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"China-Restaurant-Syndrom" – kann Glutamat wirklich Beschwerden auslösen?


Umstrittener Geschmacksverstärker
"China-Restaurant-Syndrom" – kann Glutamat wirklich Beschwerden auslösen?


Aktualisiert am 21.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Manche Menschen verspüren nach dem Verzehr glutamathaltiger Speisen Beschwerden, die mitunter als China-Restaurant-Syndrom bezeichnet werden – eine anerkannte Krankheit ist das jedoch nicht. (Quelle: SeventyFour/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Glutamat hat einen schlechten Ruf. Unter anderem soll der Geschmacksverstärker das "China-Restaurant-Syndrom" hervorrufen. Was steckt dahinter?

Schwäche und Schwindel bis hin zur Ohnmacht, Kopfweh, Hautrötung, Atembeschwerden, Herzklopfen, Übelkeit, Taubheitsgefühle im Gesicht oder Nacken, Muskelverspannungen, Brustschmerzen, Gesichtsdruck, Angst: Die Liste der Symptome, die beim sogenannten China-Restaurant-Syndrom angeblich auftreten können, ist lang und vielgestaltig. Ob es das Syndrom wirklich gibt, ist allerdings fraglich. Wissenschaftliche Nachweise gibt es dafür nicht.

Was ist das China-Restaurant-Syndrom?

Das China-Restaurant-Syndrom ist keine offiziell anerkannte Erkrankung. Vielmehr handelt es sich um einen umgangssprachlichen Sammelbegriff für Symptome, die manche Personen nach dem Verzehr von glutamathaltigen Speisen bei sich bemerken.

Glutamat steckt von Natur aus in einigen Lebensmitteln, etwa in Pilzen, Sojasoße und Parmesankäse. Zudem wird es manchen Nahrungsmitteln als Geschmacksverstärker zugesetzt und kommt mitunter auch in der chinesischen Küche als solcher zum Einsatz – so erklärt sich der Name des Syndroms.

Wie äußert sich das China-Restaurant-Syndrom?

Als typisch für das sogenannte China-Restaurant-Syndrom gelten beispielsweise folgende Symptome:

  • Kopfschmerzen
  • Rötung der Haut
  • Schwitzen
  • Druck, Kribbeln, Taubheitsgefühle und/oder Brennen, vor allem im Gesicht oder am Hals
  • Herzklopfen
  • Brustschmerzen
  • Übelkeit
  • Schwäche
  • Schwindel

All diese Beschwerden sind eher unspezifisch, das heißt, sie können jeweils zahlreiche Ursachen haben.

Treten sie wiederholt kurze Zeit nach einer Mahlzeit mit glutamathaltigen Lebensmitteln auf, liegt es aber nahe, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Verzehr und den erwähnten Symptomen zu vermuten.

In diesem Fall bezeichnen Fachleute die Symptome daher als Überempfindlichkeitsreaktion auf Glutamat. Ob Glutamat wirklich der Auslöser ist, können sie indes nicht mit Gewissheit sagen. Einen Beweis dafür konnte bisher keine wissenschaftliche Studie liefern.

Untersuchungen deuten vielmehr daraufhin, dass es sich um eine Art Placebo-Effekt handeln könnte: Die für das China-Restaurant-Syndrom typischen Symptome traten darin nämlich keineswegs nur bei Teilnehmenden auf, die glutamathaltige Lebensmittel verabreicht bekommen hatten. Auch Probandinnen und Probanden, die für die Studie (verblindet, also unwissentlich) ein Lebensmittel ohne Glutamat zu sich genommen hatten, klagten teilweise über Symptome – und zwar nicht bedeutend seltener als die Personen aus der Glutamat-Gruppe.

Ist das China-Restaurant-Syndrom gefährlich?

Menschen, die überempfindlich auf glutamathaltige Speisen reagieren, verspüren für gewöhnlich nur kurzfristig Beschwerden. In der Regel klingen diese binnen weniger Stunden wieder ab.

Wenn die Symptome besorgniserregende Ausmaße annehmen oder nicht von selbst wieder verschwinden, ist es wichtig, zeitnah eine ärztliche Praxis aufzusuchen. Denn es könnten auch andere Gründe dahinterstecken als eine Überempfindlichkeit. Manche Ursachen, die als Erklärung infrage kommen, sind ernst und erfordern eine zeitnahe Behandlung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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