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Deutsche Wirtschaft wächst trotz Energiekrise um 0,3 Prozent


Im dritten Quartal
Deutsche Wirtschaft wächst überraschend um 0,3 Prozent

Von reuters
Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Der Hamburger Container-Terminal Tollerort zählt zu Deutschlands wichtigsten Handelsfenstern.Vergrößern des BildesDas Hamburger Container-Terminal Tollerort zählt zu Deutschlands wichtigsten Handelsorten. (Quelle: Georg Wendt/dpa-bilder)
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Eigentlich hatten Experten einen Rückgang beim BIP erwartet, nun meldet das Statistische Bundesamt mitten in der Energiekrise eine Überraschung.

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal trotz der Energiekrise überraschend gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September um 0,3 Prozent zu im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Das kommt überraschend: Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang von 0,2 Prozent gerechnet. Im vergangenen Frühjahr hatte es ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent gegeben, im ersten Quartal wegen der Corona-Erholung sogar ein kräftigeres Plus von 0,8 Prozent.

Mit dem Wachstum dürfte es aber Experten zufolge angesichts der Energiekrise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine vorerst vorbei sein. Nach Prognose des Münchner Ifo-Instituts wird die Wirtschaft im laufenden vierten Quartal um 0,6 Prozent schrumpfen."Die anhaltend hohe Inflation und die Unsicherheit über die Energieversorgung und ihre Kosten belasten die deutsche Wirtschaft deutlich", stellte auch die Bundesbank fest, die Deutschland an der "Schwelle zur Rezession" sieht. "Insgesamt könnte die Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr deutlich sinken."

Inflation ist mit 10,0 Prozent historisch hoch

Die Wirtschaft sieht sich heftigem Gegenwind ausgesetzt. Die hohe Inflation von zuletzt 10,0 Prozent nagt an der Kaufkraft der Verbraucher, die deshalb mit Konsumausgaben zögern. In der Industrie klagen noch immer etwa zwei Drittel der Betriebe über Materialmangel bei wichtigen Rohstoffen und Vorprodukten, weshalb sie nicht so viel produzieren können wie eigentlich möglich. Die Exporteure dürften die schwächere Weltkonjunktur zu spüren bekommen. In der Baubranche sorgen steigende Zins- und hohe Materialkosten für viele Stornierungen von Projekten.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im zu Ende gehenden Jahr um 1,4 Prozent wachsen wird. Für 2023 rechnet sie mit einem Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent.

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Fachleute warnen vor Rezession im Winter

Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW spricht ebenfalls von einer Überraschung, meint aber: "Für dieses und nächstes Quartal zeigen praktisch alle Indikatoren eine Rezession an. Allein durch die Energiekrise hat die deutsche Volkswirtschaft schon schwer zu schaffen und zunehmend macht es sich auch konjunkturell bemerkbar, dass die Zentralbanken weltweit angesichts viel zu hoher Inflationsraten auf die Bremse treten. Aber es gibt auch einige Faktoren, die für eine nur relativ flache Rezession sprechen, wie die geschrumpfte Wahrscheinlichkeit einer Gasmangellage in diesem Winter, der im Vergleich zum August wieder deutlich gesunkene Großhandelspreis für Gas oder die recht umfangreichen Entlastungspakete."

Ähnlich äußert sich Ulrich Kater, Chefsvolkswirt der Dekabank meint: Eine Rezession in Deutschland für das Winterhalbjahr sei "nicht aufzuhalten". Er spricht von einer "Rezession mit Ansage". "Wie schon zu Coronazeiten wird sie zeitlich begrenzt bleiben. Die Unternehmen sind auch dank staatlicher Unterstützung gut vorbereitet und es werden kaum Arbeitsplätze verloren gehen."

Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei der Commerzbank, prognostiziert: "Die hohe Inflation lässt die Kaufkraft der Konsumenten einbrechen. Wichtige Frühindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima sind bereits auf Niveaus gefallen, bei denen es in der Vergangenheit zu einer Rezession gekommen war. Alles spricht für ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft im Winterhalbjahr."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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