Gil Ofarim zahlt Geldauflage nicht – Frist verlängert

Das Landgericht Leipzig verurteilte Gil Ofarim Ende November zu einer Zahlung von 10.000 Euro. Kurz vor Ablauf der Frist ist noch kein Geld eingegangen.

2021 erhob Gil Ofarim in einem Instagram-Video öffentlich Antisemitismus-Vorwürfe. Ein Leipziger Hotelmitarbeiter habe ihn aufgefordert, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne.

Ende November legte Gil Ofarim dann überraschend ein Geständnis ab: Er habe den antisemitischen Vorfall erfunden, der öffentliche Aufschrei war groß. Das Landgericht Leipzig legte daraufhin fest, dass der Musiker eine Geldauflage in Höhe von 10.000 Euro zahlen muss. Eine Hälfte soll an die jüdische Gemeinde in der sächsischen Großstadt gehen, die andere an den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz. In wenigen Tagen, am 28. Mai 2024, ist die Summe fällig – doch der Sänger bittet um eine Verlängerung der Frist.

Drei Monate Zahlungsaufschub

Wie "Bild" berichtet, hat Gil Ofarim seine Anwälte Alexander Stevens und Philipp Müller damit beauftragt, einen Zahlungsaufschub zu erwirken. "Ich bestätige, dass auf Antrag durch die Verteidiger des Herrn Ofarim die Frist zur Leistung der Geldauflage um drei Monate verlängert wurde", bestätigt Gerichtssprecherin Katrin Seidel den Vorgang. Grundlage dafür sei Paragraf 153 a der Strafprozessordnung, der einmalig eine Verlängerung um drei Monate vorsieht.

Damit hat der 41-Jährige bis zum 28. August 2024 Zeit, das Geld zu überweisen. Ein zweiter Aufschub ist nicht möglich. Bleibt die Zahlung auch bis dahin aus, wird der Prozess um Gil Ofarim neu aufgerollt – in diesem Fall ist von Freispruch bis zu fünf Jahren Haft alles möglich.

Die Gründe für den Antrag auf Zahlungsaufschub sind nicht bekannt. Gil Ofarim schaffte als Teenager den Durchbruch und feierte anschließend als Sänger große Erfolge. Auch diverse Auftritte in Film und Fernsehen steigerten seine Bekanntheit. In den vergangenen Jahren gab er jedoch zu, sich mit seiner künstlerischen Arbeit nicht immer über Wasser halten zu können.

Nachdem es nach Prozessausgang ruhig um Gil Ofarim geworden war, meldete er sich vor einigen Wochen auf Social Media zurück. Die Schlagzeilen der vergangenen Monate erwähnte er dabei mit keinem Wort. Stattdessen gab der gebürtige Münchner bekannt, dass er seine Gitarren – auch die seines berühmten Vaters Abi Ofarim – verkaufen möchte: "Es ist an der Zeit, sich zu verabschieden, es ist an der Zeit, sich zu trennen von gewissen Wegbegleitern, die sehr treu waren", sagte er in einem Instagram-Video.