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Ultra HD Blu-ray: Standard für neues Medien-Format noch in Arbeit


UHD-Fernsehen
Update: Standard für 4K-Blu-ray noch in Arbeit

Von t-online
Aktualisiert am 20.02.2015Lesedauer: 4 Min.
Der Standard für die Ultra HD Blu-ray bringt 4K-Filme ins Wohnzimmer.Vergrößern des BildesDer Standard für die Ultra HD Blu-ray bringt 4K-Filme ins Wohnzimmer. (Quelle: Pixsell/imago-images-bilder)
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Victor Matsuda, der Vorsitzende der Blu-ray Disc Association (BDA), hat Berichte über einen verabschiedeten Standard für 4K-Blu-rays zurückgewiesen. Zuvor hatten mehrere Medien, auch t-online.de, gemeldet, die BDA sei zu einem Ergebnis für Speicher-Disks mit ultrahochauflösenden Inhalten (3840 × 2160 Pixel) gekommen. Dennoch sollen die Disks für Filme mit der vierfachen Auflösung von Full HD (1920 × 1080 Pixel) noch in diesem Jahr in den Handel kommen.

"Es sind zumindest noch einige Dinge unvollständig", sagte Matsuda dem Branchendienst "Media & Entertainment Services Alliance" (Mesa). Entgegen der Berichterstattung hätten sich die BDA und beteiligte Firmen wie Technicolor und Panasonic nicht auf drei Techniken für "High Dynamic Range"-Video (HDR-Video) festgelegt. Ähnlich der HDR-Fotografie bietet HDR-Video einen deutlich höheren Dynamikumfang, sodass die Videobilder kontrastreicher und detailreicher werden.

Die kommenden 4K-Blu-rays werden nur eine HDR-Technik standardmäßig unterstützen, erklärte Matsuda. Neben dem verpflichtenden HDR-Signal sollen zwei optionale Techniken unterstützt werden. Darüberhinaus sollen Geräte, die 4K- bzw. UHD-Disks abspielen können, abwärtskompatibel sein – also auch herkömmliche Blu-rays abspielen können. Anders herum wird es aber nicht funktionieren: Derzeit erhältliche Blu-ray-Player werden mit 4K-Blu-rays nicht zurechtkommen.

Mit der Lizensierung der neuen Technik könne trotzdem Mitte des Jahres begonnen werden, so Matsuda. Die neuen Disks und Blu-ray-Player werden voraussichtlich zu Weihnachten auf den Markt kommen.

+++ Meldung vom 17.02.15 +++

Obwohl der 4K-Standard selbst längst etabliert ist, hat es lange gedauert, bis die Speichertechnik abgestimmt und beschlossen war. Das liegt daran, dass es dabei nicht nur um die bloße Steigerung der Bildauflösung geht. Es steckt deutlich mehr dahinter.

Wie die US-Technikseite "Techradar" meldet, soll vor allem die Farbdarstellung verbessert werden. Dazu sollen drei verschiedene Arten von "High Dynamic Range"-Video (HDR-Video) ermöglicht werden, die es zu speichern gilt. Ähnlich der HDR-Fotografie bietet HDR-Video einen deutlich höheren Dynamikumfang, sodass die Videobilder kontrastreicher und detailreicher werden. Ende des Jahres sollen die ersten UHD Blu-rays auf den Markt kommen.

Blu-ray mit zwei oder drei Datenschichten

Um die daraus resultierende gewaltige Datenmenge unterzubringen, müssen auch die Blu-ray-Discs technisch modifiziert werden. Künftig werden die Datenträgen mit zwei Datenschichten 66 GB anstatt von 50 GB Daten speichern können. Darüber hinaus sind bereits dreischichtige Blu-ray Discs (100 GB) verfügbar.

Die Videosignale werden mit dem hocheffizienten Kompressionsverfahren H.265 – "High Efficiency Video Codec" genannt – codiert abgespeichert. Die Audiodaten stellen dabei die geringste Herausforderung dar, denn die Standards Dolby TrueHD und DTS HD-MA sind etablierte und verlustfreie Datenformate, die den Klang in Studioqualität speichern.

Farbdarstellung auf modernen Fernsehern

Moderne 4K-Farbfernseher bieten gerade bei der Darstellung von Farben reichlich Potential, das bisher von den meisten existierenden Videoformaten nicht ausgenutzt wird. Derzeit kommt bei Blu-rays eine Farbabtastung mit dem Format 4:2:0 zum Einsatz. Dabei wird die Farbe mit einer niedrigeren Auflösung abgetastet, als die Helligkeit. Das reduziert die Datenmenge. Mit dem neuen Standard soll die Farbabtastung auf 4:4:4 steigen.

Ultra HD Blu-rays sollen das Videomaterial zudem mit einer Abtastrate von 10 Bit speichern, während herkömmliche Blu-rays bisher 8 Bit bieten. Die höhere Abtastrate von 10 Bit ermöglicht eine höhere Anzahl von Einzelbildern, sodass damit auch eine höhere Bildfrequenz realisiert werden kann.

HDR für deutlich bessere Darstellung

Den eigentlichen Schub bei der Bildqualität soll aber die HDR-Technik bringen. Das menschliche Auge kann einen Kontrastumfang von 100.000:1 wahrnehmen. Als Dynamik- oder Kontrastumfang bezeichnet man den Unterschied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Punkt eines Bildes. Das Auge wäre also in der Lage, in dunklen Szenen noch Details zu erkennen, die herkömmliche Videostandards aber gar nicht darstellen können.

Moderne Kino- und Videokameras aber können dank HDR einen sehr hohen Kontrastumfang aufzeichnen und die neuen 4K-Fernseher können diesen auch darstellen. Deshalb ist es für Ultra HD Blu-ray-Discs wichtig, dass diese das HDR-Material auch speichern können.

3D fällt unter den Tisch

Was im verabschiedeten Ultra HD Blu-ray-Standard völlig unerwähnt bleibt, ist das Thema 3D in 4K-Auflösung. Die Blu-ray Disc Association plant demnach nicht, das hochauflösende Material auch für die 3D-Darstellung vorzusehen. Das wäre auch schwierig, da das abermals die zu speichernde Datenmenge steigern würde.

Auch das Thema Digital Rights Management wird laut "techradar" nicht explizit erwähnt. Da die Filmindustrie vor allem in Hollywood aber sehr auf den Kopierschutz bedacht ist, wird die Ultra HD Blu-ray-Disc sicher auch den entsprechenden Standard "High-bandwidth Digital Content Protection 2.2" (HDCP 2.2) nutzen. Damit könnten die Filme dann nur auf Fernsehern wiedergegeben werden, die diesen Standard ebenfalls unterstützen.

Braucht man neue Technik?

Wer einen 4K-Fernseher der neuesten Generation und einen Ultra HD-fähigen Blu-ray-Player hat, dürfte auf der sicheren Seite sein. Panasonic hat auf der CES 2015 einen Ultra HD Blu-ray-Player vorgestellt und auch Sony hat bereits ein solches Gerät im Programm.

Alle andere müssen sowohl in einen 4K-Fernseher als auch einen Ultra HD-Blu-ray-Player investieren, um in den Genuss des ultrahochauflösenden Filmgenusses zu kommen. Die nächste Baustelle wären dann AV-Receiver, mit denen in Zukunft 4K-Fernsehprogramme empfangen werden können. Bisher lassen sich UHD-Videos nur über das Internet auf den Fernseher bringen – etwa über Youtube oder Streaming-Abos.

Auch einige Fernsehsender haben schon die Fühler in Richtung Ultra-HD ausgestreckt. Aber diese Datenmengen müssen auch über Kabel oder Satellit sendefähig sein. An den Übertragungsstandards wird derzeit noch gearbeitet.

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