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Krebs-Warnzeichen erkennen: Wie merkt man, dass man erkrankt ist?


Experten klären Warnzeichen
Wie merkt man, dass man Krebs hat?

Von t-online, lz, lk

Aktualisiert am 14.06.2024Lesedauer: 6 Min.
Brustschmerzen: Meist geht Brustkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium mit Schmerzen einher.Vergrößern des BildesBrustschmerzen: Meist geht Brustkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium mit Schmerzen einher. (Quelle: PORNCHAI SODA)
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Krebs frühzeitig zu erkennen, kann Leben retten. Die Symptome der verschiedenen Krebsarten sind jedoch sehr unterschiedlich. Worauf Sie achten können.

Bei Krebs kommt es darauf an, ihn früh zu erkennen. Denn die Erkrankung kann eher geheilt werden, umso weniger sie fortgeschritten ist. Das Problem: Es gibt unzählig viele Krebsarten. Je nachdem, um welche Art es sich handelt und wo der Tumor entsteht, unterscheiden sich die Beschwerden. Daher können sich auch die Warnzeichen sehr unterschiedlich äußern. Man erkennt Krebs also nicht immer sofort. Dennoch gibt es einige allgemeine Symptome, bei denen man laut Experten hellhörig werden sollte.

Krebssymptome: Allgemeine Warnsignale

Krebs kann so gut wie in jedem Gewebe auftreten. Symptome entstehen häufig erst, wenn der Tumor wächst und umgebendes Gewebe und Organe schädigt. Daher machen sich vor allem schnell wachsende Krebsarten früh bemerkbar. Bei einigen Krebsarten sind die Warnzeichen jedoch eher unauffällig und können leicht übersehen werden.

Allgemeine Warnsignale für eine mögliche Krebserkrankung sind laut den Experten der Deutschen Krebsgesellschaft:

  • tastbare Schwellungen, Verhärtungen oder Knoten auf der Haut, Schleimhaut oder in Weichteilen (oft ohne Schmerzempfindung)
  • Schmerzen ungeklärter Herkunft
  • Vergrößerung von Lymphknoten in den Achselhöhlen, den Leisten oder am Hals
  • anhaltender Husten oder Veränderung eines lange bestehenden Hustens sowie ständiger Hustenreiz
  • blutiger Auswurf beim Husten
  • chronische Heiserkeit
  • Atemnot
  • anhaltende Schluckbeschwerden
  • Veränderungen der Haut, Leberflecke und Warzen hinsichtlich ihrer Größe, Form und Farbe
  • Veränderungen beim Stuhlgang oder Urinieren, etwa Schmerzen, Beimengungen von Blut, vermehrter Harndrang oder schwacher, unterbrochener Harnfluss
  • ungewöhnliche und anhaltende Veränderungen der Verdauungsgewohnheiten
  • Sodbrennen
  • anhaltendes Druck- oder Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Blähungen
  • ungewöhnliche Blutungen oder Ausscheidungen aus Mund, Nase, Darm oder Harnröhre
  • anhaltendes Aufstoßen und Erbrechen
  • anhaltende Appetitlosigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Blässe und Blutarmut
  • ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall
  • Fieber, Schweißausbrüche, Schwindelgefühl oder Herzrasen
  • neu auftretende Kopfschmerzen
  • Seh- oder Hörstörungen
  • Krampfanfälle
  • anhaltender Juckreiz
  • neurologische Störungen wie Lähmungserscheinungen, Sprach- und Koordinierungsstörungen oder neu auftretende Ungeschicklichkeit
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • nicht oder schlecht heilende Wunden

Wichtig: Viele der Symptome können auch durch andere Erkrankungen ausgelöst werden. Wenn aber solche Symptome nicht wieder verschwinden oder schlimmer werden, sollten Sie diese durch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin abklären lassen.

Gut zu wissen

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist besonders aggressiv und kann extrem schnell wachsen. Das Tückische an dem Krebs: Er zeigt trotzdem im frühen Erkrankungsstadium oftmals keine Beschwerden. Welche Symptome der aggressive Tumor verursacht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Krankheitszeichen der häufigsten Krebsarten in Deutschland

Die obigen Symptome können auf eine Vielzahl von Krebserkrankungen hinweisen. Aber nicht alle davon sind gleich weit verbreitet. Derzeit ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland bei Männern der Prostatakrebs, gefolgt vom Lungen- und Darmkrebs. Bei Frauen ist der Brustkrebs an weitesten verbreitet, ebenfalls gefolgt vom Darm- und Lungenkrebs. Jährlich erkranken insgesamt etwa 500.000 Menschen neu an Krebs.

Für diese vier Krebsarten sind nachstehend gängige Symptome aufgeführt, auf die Sie achten sollten.

1. Prostatakrebs

Prostatakrebs bleibt zunächst unbemerkt und verursacht keinerlei Schmerzen. Symptome kommen meist erst dann, wenn bereits der Tumor auf die Harnröhre drückt. Bei älteren Männern mit gutartig vergrößerter Prostata passiert das ebenfalls. Weitere Informationen über die gutartige Prostatavergrößerung finden Sie hier.

Bei bestimmten Symptomen rät die Deutsche Krebsgesellschaft Männern jedoch, zum Urologen zu gehen, um die Ursache zu klären. Dazu gehören:

  • vermehrter Harndrang, insbesondere nachts
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Unfähigkeit zu Urinieren
  • schwacher oder unterbrochener Harnfluss
  • schmerzhafte Ejakulation
  • verminderter Samenerguss
  • Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
  • abgeschwächte Erektion
  • Impotenz
  • Schmerzen in der Prostata
  • starke Schmerzen im Kreuz, Becken, in der Hüfte oder in den Oberschenkeln

Krebsfrüherkennung für Männer

Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die jährliche Prostatauntersuchung beim Urologen ab dem 45. Lebensjahr. Wer vorbelastet ist, weil in der Familie bereits Prostata- oder Brustkrebs aufgetreten ist, hat bereits Anspruch auf die Untersuchung ab 40 Jahren.

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2. Brustkrebs

Auch Brustkrebs verursacht im Frühstadium in der Regel keine Symptome. Daher wird er bei den meisten Frauen in Deutschland durch die Mammografie im Rahmen der Brustkrebs-Früherkennung entdeckt. Darüber hinaus gibt es bestimmte Anzeichen, die auf Brustkrebs hindeuten können:

  • Verhärtungen oder Knoten in der Brust
  • Schwellungen in der Achselhöhle
  • Schwellungen unterhalb des Schlüsselbeins oder neben dem Brustbein
  • plötzliche Unterschiede in Form oder Größe der Brüste
  • Veränderungen der Brustwarze, etwa ein Einziehen der Brustwarze
  • klare oder blutige Sekrete aus der Brustwarze
  • Veränderungen der Haut (Rötungen, Dellen, Grübchen, vergrößerte Poren)

Krebsfrüherkennung für Frauen

Zur Früherkennung von Brustkrebs haben Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammografie-Untersuchung. Daneben können gesetzlich krankenversicherte Frauen ab dem 20. Lebensjahr eine kostenlose Früherkennungsuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen.

Vom 30. Lebensjahr an können sie jährlich eine Tastuntersuchung der Brust durchführen lassen. Vom 50. bis zum 70. Lebensjahr werden Frauen alle zwei Jahre zur Mammografie eingeladen. Sollten Sie zwischen den Früherkennungsuntersuchungen Beschwerden haben, rät der Krebsinformationsdienst dazu, sich an Ihren Gynäkologen zu wenden.

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3. Lungenkrebs

Sind erst Symptome da, ist die Erkrankung bereits fortgeschritten. Vor allem Raucher haben manchmal Symptome wie anhaltenden Husten, der sich beispielsweise nicht mit einem Antibiotikum behandeln lässt. Auslöser für Husten, Schmerzen in den Bronchien und der Lunge können auch Lungenentzündungen oder eine Bronchitis sein. Die Deutsche Krebsgesellschaft rät jedoch, bei bestimmten Beschwerden einen Spezialisten aufzusuchen, um Lungenkrebs auszuschließen.

  • Husten, der nicht verschwindet
  • chronischer Husten, der seinen Charakter verändert
  • Auswurf und blutiger Auswurf
  • pfeifende Atmung
  • Atemnot
  • Fieberschübe
  • Nachtschweiß
  • Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust
  • Heiserkeit
  • Schmerzen im Brustbereich
  • Schwellungen im Gesicht und am Hals
  • Lesen Sie auch: Wie Lungenkrebs behandelt wird und wann er heilbar ist

4. Darmkrebs

Ein Tumor im Darm verursacht bei den meisten Betroffenen lange keine Beschwerden. Denn Darmkrebs wächst normalerweise langsam, man spürt oft lange nichts davon. Tritt eine oder mehrere dieser Veränderungen auf, sollten Sie diese von einem Arzt abklären lassen.

  • Blut im Stuhl
  • Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall
  • bleistiftdünner Stuhl
  • auffallend übel riechender Stuhl
  • häufiger Drang zum Stuhlgang
  • Blut, Schleim oder Stuhl bei Blähungen
  • starke, anhaltende Blähungen
  • laute Darmgeräusche
  • ständige Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Leistungsabfall
  • anhaltende Blässe
  • Gewichtsabnahme
  • Verhärtungen im Bauchraum
  • vergrößerte Lymphknoten
  • Bauchschmerzen – länger als eine Woche

Ab dem Alter von 50 Jahren haben gesetzlich krankenversicherte Männer Anspruch auf die jährliche Früherkennungsuntersuchung in Form einer Darmspiegelung (Koloskopie). Bei Frauen liegt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Wird die Erkrankung früh erkannt, ist sie gut heilbar, denn zunächst entstehen Krebsvorstufen, sogenannte Darmpolypen.

Gut zu wissen

Auch Magenkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland. Beim Magenkrebsrisiko spielen Entzündungen und andere Vorerkrankungen des Magens eine Rolle und ebenso die individuellen Ernährungsgewohnheiten. Welche Warnzeichen der Körper bei Magenkrebs sendet, erfahren Sie hier.

Vorsorgeuntersuchungen und Krebsfrüherkennung

Generell gilt: Gehen Sie regelmäßig zu Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen. Denn je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Ihr Hausarzt informiert Sie gerne darüber, welche Vorsorgeuntersuchungen in welchem Alter von den Krankenkassen übernommen werden und bei welchen Untersuchungen Sie unter Umständen einen Eigenanteil übernehmen müssen. Mehr zu den Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung, die die Kasse zahlt, finden Sie hier.

Zudem hat jeder gesetzlich Versicherte ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre einen Anspruch auf einen Gesundheitscheck – den Check-up 35. Hier werden Sie von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Auf diese Weise können frühzeitig Krebs und andere Erkrankungen oder Risiken sichtbar werden.

Info: Check-up 35

Bei dieser Untersuchung werden zum Beispiel Blutzucker- und Cholesterinwerte gemessen. Ziel ist es, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes frühzeitig zu erkennen. Auch die Schilddrüse wird untersucht. Risikogruppen wie Raucher oder Übergewichtige sollten sogar einmal jährlich zum Check-up gehen.

Ebenfalls ab 35 Jahren besteht Anspruch auf die Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs. Die Untersuchung kann alle zwei Jahre wiederholt werden. Viele Krankenkassen erstatten diese Früherkennung auch häufiger und bereits für jüngere Patienten.

Krebstherapie: Welche Krebsart ist am besten heilbar?

Bis heute hat sich in der Diagnose und Therapie von Krebs viel getan: Chirurgische Verfahren, Bestrahlung, Chemotherapie, moderne Arzneimittel, Immun- und Zelltherapie haben sich derart verbessert, dass die Überlebensrate in den letzten 30 Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen ist. In den letzten 50 Jahren hat sie sich teilweise sogar verdoppelt.

Damit liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate über alle Krebsarten hinweg mittlerweile bei über 60 Prozent – 66 Prozent bei Frauen, 62 Prozent bei Männern. 47 bis 61 Prozent der Menschen leben nach ihrer Diagnose noch mehr als 10 Jahre.

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Über die persönlichen Überlebenschancen bestimmt jedoch weitgehend die Krebsart, wie die obige Grafik zeigt.

Eine statistisch gute Prognose für die Heilung haben daher vor allem Patienten mit Brustkrebs, Gebärmutterkörperkrebs oder Prostatakrebs.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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