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Haustiere entwurmen: Welche Parasiten Sie vorbeugen können


Unverzichtbar
Wie oft braucht mein Haustier eine Wurmkur?

Von dpa
Aktualisiert am 17.05.2024Lesedauer: 4 Min.
Tiere entwurmen: Die Häufigkeit hängt von der Tierhaltung ab.Vergrößern des BildesTiere entwurmen: Die Häufigkeit hängt von der Tierhaltung ab. (Quelle: Markus Scholz)
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Viele Haustiere haben ungebetene Mitbewohner. Parasiten können nicht nur sie schädigen, sondern auch den Menschen. Wie Sie sich und ihr Tier schützen.

Die Wurmkur ist bei Pferde-, Hunde- und Katzenhaltern ein Dauerthema: Soll man entwurmen? Und wenn ja: wann und wie häufig? Sind vorherige Kotproben sinnvoll? Ist es wirklich nötig, mit Chemie gegen Würmer vorzugehen oder helfen vielleicht auch natürliche Mittel wie Knoblauch, Zwiebeln oder Kräuter?

"Ich werde immer wieder nach der Notwendigkeit von Wurmkuren gefragt", sagt Tierarzt Ralph Rückert aus Ulm. Er hat dazu eine deutliche Meinung: "Wurmkuren sind die sicherste Variante für die tierische und auch die menschliche Gesundheit."

Denn die Parasiten in Hunden und Katzen können auch auf den Menschen übertragen werden, vor allem Kinder sind gefährdet. Besonders riskant ist der Fuchsbandwurm, der schwere innere Krankheiten verursachen kann. Und das völlig unvorhergesehen: "Zwischen der Aufnahme seiner Eier und den ersten Krankheitssymptomen können zehn bis 15 Jahre vergehen", erklärt Rückert.

Parasitenbefall oft nicht sichtbar

Die Infektion mit den häufigsten Parasiten erfolgt über den Kot. Tierarzt Rückert empfiehlt daher, schon allein als Wurmprophylaxe die Hinterlassenschaften von Hunden beim Gassigang sofort aufzusammeln. Denn Würmer können sehr robust sein, sie halten sich noch in der Erde, wenn der Kothaufen längst vom Regen weggespült wurde. Wenn dann ein Hund oder eine Katze darüber läuft und sich später die Pfoten leckt, kann das Tier sich schon infiziert haben.

Wurmlarven, wie etwa die des Spulwurms, schlüpfen im Darm und wandern durch den Körper. "Sie können Probleme im Magen-Darm-Bereich verursachen wie starken Durchfall oder Erbrechen", erklärt Rückert. Ein struppiges Fell oder ein aufgeblähter Bauch können auf einen starken Wurmbefall hindeuten. Oft sieht man den Tieren jedoch nicht an, dass sie von Parasiten bewohnt werden.

Denn das Immunsystem besitzt Abwehrmöglichkeiten gegen die Würmer, doch es hat auch seine Grenzen. "Wenn der Körper Infekte abwehren muss, vielleicht alt ist und dann noch Würmer hat, ist das Immunsystem irgendwann überlastet", so der Fachmann.

Wenn, dann Kotproben über mehrere Tage sammeln

Von Alternativmitteln zur Entwurmung wie Kräuter oder Knoblauch hält Rückert nichts, ihm ist das Risiko zu hoch: "Medizin sollte auf Beweisen beruhen und die gibt es dafür nicht." Die sogenannte selektive Entwurmung ist für ihn ebenfalls keine sinnvolle Alternative. Dabei wird der Kot der Tiere untersucht und vom Ergebnis abhängig gemacht, ob eine Wurmkur nötig ist.

Eigentlich eine gute Idee, doch leider ist ein negatives Ergebnis kein Beweis dafür, dass der Hund oder die Katze wurmfrei ist. So werden etwa die Eier der sehr häufig vorkommenden Spulwürmer nicht regelmäßig, sondern schwallartig ausgeschüttet. Sie finden sich dann nicht immer im Kot, aber im Körper.

Daher sollte für eine solche Untersuchung, falls man sie denn doch macht, auf jeden Fall an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Häufchen eingesammelt werden. Bei perfekter Durchführung liegt die Trefferquote einer Kotprobe bei 90 Prozent.

Wie oft muss ein Tier entwurmt werden?

Zum Schutz vor Würmern empfehlen Fachleute regelmäßige Entwurmungen. "Man sollte nach den Empfehlungen der Esccap, das ist eine Vereinigung von Veterinärparasitologen, vorgehen", rät der Tierarzt Ralph Rückert aus Ulm.

Bei einem Entwurmungstest auf der Esccap-Internetseite können die Tierhalter zunächst Fragen über ihr Tier beantworten: Hat es freien Auslauf? Jagt es? Frisst es Aas oder Kot? Als Antwort erhalten sie eine Empfehlung, wie oft sie ihr Tier entwurmen sollten – die Spannbreite liegt zwischen einmal monatlich und einmal pro Jahr.

So haben etwa Freigänger-Katzen natürlich ein höheres Risiko als reine Stubentiger. Das Gleiche gilt für Hunde, die auf die Jagd gehen oder mit rohem Fleisch ernährt werden. Mögliche Nebenwirkungen einer Wurmkur sind Erbrechen oder Durchfall. Die positiven Aspekte einer Wurmkur überwiegen jedoch.

Parasiten bei Pferden Dauergäste

Bei Pferden sind diese Parasiten nahezu Dauergäste – vor allem bei den jungen Tieren, deren Immunsystem noch nicht so gut ausgebildet ist. Nach einer Wurmkur seien die Würmer im Idealfall raus aus dem Körper, doch spätestens nach 13 Wochen in der Regel schon wieder nachweisbar, wie die Tierärztin und Pferdezüchterin Carmen Obach-Schröck aus dem hessischen Weilburg erklärt.

Zu den Symptomen einer starken Verwurmung gehört auch bei den Pferden häufig ein struppiges Fell. Zudem sind oft ihre Rippen zu sehen, weil die Würmer ihnen das Futter wegfressen. Gleichzeitig kann der Bauch jedoch dick sein, da die Parasiten den Darm füllen. Für die sinnvollste Strategie bei der Bekämpfung der Parasiten bei Pferden hält sie eine Kombination aus breit angelegter und selektiver Entwurmung.

Stall nach Gabe gründlich reinigen

"Die beiden Muss-Wurmkuren gibt es im Frühjahr und am Jahresende", erklärt sie. Im Frühling bekommen die Pferde die Paste gegen alle möglichen Parasiten drei Tage vor Koppelbeginn ins Maul gespritzt. Dann bleibt genügend Zeit, um alle Würmer auszuscheiden. Der Stall sollte anschließend gründlich gereinigt werden. Beim ersten Frost im November oder Dezember erfolgt eine weitere Muss-Wurmkur – wegen der Dasselfliegen.

Diese Schädlinge können zu sehr schmerzhaften Magenschleimhautentzündungen und -geschwüren führen. Bei hohem Befall ist sogar Lahmheit möglich, da sie die Blutgefäße schädigen können. Im Kot sind Dasselfliegen nicht nachweisbar, eine Untersuchung vorher würde also nichts bringen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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