Tödliche Schüsse in der Südstadt Prozess gegen Mert A.: Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft
Ein Streit unter Freunden in Nürnberg mündet in ein blutiges Drama. Der Fall umfasst Mordvorwürfe und tragische Verwickungen.
Mert A. soll in der Nürnberger Südstadt auf zwei Männer geschossen haben. Seit Dezember 2023 muss sich der Verdächtige deshalb vor dem Nürnberger Landgericht verantworten. Am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft gefordert.
Die Staatsanwältin plädierte außerdem dafür, eine besondere Schwere der Schuld festzustellen. Eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren wäre dann nahezu ausgeschlossen.
Bluttat im Oktober 2022 – Flucht nach Italien
Der 28-jährige Türke muss sich in dem Prozess unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes verantworten. Er soll im Oktober 2022 vor einem Café auf zwei Freunde – Sahan Ö. und Orhan T. – geschossen haben, mit denen er sich nach Ansicht der Staatsanwaltschaft zuvor zerstritten hatte. Während der 30-jährige Sahan Ö. in Folge der Schüsse verstarb, überlebte der 35-jährige Orhan T. schwer verletzt.
- Die Familie von Sahan Ö. tritt im Prozess als Nebenkläger auf. Was sie sich von der Verhandlung erhofft, lesen Sie hier.
Mert A. hatte die Schüsse vor Gericht zugegeben. Diese habe er seinen Angaben nach aber nur abgefeuert, weil er gedacht habe, die anderen beiden seien bewaffnet gewesen. Die Tat auf einer belebten Straße hatte in Nürnberg für große Verunsicherung gesorgt, weil der Verdächtige direkt danach untergetaucht war. Drei Monate später nahm ihn ein Spezialeinsatzkommando im italienischen Rimini fest.
Am Dienstag sollten außerdem die Anwältinnen und Anwälte der Nebenklage ihre Plädoyers halten. Die drei Verteidiger des Angeklagten sollten voraussichtlich erst am nächsten Verhandlungstag am 13. Mai plädieren.
- Nachrichtenagentur dpa