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Löwen und Leoparden in Bremen: Wohin ist der große Wildtier-Zoo?


Die wilden Jahre sind vorbei
Löwen und Leoparden in Bremen? Das war in den 60er-Jahren Realität

Von t-online, MAS

06.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Auch zwei rote Pandas namens Rama und Suka lebten damals im Bremer Zoo. Sie wurden später an den London Zoo verkauft.Vergrößern des BildesAuch zwei rote Pandas namens Rama und Suka lebten damals im Bremer Zoo. Sie wurden später an den London Zoo verkauft. (Quelle: imago stock&people)
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Heutzutage kaum mehr vorstellbar: In Bremen gab es vor vielen Jahrzehnten einen großen Zoo mit Löwen und Leoparden. Doch was ist aus ihm geworden?

Im kleinen Achterdiekpark in Bremen-Oberneuland sind Frösche, Kröten, Molche und Libellen zuhause. Doch in den 1960er-Jahren konnten dort ganz andere Tiere bestaunt werden.

Bis zum Jahr 1961 war der Park eine rein landwirtschaftliche Nutzfläche – bis der indische Tierhändler George Munro mit der Planung und Gestaltung eines zoologischen Gartens für die Stadt Bremen begann. Bremen als Zoo-Standort? Das kann sich heutzutage wohl kaum jemand vorstellen. Doch damals habe die Hansestadt als See- und Flughafenstandort optimale Voraussetzungen für eine Zoostadt geboten, schreibt der "Weser-Kurier Geschichte".

Zoo Bremen: Dietrich Hagenbeck kommt zur Eröffnung

Am 7. April 1966 war es schließlich so weit: Bremen eröffnete seinen eigenen Tierpark mit einer Größe von 27 Hektar. Zur Eröffnung begrüßte George Munro unter anderem Persönlichkeiten der Politik und auch Zoodirektoren aus Italien sowie Tierparkdirektor Dietrich Hagenbeck aus Hamburg. Die Italiener hätten als Geschenk zwei wertvolle Nandus mitgebracht, wie der "Weser-Kurier" damals berichtete.

Insgesamt lebten im Bremer Zoo etwa 1. 000 Tiere, darunter Affen, Antilopen, Elefanten, Leoparden, Löwen und Lamas. Einige von ihnen seien bereits im August 1965 mit drei Frachtfliegern aus der indischen Stadt Kalkutta nach Bremen gebracht worden, schreibt die "Kreiszeitung".

Was erfolgreich begann, nahm jedoch ein schnelles Ende. Zwar wurde der Zoo anfangs überaus gut besucht, vor allen an den Wochenenden fast schon überrannt. Doch volle Straßen, zu wenig Parkplätze und die schlechte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln machten dem Tierpark in Oberneuland zu schaffen. Schon im Jahr 1967 sah es nach übler Pleite aus. Zusätzlich machte der Zoo im selben Jahr Schlagzeilen, als sechs ausgebüxte Rhesusaffen durch Oberneuland tobten.

Zoo-Pleite nach wenigen Jahren: Tiere versteigert

Trotz der Gründung eines Fördervereins und Finanzspritzen vom Land Bremen war der Zoo nicht zu retten. 1973 kam es schließlich zur endgültigen Auflösung wegen Zahlungsunfähigkeit. Die Tiere blieben im Besitz von George Munro, wurden aber teilweise verkauft oder versteigert. Der Zoo war Geschichte, Munro ging später ins Ausland.

Nach der Tierpark-Pleite verwahrloste das Areal zusehends. Heutzutage wird der Achterdiekpark von einer Privatinitiative betrieben, die seit 1993 von den Erlösen der Bürgerpark-Tombola profitiert. Im Achterdiekpark sind nun wieder Frösche, Libellen und Co. zu sehen. Die wilden Jahre sind vorbei.

Verwendete Quellen
  • achterdiek-park.de: Historie
  • weser-kurier.de: "Zoo eröffnet"
  • kreiszeitung.de: "Löwen und Lamas – der Bremer Tierpark scheitert an Verkehrsproblemen"
  • Eigene Recherche
  • wkgeschichte.weser-kurier.de: Zwei Kolkraben und vier Pumas als Zuwachs im Tierpark
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