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Unsichere Autoschlüssel: Wie sich betroffene Autofahrer schützen können


Wie sich betroffene Autofahrer schützen können

Von t-online
12.08.2016Lesedauer: 2 Min.
Bei manchen Automarken ist der Funkschlüssel ein Sicherheitsrisiko.Vergrößern des BildesBei manchen Automarken ist der Funkschlüssel ein Sicherheitsrisiko. (Quelle: Symbolbild/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Nach dem Bekanntwerden einer eklatanten Sicherheitslücke bei Millionen von Fahrzeugen stellt sich die Frage, was Autofahrer tun können, um ihren Wagen gegen das unberechtigte Öffnen zu schützen. Nicht sehr viel, sagt der ADAC. Wirksam ist nur der Verzicht auf die Funkfernbedienung.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte am Donnerstag berichtet, dass es deutschen und britischen Forscher gelungen ist, sich in die Funkfunktion von 15 verschiedenen Automarken einzuklinken. Besonders Volkswagen und die Töchter Audi, Seat und Skoda ließen sich leicht knacken, es betrifft nahezu alle Modelle ab Baujahr 1995.

Zum Knacken benötigten die Forscher ein Muster des Original-Funksignals. Dafür präparierten sie einen Empfänger. Das einmalige Auffangen des Signals reicht aus, um es später beliebig zu reproduzieren. Dafür muss der Täter noch nicht einmal in direkter Nähe warten. Antennen können das Signal noch in mehreren hundert Metern Entfernung empfangen. So lassen sich die Autos öffnen, ausräumen und wieder verschließen, ohne dass das Opfer zunächst etwas davon bemerkt.

Es geht hier also nicht darum, die – zum Teil ja auch älteren – Fahrzeuge zu stehlen, sondern die Wertgegenstände im Innenraum.

Auto nicht mit Fernbedienung öffnen

Autofahrer können sich gegen das Abfangen der Funksignale nicht schützen. Ein Austausch der Hardware durch die Autobesitzer gilt als teuer und dürfte daher unwirtschaftlich sein. Einzig der Verzicht auf die Funkfernbedienung verhindert, dass Diebe das Funksignal abfangen können, sagt der ADAC. Das heißt also, das Auto wieder so öffnen wie früher und mit dem Schlüssel das Türschloss aufschließen. Und Wertgegenstände sollten deshalb niemals im Auto aufbewahrt werden, auch nicht im Kofferraum.

VW macht es Dieben insofern einfach, weil das Unternehmen in seinen Schlüsseln offenbar nur mit wenigen Masterpasswörtern arbeitet. Aus Kostengründen wurde das gleiche System in allen Fahrzeugen verbaut, deshalb sind so viele Modelle betroffen. Auf Nachfrage der "Süddeutschen Zeitung" hatte VW gesagt, dass das Problem bekannt sei. Die Frage, was der Konzern den Besitzern der betroffenen Modelle konkret rate, wurde nicht beantwortet.

Neben VW, Audi, Seat und Skoda haben wohl alle weiteren Funkfernbedienungen mit NXP-Chip ebenfalls Sicherheitsprobleme. Sie wurden bei Alfa Romeo, Citroen, Dacia, Fiat, Ford, Lancia, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot und Renault verbaut, sollen jedoch schwerer zu knacken sein.

Laut der Süddeutschen Zeitung sind folgende Modelle betroffen:

Hersteller Model (ab Baujahr 1995)
Audi A1, Q3, S3, TT, R8
VW Amarok, Beetle, Bora, Caddy, Crafter, Eos, Fox, Golf 4, Golf 5, Golf 6, Golf Plus, Jetta, Lupo, Passat, Polo, Transporter T4, Transporter T5, Scirocco, Sharan, Tiguan, Touran, Up/e-Up
Seat Alhambra, Altea, Arosa, Cordoba, Ibiza, Leon, MII, Toledo
Škoda City Go, Roomster, Fabia 1, Fabia 2, Octavia, SuperB, Yeti
Fiat Punto (Typ 188), 500, Abarth 500, Bravo, Doblo, Ducato, Fiorino, Grande Punto, Panda, Punto Evo, Qubo
Alfa Romeo Guilietta (Typ 940)
Lancia Delta (Typ 844), Musa
Mitsubishi Colt (Z30)
Citroën Nemo, Jumper
Opel Astra (Modell H), Corsa (Modell D), Vectra (Modell C), Combo, Meriva, Zafira
Ford Ka (RU8)
Dacia Logan II, Duster
Renault Clio, Modus, Trafic, Twingo, Master
Nissan Micra, Pathfinder, Navara, Note, Qashqai, X-Trail
Peugeot Boxer, Expert, 207

Auch das moderne Keyless Go ist unsicher

Unsichere Funkfernbedienungen sind aber nicht nur bei älteren Fahrzeugen ein Problem. Auch die neuen Komfortschlüssel mit "Keyless Go"-System sind laut dem ADAC leicht zu knacken. Hier genügt ein sogenannter Reichweitenverlängerer, der das Funksignal des Schlüssels abfängt.

Pikant dabei: Der Empfänger muss lediglich in der Nähe des Schlüssels sein, denn das Signal lässt sich auch im Ruhezustand abfangen. Es genügt also, mit dem Autoschlüssel in der Hosentasche im Biergarten zu sitzen, oder den Schlüssel am Schlüsselbrett hinter der Haustür aufzuhängen. Gewiefte Autodiebe können dass das Signal abfangen, das Auto öffnen und damit wegfahren.

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