecke frühzeitig entfernt, ist das Risiko für eine Borreliose gering. Erst etwa 12 Stunden nach dem Zeckenstich steigt es deutlich an. Eine Zecke lässt sich mit verschiedenen Hilfsmitteln entfernen, etwa mit einer Zeckenkarte oder einer Pinzette. Wie es richtig geht, lesen Sie hier.

Nicht immer kommt es zur Wanderröte

Eine Borrelien-Infektion geht nicht immer zwangsläufig mit einer Wanderröte einher. Mögliche weitere Anzeichen sind grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Muskel- und Kopfschmerzen, die in den ersten sechs Wochen nach dem Zeckenstich auftreten. Wer solche Anzeichen bemerkt, sollte sich ärztlich untersuchen lassen.

Fazit

Eine leichte, eventuell juckende Rötung auf der Haut, die unmittelbar nach einem Zeckenstich zu sehen ist, bildet sich in der Regel nach wenigen Tagen zurück. Ist die Rötung längere Zeit zu sehen, breitet sie sich aus oder kommen weitere Beschwerden hinzu, sollten Betroffene sicherheitshalber einen Termin in der Arztpraxis vereinbaren.

Eine Rötung, die wenige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich entsteht und sich um die Einstichstelle herum ausbreitet, könnte Anzeichen einer Borreliose sein. Wer eine solche Rötung bemerkt, sollte zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Was genau eine Borreliose ist und wie sie behandelt wird, lesen Sie hier.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Borreliose". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 6.9.2022)
  • Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Infektiologie: "Kutane Lyme Borreliose". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 013/044 (Stand: 31.3.2016)
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