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Ost-Oldtimer in Militär-Hallen


Technik & Service
Diese Ost-Oldies warten auf Publikum

dpa, Haiko Prengel

06.06.2013Lesedauer: 2 Min.
Ost-Oldtimer in Militär-HallenVergrößern des BildesOst-Oldtimer in Militär-Hallen (Quelle: dpa-bilder)
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Im brandenburgischen Harnekop steht nicht nur ein alter Atombunker, sondern auch eine der größten Sammlungen von Fahrzeugen aus dem Osten. Sie gehört einer Familie, die aus dem imposanten Fuhrpark jetzt ein Museum machen will.

Mehr als 150 Ost-Oldies

An die 75 Autos und Laster sowie 90 Motorräder umfasst die Sammlung, Kenner sprechen von einer der größten Sammlungen von Fahrzeugen des ehemaligen Ostblocks überhaupt. "Und fast alle sind noch fahrtüchtig", sagt Alex Brunner bei einem Rundgang. Untergestellt sind die Exponate auf einem Gelände, auf dem einst die Hauptführungsstelle des DDR-Verteidigungsministeriums lag. Direkt nebenan steht ein Atombunker.

Frisierter Stasi-Wolga

Auf dem Ex-Kasernengelände öffnet Brunner die Motorhaube einer schwarzen Limousine der Marke Wolga mit Blaulicht auf dem Dach. "Den hat die Stasi gefahren", sagt der 31-Jährige. Die Spitzel waren wohl gerne schnell unterwegs. Der Original-Motor des Wolga 31 sei ausgetauscht und durch einen V6-Motor von Volvo ersetzt worden, erklärt der Kraftfahrzeug-Mechaniker.

Filmstars auf Rädern

Viele Fahrzeuge in Harnekop haben ihre ganz spezielle Geschichte. Manche reichen bis in die 1950er Jahre zurück. Andere Karossen wurden kurz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs gebaut. Fast werksneu sind zwei russische Lkw der Marke Ural aus Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA). Jeder ein Koloss, mit sieben Litern Hubraum.
Alex Brunner geht weiter zu einem Zil 157: Der olivgrüne Laster ist ein Filmstar, er war in "Stalingrad" zu sehen. Andere Fahrzeuge, die in Harnekop stehen, spielten in "Good Bye Lenin" oder "Polizeiruf 110" mit.

Vom Schrotthändler zum Autosammler

Aufgebaut hat den imposanten Fuhrpark Vater Lothar Brunner, der in Ost-Berlin eine Altauto-Annahmestelle hatte. Nach der Wende begann er auch privat damit, Fahrzeuge zu sammeln. Zusammen mit Ehefrau Galina baute er den Fuhrpark immer weiter aus. 2008 konnte die Familie dann das große Kasernengelände in Harnekop erwerben und die alten leerstehenden Hallen mit ihren Ost-Mobilen füllen.

Mehr als eine Autosammlung

Vor einem Jahr nun starb Vater Lothar völlig unerwartet, er wurde nur 61 Jahre alt. Jetzt überlegt die Familie, wie sie die riesige Sammlung bewahren kann. Denn dass sie sie bewahren will, das stehe fest, sagt die Witwe Galina Brunner entschlossen. "Es ist ja nicht nur eine Sammlung, es ist unser Lebensinhalt."

Noch kommt das Publikum zufällig

Vor allem wolle man die Exponate einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, sagt sie. Die Familie plant, aus dem Areal ein richtiges Museum zu machen und mit dem Eintrittsgeld die Erhaltung der Fahrzeuge finanzieren. Denkbar sei auch die Gründung eines Vereins oder einer Stiftung, sagt Alex Brunner.

Autos aus einem Land, das es nicht mehr gibt

Ein Besucher aus Ost-Berlin steht staunend vor einer Reihe von Wolga-Limousinen. Ein Modell war zu seiner Kindheit in der DDR als Taxi zu Tausenden unterwegs. "Das ist fast 25 Jahre her, und jetzt sieht man die Autos plötzlich wieder", sagt der Mann aus Berlin-Friedrichshain. Es sind rollende Reliquien aus einem Land, das es bald seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr gibt.

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