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Mediziner retten Neugeborenes mit neuem Mini-Dialyse-Gerät


Mediziner entwickeln Dialysegerät für Babys
"Ihre Eltern hatten bereits die Bestattung vorbereitet"

Von ap
Aktualisiert am 26.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Dialyse für Neugeborene: Im San-Bortolo-Krankenhaus in Vicenza schließen Krankenschwester Mariangela Mettifogo und der Arzt Claudio Ronco ein Baby an das nue Mini-Dialysegerät an.Vergrößern des BildesIm San-Bortolo-Krankenhaus in Vicenza schließen Krankenschwester Mariangela Mettifogo und der Arzt Claudio Ronco ein Neugeborenes an das Mini-Dialysegerät an. (Quelle: San Bortolo Hospital/ap-bilder)
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Dank der Entwicklung einer speziell für Babys geeigneten Dialysemaschine ist es Ärzten in Italien gelungen, ein Neugeborenes zu retten. Andere Mediziner experimentieren bereits mit ähnlichen Modellen.

Rund ein bis zwei Prozent aller im Krankenhaus behandelten Kleinkinder leiden an Nierenproblemen, für deren Behandlung eine Dialyse erforderlich werden kann. Ein Standard-Dialysegerät an die Babys anzupassen, kann aber riskant sein, weil die Maschinen nicht immer genau justiert werden können. Ärzte in Italien haben daher eine Miniaturversion eines solchen Geräts entwickelt. Damit konnte im vergangenen Jahr ein neugeborenes Mädchen gerettet werden.

Die Entwicklung der Dialysemaschine und ihres ersten Patienten wurden in einer Studie beschrieben, die in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Lancet" veröffentlicht wurde. Die Kosten des Geräts betragen 35.000 Euro. Mit dem Apparat werden Giftstoffe aus dem Blut entfernt, wenn die Nieren dies nicht mehr tun können.

Das Mini-Dialysegerät kann Leben retten

Das Mini-Dialysegerät ist für Babys mit einem Gewicht von weniger als zehn Kilogramm vorgesehen. Entworfen wurde es vom Arzt Claudio Ronco und seinen Kollegen am San Bortolo Krankenhaus in Vicenza. Nur wenige Wochen, nachdem die Maschine im vergangenen Sommer von europäischen Behörden lizenziert worden war, bekam die Gruppe bereits ihren ersten Patienten. Dabei handelte es sich um ein drei Tage altes Mädchen, das rund drei Kilo wog und von multiplem Organversagen bedroht war.

"Ihre Eltern hatten bereits die Bestattung vorbereitet", berichtet Ronco. Stattdessen wurde das Baby knapp einen Monat lang behandelt - mit Erfolg. Vor kurzem statteten das Mädchen und ihre Eltern Ronco einen Besuch ab. "Die Kleine schrie wie verrückt, weil sie hungrig war, aber es geht ihr großartig", sagt Ronco. Das Kind habe leichte Nierenprobleme und benötige Vitamin-D-Ergänzungsmittel, aber sonst wachse es normal.

Großer Fortschritt in der Behandlung von Babys

Seither wurden etwa zehn andere Babys europaweit mit dem Dialysegerät behandelt. Zwar benötigten nur eine kleine Anzahl Babys eine Dialysebehandlung, erklärt die auf Kinder spezialisierte Nierenärztin Heather Lambert. "Doch sie könnte lebensrettend sein."

Lambert und ihre Kollegen am Great North Children's Hospital in Newcastle arbeiten bereits an einem ähnlichen Dialysegerät. Andere Forscher haben mit Prototypen experimentiert. Bethany Foster, Dozentin für Kinderheilkunde am Montreal Children's Hospital in Kanada, sagt, sie könne sich nicht vorstellen, dass das mit dem Mini-Gerät behandelte Baby "mit der bisherigen Technologie überlebt hätte". Foster war Co-Autorin eines begleitenden Kommentars zu der Veröffentlichung in der Fachzeitschrift. Zugleich mahnt sie Ärzte zur Vorsicht bei der Behandlung von sehr kleinen Babys. "Wir müssen aufpassen, dass wir Dinge nicht einfach tun, weil wir es können", sagt sie.

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