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Merkelphone: Mit welchem Handy hat Angela Merkel telefoniert?


Mit welchem Handy hat die Kanzlerin telefoniert?

Von t-online
24.10.2013Lesedauer: 3 Min.
Bundeskanzlerin Angela MerkelVergrößern des BildesOffenbar kann die Kanzlerin nicht ungestört telefonieren (Quelle: Reuters-bilder)
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Nach Medienberichten hat der US-Geheimdienst in der Vergangenheit Handy-Telefonate von Kanzlerin Angela Merkel abgehört. Merkel habe deswegen bereits mit US-Präsident Barack Obama telefoniert und ihren Unmut darüber geäußert. Doch welches Handy hat der Geheimdienst abgehört?

Es sollte eigentlich nicht möglich sein, Handygespräche der Kanzlerin abzuhören, denn die Regierung nutzt als Diensthandy keine handelsüblichen Telefone, sondern abhörsichere Speziallösungen. Nach derzeitigen Vermutungen war es also nicht das Diensttelefon der Kanzlerin, das abgehört wurde.

Einer der Anbieter der abhörsicheren Handys ist das Düsseldorfer Unternehmen Secusmart, eine andere Lösung stammt von T-Systems. Secusmart hat erst kürzlich neue Dienst-Smartphones des Herstellers Blackberry an Regierungsmitglieder geliefert. Auch in der Vergangenheit hat Secusmart die Regierung mit Diensthandys ausgestattet.

Merkel könnte ein unsicheres Handy benutzt haben

Der Pressesprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Matthias Gärtner erklärte auf Anfrage von t-online.de, dass Merkel bei Dienstgesprächen ein BSI-zertifiziertes Handy nutze, das als abhörsicher eingestuft worden ist.

Die Kanzlerin hat jedoch mehrere Telefone im Einsatz. Bei dem abgehörten Handy könne es sich demnach nicht um Merkels Diensthandy handeln, sondern um eines, das vom BSI als nicht abhörsicher eingestuft ist. Es sei möglich, dass Merkel privat auf ein zertifiziertes Smartphone verzichte.

Dienstgespräche mit dem Privathandy

Auch Secusmart geht fest davon aus, dass es sich bei dem überwachten Telefon nicht um das abgesicherte Smartphone handelt. Auf Nachfrage von t-online.de konnte Secusmart ohnehin nicht bestätigen, dass Merkel ein Secusmart-Handy nutzt. Secusmart habe keine Kenntnis darüber, wer von den gelieferten Handys tatsächlich Gebrauch mache.

Der US-Geheimdienst könnte also Merkels Gespräche mit dem privaten Handy abgehört haben. Merkel wäre demnach nicht in der Funktion als Regierungschefin, sondern als Privatperson abgehört worden. Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass die Kanzlerin für dienstliche Zwecke ihr privates Handy nutzt.

Dass führende Politiker auch im Dienst Privathandys nutzen, bestätigte etwa der FDP-Vorsitzende und Noch-Vizekanzler Philipp Rösler. Bei seiner Reise durch das kalifornische Silicon Valley im Frühjahr 2013 erklärte Rösler, dass er auch dienstlich sein privates iPhone nutze, obwohl dies eigentlich verboten sei. Ins Regierungsnetz komme er damit aber nicht.

Es könnte das Parteihandy gewesen sein

Aus den Recherchen des Spiegel ging hervor, dass der US-Geheimdienst ein Telefon der Bundeskanzlerin mit einem Vodafone-Vertrag ausspioniert haben soll. Die zugehörige Nummer soll auf das Parteihandy von Angela Merkel weisen. Dieses Handy sei nicht so gut abgesichert wie Merkels Krypto-Handy. Die Kanzlerin nutze das Telefon ständig, auch für nicht parteiinterne Gespräche.

Hingegen will die Zeitung Die Welt erfahren haben, dass es doch Merkels Diensthandy war, dass ausgespäht wurde. Allerdings soll es sich dabei um das Nokia 6210 Slide handeln, das die Kanzlerin von Oktober 2009 bis Juli 2013 genutzt hatte.

Dieses Handy wurde von Secusmart mit der vom BSI entwickelten Kryptotechnik zur Verschlüsselung im deutschen Behördennetz gesichert. Die Verschlüsselung erfolgte über eine modifizierte microSD-Speicherkarte: Bei jedem Anruf kann der Benutzer mit einem Tastendruck entscheiden, ob das Telefonat verschlüsselt geführt werden soll.

Mehr als 5000 Mobiltelefone von Regierungsmitarbeitern sollen mit dieser Technik ausgerüstet gewesen sein. Sollte die NSA tatsächlich dieses Modell abgehört haben, könnten neben Kanzlerin Merkel noch weitere Regierungsmitglieder belauscht worden sein.

Inzwischen kann die Kanzlerin mit einem Handy sowohl privat als auch dienstlich telefonieren, es gibt mittlerweile ein auf dem Blackberry-System basierendes Smartphone mit zwei voneinander abgeschotteten Bereichen.

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